News - 07.04.08 11:50 ROUNDUP: Stahlkocher akzeptieren Preiserhöhungen für Kokskohle von 200%
SEOUL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach starken Anhebungen der Eisenerzpreise müssen die Stahlkocher nun auch für den Rohstoff Kokskohle deutlich mehr bezahlen. Stahlkonzerne in Japan und Südkorea einigten sich mit australischen Rohstofflieferanten zu Wochenbeginn auf eine Verdreifachung der Preise. Nach Angaben der Salzgitter AG könnten diese Abschlüsse als Richtgröße für die Verhandlungen mit den übrigen Stahlkonzernen gelten. ThyssenKrupp wollten die Ergebnisse am Montag nicht kommentieren. Die Aktien der europäischen Stahlkonzerne lagen zuletzt im Plus.
Der südkoreanische Stahlkonzern POSCO teilte am Montag mit, sich mit einem nicht näher genannten australischen Bergbaukonzern auf Preiserhöhungen für Kokskohle von 205 bis 210 Prozent für das Jahr 2008/2009 geeinigt zu haben. Die Preise träten rückwirkend zum Beginn des Geschäftsjahres am 1. April in Kraft. Analysten rechnen vor dem Hintergrund der bereits erfolgten Erzpreis-Anhebungen und der aktuellen Abschlüsse für Kokskohle nun damit, dass sich auch weitere Stahlpreis-Erhöhungen nicht vermeiden lassen. Eisenerz war in der diesjährigen Preisrunde im Schnitt um etwa 65 Prozent teurer geworden.
Am Wochenende hatte die japanische Wirtschaftszeitung 'Nikkei' berichtet, dass Japans größter Stahlkonzern Nippon Steel in Verhandlungen mit dem australischen Bergbaukonzern BHP Billiton eine Verdreifachung der Kokskohle-Preise akzeptiert habe. Der für die Stahlherstellung wichtige Rohstoff Kokskohle wird als Brennstoff und Reduktionsmittel bei der Eisenproduktion in Hochöfen eingesetzt.
VERHANDLUNGEN DER EUROPÄISCHEN STAHLKOCHER LAUFEN NOCH
Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal nahm zu den Abschlüssen aus Fernost zunächst keine Stellung. Deutschlands Branchenprimus ThyssenKrupp wollte die Ergebnisse ebenfalls nicht kommentieren. 'Wir haben noch keine Preisabschlüsse mit australischen Lieferanten getätigt', sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Ein Salzgitter-Sprecher verwies darauf, dass die Verhandlungen mit den Lieferanten bis jetzt zu keinem Ergebnis gekommen seien. Er sagte aber, dass der Abschluss von POSCO durchaus als Richtwert für die Branche interpretiert werden könne. Ende März hatte sich Salzgitter-Finanzchef Heinz Jörg Fuhrmann besorgt über die angespannte Situation an den Rohstoffmärkten geäußert und von einer 'dramatischen' Entwicklung auf der Kostenseite gesprochen. Er äußerte sich aber zuversichtlich, die höheren Preise an die Kunden weiterreichen zu können.
STAHLPREISERHÖHUNGEN ANGEKÜNDIGT
Für das laufende Quartal hatten die europäischen Stahlhersteller vor dem Hintergrund der steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie bereits Stahlpreiserhöhungen angekündigt und rechnen mit weiteren Anhebungen im Jahresverlauf.
Die Aktien der europäischen Stahlkonzerne verzeichneten am Vormittag Gewinne. ThyssenKrupp lagen zuletzt 1,27 Prozent im Plus bei 37,61 Euro, Salzgitter gewannen 0,40 Prozent auf 114,58 Euro. ArcelorMittal gewannen 1,46 Prozent auf 54,25 Euro./sb/mur/tw
Quelle: dpa-AFX
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