6. Juli 2007
Hochkonjunktur bei SAP-Dienstleister Itelligence von Martin Fryba
Auch die letzten Mittelstandsfirmen sind nun aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und investieren kräftig in ihre IT. Itelligence-Chef Herbert Vogel schraubt denn auch die Prognosen für den SAP-Dienstleister nach oben. Dass einige Spitzenkräfte abwandern, bedauert der CEO nicht, solange sie ihren Karriereweg in die richtige Richtung einschlagen.
Itelligence-Chef Herbert Vogel: Mittelstand erkennt IT als InnovationsmotorDer Bielefelder SAP-Dienstleister Itelligence ist weiter auf Wachstumskurs. CEO Herbert Vogel hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr heraufgesetzt. Er geht nun von Umsätzen zwischen 180 Millionen und 190 Millionen Euro aus, der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll auf 10 Millionen bis 12 Millionen Euro steigen. Im vergangenen Jahr hatte Itelligence knapp 164 Millionen Euro umgesetzt und dabei ein Ebit von 7,1 Millionen Euro geschrieben. Die Vorlage für die optimistischen Planzahlen gibt Vogel ein sehr gutes erstes Halbjahr. Itelligence steigerte den Umsatz »rein organisch«, ist Vogel wichtig, um 18 Prozent auf 88,6 Millionen Euro. Das Ebit stieg um 3 Millionen auf 4,8 Millionen Euro. »Wir beobachten seit dem Herbst vergangenes Jahr, dass der Mittelstand seine IT-Investitionen erhöht«, sagt Vogel im Gespräch mit Computer Reseller News. Was sich laut Vogel schon seit geraumer Zeit zu ändert beginnt, ist für die gesamte ITK-Branche ein positiver Aspekt: »Früher galten IT-Ausgaben als notweniges Übel. Heute hat der Mittelstand erkannt, dass die IT ein Innovationsmotor ist«. Selbst Branchen, die sich bislang noch mit Ausgaben zurückhielten wie der Handel oder der Dienstleistungssektor, würden laut Vogel nun verstärkt investieren. Das bestätigt die Beobachtung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), der in seinem jüngst vorgelegten Mittelstandsbericht 2007 davon berichtet, dass der Konjunkturaufschwung in Deutschland nun dem gesamten Mittelstand zugute kommt und vor allem auch Firmen davon profitieren, die überwiegend auf den konsumnahen Binnenmarkt orientiert sind (CRN berichtete).
Gerade IT-Dienstleister, die ihr Kerngeschäft auf Beratung und Systemintegration, zumal im SAP-Umfeld, legen, profitieren derzeit von den guten konjunkturellen Aussichten - trotz Preisdrucks und der anhaltenden Konsolidierungswelle auf Anbieterseite. In dieser komfortablen Lage braucht Vogel nicht lange über Zukäufe zu spekulieren. »Akquisitionen kommen derzeit für uns nicht in Frage«, sagt Vogel. Der CEO konzentriert sich weiter auf organisches Wachstum. Entsprechend investiert Vogel weiter in Personal, bis Ende dieses Jahres rechnet er mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl auf rund 1.200 Beschäftigte.
Ausdruck des investitionsfreundlichen Klimas ist auch die Beobachtung Vogels, dass die Fluktuation der Mitarbeiter zugenommen hat, aber in die richtige Richtung. Der Weggang von Mitarbeitern zu Kunden habe laut Vogel zugenommen. Bedauern muss der CEO diesen Trend nicht. Er wertet dies eher als Ausdruck der Qualität, für die Itelligence stehe. Und wenn die abgewanderten Mitarbeiter später als Kunden bei Itelligence anklopfen, wäre dies sogar ein so freilich nicht kalkulierter Vertriebserfolg. Sorgenfalten würde Vogel lediglich dann bekommen, wenn Itelligence-Mitarbeiter zum Wettbewerb abwandern würden. Diese Tendenz habe abgenommen, versichert Vogel. |