Deutsche flüchten aus Aktienfonds

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neuester Beitrag: 20.02.07 17:53
eröffnet am: 06.12.06 16:17 von: Welden Anzahl Beiträge: 8
neuester Beitrag: 20.02.07 17:53 von: hotte39 Leser gesamt: 4130
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06.12.06 16:17
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124 Postings, 6347 Tage WeldenDeutsche flüchten aus Aktienfonds

Zurückhaltende Prognosen für das nächste Börsenjahr treiben deutsche Privatanleger zunehmend aus Aktienfonds. Das hat besonders Marktführer DWS zu spüren bekommen– eine Milliardensumme ist abgeflossen. Es gibt aber auch einen Gewinner dieser Entwicklung: Zertifikate mit geringem Risiko. Die Fondsanbieter reagieren entsprechend.

FRANKFURT. Nach Angaben des Bundesverbands Investment haben die Anleger von Januar bis Ende Oktober dieses Jahres Fondsanteile für gut 4,8 Mrd. Euro mehr zurückgegeben als gekauft. Alleine DWS musste netto Anteile im Wert von 1,9 Mrd. Euro zurücknehmen, teilte die Deutsche-Bank-Tochter gestern in Frankfurt mit.

Finanzexperten erklären die Abkehr von Aktienfonds mit der hohen Risikoscheu der Deutschen. Hiesige Anleger seien „stressempfindlicher“ als andere europäische Investoren, sagt DWS-Chef Klaus Kaldemorgen. Als entscheidenden Impuls für die Verkäufe sieht er den plötzlichen Kurssturz im Mai 2006, als der Deutsche Aktienindex (Dax) innerhalb weniger Wochen um rund 14 Prozent einbrach. Bis dahin habe DWS von Zuflüssen profitiert, dann aber sei den Anlegern „wohl etwas der Mut ausgegangen“, sagte Kaldemorgen.

Aktienfonds konnten auch keine neuen Kunden gewinnen, obwohl der Dax seine Verluste inzwischen wieder aufgeholt hat und mit aktuell rund 6 370 Punkten sogar höher notiert als im Mai. Skeptisch sind Fondsexperten auch für das kommende Jahr. Daher rechnet das europäische Fondsanalysehaus Feri FMI in London für 2007 bestenfalls mit einem Rückgang der Abflüsse um ein bis zwei Mrd. Euro. „Zu positiven Verkaufszahlen wird es kaum reichen“, sagt Geschäftsführerin Diana Mackay dem Handelsblatt.

Viele Bankanalysten erwarten 2007 nur noch moderate Zuwächse am Aktienmarkt – bei gleichzeitig zunehmenden Kursschwankungen. Deshalb rechnen sie damit, dass die Risikoscheu der Deutschen sich noch verstärken wird. Darüber hinaus warten viele Anleger nach Einschätzung der Feri-Experten nur auf günstige Verkaufsgelegenheiten. Noch immer haben die Deutschen überwiegend Fondsanteile im Depot, die sie vor dem Platzen der Aktienblase im Frühjahr 2000 gekauft haben. „Diese Anleger haben sich die Finger verbrannt, sehen jetzt ihre Einstandskurse wieder und wollen nur noch aussteigen“, sagt Mackay.

Damit dürfte die Zahl der Fondsbesitzer hier zu Lande weiter sinken. Hatten im Jahr 2001 noch fast zehn Millionen Deutsche Aktien- oder Mischfonds im Depot, lag dieser Wert Ende des ersten Halbjahrs 2006 nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts nur noch bei knapp 7,4 Millionen. In Ländern wie den USA oder Großbritannien ist der Anteil deutlich höher.

 

06.12.06 16:20

124 Postings, 6347 Tage WeldenZertifikate sind im Kommen

Das liegt auch an der wachsenden Bedeutung des Zertifikatemarkts in Deutschland. Zertifikate sind börsennotierte Wertpapiere, deren Preis sich aus den Kursen anderer Vermögenswerte, etwa Aktien, ableitet. Die junge Branche, die sich erst während der Aktienbaisse 2000 bis 2002 etablierte, sammelt Monat für Monat mehr Anlagegelder ein. Allein im Oktober stieg das Volumen nach Daten des Derivate Forums, eines Zusammenschlusses deutscher Zertifikateanbieter, um fast vier Mrd. Euro auf 110 Mrd. Euro. Anfang des Jahres hatte es noch bei 80 Mrd. Euro gelegen. In Aktienfonds haben die Deutschen zurzeit 184 Mrd. Euro investiert.

