Deutsche Börse vorbörslich unter Druck - Spekulation belastet FRANKFURT (dpa-AFX) - Spekulationen über ein mögliches feindliches Übernahmeangebot der Deutschen Börse AG DB1.ETR an die Aktionäre der London Stock Exchange LSE.ISE LS4A.BER haben die Aktien des deutschen Marktbetreibers zum Wochenauftakt bereits vorbörslich unter Druck gesetzt. Die britische Sonntagszeitung "The Observer" hatte unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, die Börse schließe ein feindliches Übernahmeangebot nicht aus. Dieses könne sich auf rund 600 Pence je Aktie belaufen. Im vorbörslichen Handel von Lang&Schwarz wurde der Titel am Montag bei 45,30 zu 45,50 Euro gestellt. Am Freitag war der Titel mit plus 0,90 Prozent bei 45,95 Euro aus dem Handel gegangen. "Der Markt hat schon das bisherige Angebot als zu teuer empfunden", sagte Aktienhändler Christian Schmidt von HelabaTrust. "Sollte Seifert das Angebot jetzt erhöhen, dürfte das die Aktie deutlich belasten - denn dann ist die Übernahme erst recht zu teuer." Die Übernahme der LSE sei das "Lebenswerk" von Seifert, der als ein Mann gelte, der "stark für seine Interessen eintritt". Insofern sei es laut Schmidt "durchaus nicht unwahrscheinlich", dass Seifert eine feindliche Übernahme zum Preis von 600 Pence je Aktie erwäge.
Die Deutsche Börse AG wollte sich zu dem Bericht über ein mögliches feindliches Übernahmeangebot für die britische London Stock Exchange nicht äußern. Presseberichte kommentiere das Unternehmen nicht, sagte ein Sprecher auf Anfrage von dpa-AFX am Sonntag.
Er verwies auf die Ankündigung der Deutschen Börse AG vom 13. Dezember, als das Unternehmen einen Vorschlag von 530 Pence je Aktie unterbreitet hatte. Der "Observer" berichtete, der Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert verliere die Geduld und wolle nicht länger als zehn Tage auf ein erhöhtes Angebot des LSE-Vorstandes warten. "Die Zeit für die LSE läuft ab", zitierte die Zeitung Kreise aus dem Umfeld der Deutschen Börse. "Wir versuchen eine Empfehlung vom Londoner Board zu bekommen. Aber wenn wir es nicht schaffen, werden wir uns mit unserem Anliegen direkt an die Aktionäre wenden." Die Übernahmepläne litten unter Berichten, wonach die Kunden von einer Fusion nicht profitierten. "Wir wollen die Chance, unsere Position darzulegen und die Vorteile zu erläutern, die ein Zusammengehen allen Beteiligten bietet."
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