MoeMeister so ist es halt: Man sollte nie mit Steinen werfen, wenn man selbst im Glashaus sitzt.
Mal sehen ob die Diskussionen zu den Kürzungen der Einspeisegarantien Solarworld in der nächsten Woche etwas weiteren Auftrieb geben wird. Der Ausblick von Solarworld war ganz sicher nicht so schlecht und auch die Tatsache, dass die nächsten Monate ganz sicher sehr gut laufen werden, ist mal auch nicht negativ zu sehen.
Langfristig ist es aber eigentlich egal ob jetzt in Deutschland die Einspeisegarantien um 16 oder um 12% gekürzt werden. Denn es ist ja schon mehr als offensichtlich, dass trotz des riesigen PV-Booms seit September letzten Jahres die Preise weiter fallen. Monat für Monat um durchschnittlich um 2 bis 3%. Selbst in diesem Jahr, wo alle auf Hochtouren arbeiten, sind die Preise in den letzten drei Monate um 10% gefallen. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Kürzungen ein paar Prozente hin oder her nicht allzu viel bei der Gewinnentwicklung ausmachen sollten.
Ich glaube auch nicht unbedingt, dass es zu einem sehr heftigen Nachfragerückgang kommen wird. Sicher in den Monaten Juli, August wird es ein Nachfrageloch geben, aber dann wird schon wieder der Fokus auf die nächsten planmäßigen Kürzungen Ende 2010 kommen. Sollten die 5 GW, wie der Asbeck prognostiziert, in 2010 installiert werden, dann wird es zu Anfang 2011 wieder zu einer sehr kräftigen Kürzung kommen. Deshalb und auch wegen den weiter fallenden Preisen, denke ich, dass es spätestens ab Mitte September wieder eine hohe Nachfrage geben wird. Da zuvor die Großhändler oder Installateure ihre Läger zwangsläufig wieder füllen müssen, sollte sich das zu erwartende Nachfrageloch doch sehr in Grenzen halten. Ich bin absolut der Meinung, dass dieses Szenario von fast allen Analysten überhaupt nicht durchgespielt wird.
Wobei aber neben der Nachfrage die Preisentwicklung der Knackpunkt sein wird und die Preise werden doch sehr wahrscheinlich stärker als 20% in diesem Jahr fallen. Ersteres ist positiv, da es zu keinem Nachfrageloch kommen sollte wie im letzten Jahr in der 1.Jahreshälfte und somit die Produktion fast kontinuierlich voll ausgelastet werden sollte, und zweiteres ist natürlich negativ für die Margen.
Die Überkapazitäten wie auch die zunehmende Internationalisierung von PV werden die Verkaufspreise in den nächsten zwei Jahre weiter purzeln lassen, denn außerhalb Europas gibt es so gut wie keine Einspeisegarantien. |