SNP stand angeblich vor der Gefahr einer feindlichen Übernahme, weil die proprietäre Transformations-Software für Konkurrenten sehr interessant wäre. Der CEO hat anscheinend auch deshalb gekauft, weil er eine Sperrminorität aufbauen wollte und extrene Übernahmen unmöglich machen wollte.
Es ist also durchaus denkbar, dass ein interessierter Käufer seine aufgebauten Positionen (bzw. die Käufe Dritter, welche er indirekt kontrolliert) nun wieder abgibt, weil der CEO mit den DD gezeigt hat, wer hier Herr im Haus ist und bleiben wird. Auch Positionen die Dritte eigenständig aufgebaut haben (in der Hoffnung sie einem strategischen Käufer teurer anzudienen) könnten gerade verkauft werden. Denn die Übernahmespekulation ist durch die großen DD jetzt definitiv raus.
Zum Thema KGV: Bewertung spielt in meinen Augen IMMER eine Rolle. Der Gewinn liegt im Einkauf. Allerdings ist die aktuelle Bewertung in meinen Augen wieder attraktiv, wenn man die Alleinstellungsmerkmale von SNP berücksichtigt. Letztlich ist SNP für seine technologische Kompetenz viel zu klein. Man muss sich das für Augen halten:
Transformationsprojekte (wie M&A) sind die komplexesten SAP-Projekte der Welt. Dabei hat SNP regelmäßig Weltkonzerne als Kunden und hat die führende automatisierte Lösung für diese Projekte weltweit. Und das als lokale Mittelstandsfirma mit einer Hand voll Mitarbeitern. Man ist ja selbst im Vergleich zu deutschen Konkurrenten wie All for One Steeb noch recht klein, obwohl die bestenfalls gehobene Mittelstandsfirmen als Kunden haben.
Sprich: SNP wird auf Teufel komm raus wachsen um seinen einzigartigen Technologievorsprung auf einer größeren Basis an Mitarbeitern skalieren zu können. Vor diesem Hintergrund ist mir die Marge 2017 zunächstmal egal. (Die Schätzungen der Analysten halte ich persönlich für zu hoch.) Was hier zählt, ist die Technologie schnell zu skalieren, dabei aber Kontrolle über das Wachstum zu behalten, was bei diesem Tempo eine echte Herkulesaufgabe ist. Die Margen können sie dann hochfahren, sobald sie mal stabil ein paarhundert Millionen Umsatz im Jahr abarbeiten. |