 

06.12.06 16:21

124 Postings, 6347 Tage WeldenVerkäufe prägen das Geschäft

Vergangenheit: Schon in den vergangenen Jahren hielten die Deutschen sich beim Kauf von Aktienfonds zurück. Die Zukäufe des Jahres 2003 fallen in die Zeit der Börsenwende – nach langer Baisse. Schon im Folgejahr dominierten wieder die Gewinnmitnahmen. Die Mittelzuflüsse im Jahr 2005 gelten in der Branche als unbedeutend.

Gegenwart: In diesem Jahr haben sich die Verkäufe, auch wegen der Konkurrenz von Zertifikaten, mit bislang 4,9 Mrd. Euro stark beschleunigt. Die Abflüsse entsprechen bereits 2,6 Prozent des gesamten Aktienfondsvermögens.
 

06.12.06 16:23

124 Postings, 6347 Tage WeldenFondsanbieter springen auf Zug auf

„Umschichtungen in Zertifikate tragen sicherlich zu den Abflüssen der Fonds bei“, sagt Dieter Lendle, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Instituts. „Viele Anleger, die früher Fonds oder Aktien gekauft haben, wählen jetzt diese Variante mit mehr Risikoabsicherung.“ Besonders begehrt sind Garantiezertifikate, bei denen Anleger ihren Einsatz am Ende der Laufzeit auf jeden Fall zurückerhalten. Stark nachgefragt werden auch Bonus- oder Teilschutzprodukte, bei denen zumindest ein Teil des investierten Geldes garantiert ist. Rund 70 Prozent des Marktes entfallen auf solche Produkte. „Zertifikate kommen dem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis der Anleger entgegen“, sagt Siegfried Piel, Vorstand des Derivate Forums. Außerdem könnten die Emittenten besonders schnell auf Markttrends reagieren. Neue Zertifikate kommen binnen weniger Tage auf den Markt, ein entscheidender Vorteil gegenüber Fonds, deren Auflage oft Monate dauert.

Weil die Banken verstärkt Zertifikate anbieten, erwarten Experten, dass sich das dynamische Wachstum der Branche fortsetzt: „2007 rechnen wir mit einem Anstieg des Volumens auf 130 bis 140 Mrd. Euro. In drei Jahren wird sich der Markt verdoppelt haben“, sagt Piel.

Die Fondsbranche reagiert auf den Trend zum Zertifikat. Investmenthäuser versuchen, sich ihren Teil am wachsenden Kuchen zu sichern, und legen Fonds auf Zertifikate auf. Die DWS zählt hier zu den Pionieren. Für das nächste Jahr kündigte Europa-Chef Stephan Kunze gestern zahlreiche neue Emissionen mit Zertifikate-Hintergrund an.
 

15.12.06 17:55

135 Postings, 6795 Tage nomansland9Geldabzug aus Aktienfonds

Trotz zweistelliger Kursgewinne an den Börsen seit Jahresbeginn ist das Vertrauen der Investoren in Aktienfonds auch im November gering geblieben. Unter dem Strich zogen Anleger nach Angaben des Fondsverbandes BVI kurz vor Jahresende noch einmal knapp eine Milliarde Euro aus dieser Anlageklasse ab. Sie verzeichnete damit den vierten Monat in Folge Mittelabflüsse.

Skeptisch waren die Investoren auch hinsichtlich der mit Staatsanleihen zu erzielenden Renditen. Aus dieser Fondsgruppe flossen rund 42 (Vormonat minus 738) Millionen Euro ab, teilte der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) am Freitag mit. Üblicherweise gelten Renten in risikoreicheren Perioden als vermeintlich sichere Anlagen.


Beliebteste Anlageklasse bei den Publikumsfonds blieben die Geldmarktfonds und wertgesicherten Fonds, zu denen Zertifikate- und Rohstofffonds sowie steueroptimierte Fonds gehören. In diese Rubrik flossen im November 1,2 Milliarden Euro nach 710 Millionen Euro im Oktober. Auch offene Immobilienfonds verzeichneten wiederum leichte Zuflüsse von 94 (530) Millionen Euro.

