Wir erleben die Wiedergeburt eines Geburtsmakels, einen Brückenschlag ins Kastenwesen.
Art 3 (3): "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."
Durch die Frauenquote werden Unternehmen gezwungen, das Geschlecht der Bewerber bei der Einstellung als Kriterium heranzuziehen und im Endeffekt sogar besser qualifizierte Bewerber aufgrund ihres Geschlechts abzulehnen. Damit fällt Deutschland hinter das Grundgesetz von 1949 zurück. Menschen werden wieder in ein "richtiges" und ein "falsches" Geschlecht eingeteilt, anstatt den konkreten Menschen zu würdigen.
Diese krude Gesellschaftspolitik stellt somit das Geschlecht noch über die persönlichen Errungenschaften eines Menschen, das von ihm Beeinflussbare: sein Bildung, seine Erfahrung, seine Verdienste, seine Einsatzbereitschaft, seine Umgangsformen. Alles das wird überlagert vom Frau/Mann-Lagerdenken, welches künftig unbeeinflussbar und bedingungslos wie ein Schicksal hereinbricht. Als könne sich ein abgelehnter Bewerber etwas davon kaufen, dass bereits so und so viel Prozent der Menschen im Betrieb dasselbe Geschlecht haben. Der Bewerber wird zur Schachbrettfigur im Geschlechterkampf gemacht, in dem es nur um Zahlen und Statistiken geht: Wer hat den Längeren? Pauschale Verurteilung obsiegt über persönliche Wertung. Wieder einmal gilt in Deutschland: Der Einzelne zählt nichts.
Unbeantwortet bleibt die Frage, warum es keine Quote für subalterne Tätigkeiten wie Kanalreinigen oder Müllarbeiten gibt? Es müsste doch möglich sein hier qualifizierte Bewerber aus beiden Geschlechtern zu finden, wenn dies sogar im Top-Management ganz einfach sein soll.
Ich stelle fest, dass es im Bundeskabinett keine Männerdomäne mehr gibt, seit das Bundesverteidigungsministerium von einer Frau geleitet wird. Das ist gut so. Aber es gibt doch ganz klar eine ausgewiesene Frauendomäne, nämlich das Bundesfamilienministerium, in welchem seit 1968 mit Ausnahme der Jahre 1982-85 stets Frauen an der Spitze waren (somit seit 29 Jahren durchgehend Frauen). Wenn die amtierende Familienministerin anderen Menschen abnötigt trotzt besserer Qualifikation eine Stelle nicht zu erhalten, sollte sie mit gutem Beispiel vorangehen und diese Frauendomäne zügig einem Mann räumen. Zwar würde dadurch ihre Politik nicht richtiger, aber zumindest könnte sie dann von sich sagen, dass sie anderen nicht abverlangt, was sie bei sich selbst nicht zulässt: Wegen des Geschlechts eine Stelle nicht zu bekommen. |