Ein medizinisches Notfallteam wurde zu dem AKW geschickt, für den Fall, dass Menschen dort radioaktiver Strahlung ausgesetzt sein sollten. Zu der Gruppe gehören Ärzte, Pflegepersonal und Fachleute für die Messung von Radioaktivität. Sie sollen ihre Arbeit in einem "Nuclear Desaster Response Center", fünf Kilometer vom Kraftwerk entfernt, aufnehmen.
Schon vor der Explosion war aus dem AKW Cäsium ausgetreten. Natürliches Cäsium 133 ist ein goldglänzendes, sehr weiches Metall und kommt in winzigen Spuren in den Gesteinen der Erdkruste vor.
Sein radioaktiver Verwandter, das gefährliche Cäsium 137, entsteht bei der Kernspaltung. Bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 waren große Mengen davon entwichen. Das Sperrgebiet um den Reaktor hat bis heute einen Radius von 30 Kilometern.
Es kann über die Abluft oder das Abwasser aus Atomanlagen gelangen und wird direkt oder über die Wurzeln von Pflanzen aufgenommen. Über diesen Umweg kommt es auch in Milch, Fleisch und Fisch. Pilze waren nach der Katastrophe von Tschernobyl besonders belastet. Hohe Konzentrationen können Muskelgewebe und Nieren des Menschen schädigen. Es verteilt sich gleichmäßig im Körper, so dass seine Strahlung den ganzen Organismus trifft.
Quelle: han/boj/Reuters/dpa/AFP |