Basierend auf diesen Zuflüssen sammelte die deutsche Investmentbranche im November dem BVI zufolge netto 4,4 Milliarden Euro neu ein. Seinen Angaben zufolge summierte sich das Fondsvermögen in Deutschland zum 30. November auf 1232 (Vorjahr: 1150) Milliarden Euro.

www.n-tv.de/744651.html  

19.02.07 23:36

135 Postings, 6795 Tage nomansland9Anleger flüchten aus deutschen Fonds

Anleger in Deutschland haben 2006 so viel Geld wie noch nie aus heimischen Fonds abgezogen. Bei den Publikumsfonds sei mit gut 14 Mrd. Euro der bislang größte Mittelabfluss zu verzeichnen, teilte die Deutsche Bundesbank in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht für Februar mit.

Besonders viel Kapital wurde 2006 mit neun Mrd. Euro aus offenen Immobilienfonds zurückgenommen. Mit den Aktienfonds (6,5 Mrd. Euro) und Rentenfonds (vier Mrd. Euro) mussten auch die beiden anderen klassischen Sparten zurückzahlen. Trotzdem stieg auf Grund von Wertsteigerungen das verwaltete Vermögen um 1,5 Mrd. auf 354,5 Mrd. Euro.

Als Grund für die Zurückhaltung privater Anleger beim Aktiengeschäft nannte die Bundesbank eine geringere Risikobereitschaft. Außerdem könnten gerade bei Privatanlegern psychologische Aspekte relevant gewesen sein, schreibt die Bank. "So notierten viele Aktien im Jahr 2006 zumindest in der Nähe ihrer historischen Höchststände, was Anlegern, die in Zeiten der letzten Hausse investiert hatten, einen Ausstieg ohne nominellen Kapitalverlust ermöglichte." Obwohl Aktien im vergangenen Jahr weltweit bedeutende Kursgewinne erzielten, seien auch Direktanlagen in Dividendenwerte rückläufig gewesen.

Ein Teil des frei gewordenen Geldes wurde dem Bericht zufolge in gemischte Fonds und gemischte Wertpapierfonds investiert, die per Saldo Anteilsscheine für zwei Mrd. beziehungsweise eine Mrd. Euro absetzen konnten. Noch stärker profitierten allerdings mit 25 Mrd. Euro ausländische Investmentzertifikate. Der Nettoabsatz ausländischer Investmentanteile lag der Bundesbank zufolge seit der Vereinfachung des Vertriebes Anfang 2004 in jedem Jahr über dem Aufkommen für inländische Publikumsfonds.

(Quelle: www.n-tv.de/768365.html )  

20.02.07 15:54
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358 Postings, 6424 Tage TitusDWS- das Wahre ist das wirklich nicht...

@Welden
Schön das Du das mal bringst - hatte zwar anderswo schon mal die gleiche Meldung gelesen - aber darin wurde die DWS nicht genannt.

Ich hatte 'aus der Urzeit' meiner Börsengeschäfte auch noch einen Fond bei der DWS (so'n Global Player Fond - mix aus DAX/Europa/USA mit5-7% Asien beigestreut) - und habe den letztes Jahr dann auch aufgelöst.
Die schaffen's ja nichtmal mit dem Dax/Dow Jones mitzuhalten ! Über 3 Jahre hingen die den Leitindexen immer so um die 5-10% hinterher !!
Die Mai-Delle - da brauchten die bis Ende Dezember um die wieder auszubügeln - da war der DAX schon wieder 10-15% weggezogen.

Ehrlich gesagt brachten mir meine eigenen Börsengeschäfte mehr ein - bei in etwa gleichem Risikofaktor.
Warum soll man denen denn xProzent "Eintrittsgeld" zahlen?

Da kann ich mir auch bequem ein Indexzertifikat kaufen - wenn ich da konsequent Stop-Loss nachziehe (um Rutscher wie im Mai 06 zu vermeiden) - dann habe das gleiche Risiko und zahle kein "Eintrittsgeld".

Fonds sind nur interessant wenn man in Auslandsmärkten investieren will, deren Papiere man anders nicht in D'land bekommen kann - oder wenn man bequem kleine Sümmchen monatlch abzweigen will. Für alles andere haben die nur wenig Sinn.  

20.02.07 17:53

7985 Postings, 7536 Tage hotte39Im Märze 2003 gekauft: 709335

Nicht ich, sondern ein Bekannter von mir. Der reibt sich die Hände.  

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