Die ESM Entscheidung wird keinen Einfluss auf die Post haben, da der wesentliche Anteil im nichteuropäischen Ausland oder im Inland zustande kommt.
Nachdem die unseriöse Analyse der UBS, die zum wiederholten Male von nicht definierten globalen Konjungturrückgängen ausgeht, ein bereits im Tagesverlauf gescheiterter Versuch war Bremsklötze an die Kursentwicklung der Post anzulegen, wird der klar seriöseren Analyse der CS mehr Beachtung geschenkt und die "Sonderangebote" der Angsthasen liebend gerne angenommen. Offenkundig hat die UBS nicht mit einer weiter steigenden Kursentwicklung gerechnet und läuft nun Gefahr verpassten Gelegenheiten selbst (für eigene Produkte) oder ihren Anlageempfehlungen hinterherzuhinken. Man beachte vor allem, dass zum letzten Quartalsbericht als der Kurs noch unter 15 lag, keine neue Analyse erstellt worden ist. UBS vermutete wahrscheinlich die vorgegebene 16 Euro noch im Rahmen der Konsensbewertung. Da kann ich nur laut lachen. Die Anpassung der Credit Suisse auf über 18 spricht da Bände, zumal sie erst genau dann erfolgt ist als die bisherigen 15,50 nachhaltig erreicht worden sind. Ich möchte UBS nicht Böses unterstellen, aber finde es äußerst merkwürdig, dass eine offensichtliche Fehleinschätzung der Post, deren grösster Anteilseigner der deutsche Staat ist, ausgerechnet zu einem Zeitpunkt erfolgt, als Teile der Geschäftstätigkeit von UBS im Blickfeld möglicher Steuerhinterziehung überprüft werden sollen. Hat man da die Nerven verloren ?
Noch ein Wort zur Chartanalyse. Ich kann nicht oft genug betonen, dass einer der wichtigsten Punkte immer der Vergleich der zugrundeliegenden Parameter ist. Die beiden wichtigsten sind Angebot (=Aktien) und Nachfrage (=Kapital). Solange diese beiden Grössen gleich bleiben, kann der Chart gültig fortgesetzt werden. Ändert sich jedoch einer oder gar beide so muss der letzte Chart vor der Veränderung einen Abschluss darstellen und der erste geänderte Wert einen Neubeginn. Natürlich stehen dabei alter und neuer Wert absolut in ihrer Grösse gegenüber; in der Trendbetrachtung vermindern oder verstärken die neuen Werte die Differenz zum letzten alten Wert. Gerade im vorliegenden Marktgeschehen, wäre ohne frisches neues Kapital der Aufwärtstrend nicht in eine Seitwärtsphase übergegengen, sondern in einen Kursrückgang. Das neue Kapital hat den Rückgang abgefangen. Viele vergessen, dass es nicht nur Anschlusskäufe sondern auch Anschlussverkäufe (wie SL) gibt. Haben Verkäufe jedoch keinen nennenswerten Kursrückgang zur Folge, bleiben die Anschlussverkäufe aus. Dann ist es soweit, dass die Anleger unterschwellig wissen, dass es nicht zu weiteren Kursrückgängen kommt bis die Verkäufer aus dem Markt gegengen sind. Dann bleiben nur noch die Käufer übrig und die Kurse steigen wieder. Das ist der (seltene) Zeitpunkt in dem die Kleinanleger die Grossen fest im Griff des Nachkaufes haben und gute Gewinne machen. Für jeden Anleger ist das der Nachweis, warum eine direkte Aktienanlage besser als ein Fond ist. In diesem Moment hat der Kleinanleger bereits gekauft. Die Fonds jedoch bleiben auf dem Kapital sitzen, weil sie vergeblich auf "günstigere" Kurse warten. Damit entgehen jedoch den Fonds Ertragsleistungen, die gerade auch aus kurzfristigen Investments bestehen, die aber wegen fehlender Beute nicht getätigt werden.
Alles Gute
Der Chartlord