Auszug des Mails :
24.09.10 Seltene Erden Preisexplosion geht weiter Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Seit die chinesische Regierung am 8. Juli die Exportquoten für Seltene Erden von 16.304 Tonnen im Vorjahr auf nur noch 6.208 Tonnen im zweiten Halbjahr von 2010 senkte, kennen die Preise für Seltene Erden auf den Weltmärkten kein Halten mehr, so die Experten vom "Emerging-Markets-Trader".
So seien die Preise einzelner Metalle laut der Lynas Corporation (ISIN AU000000LYC6/ WKN 871899) in wenigen Wochen um 14% (Europium) bis 852% (Samarium) explodiert.
Der Grund für die Preisexplosion sei das Monopol Chinas in der Produktion der 17 Metalle der Gruppe "Seltene Erden". So hätten zuletzt chinesische Seltenerd-Produzenten mehr als 95% des globalen Angebots gefördert und der Marktanteil Chinas liege bei einzelnen Metallen sogar bei 99%. Da die meisten der Seltenerd-Verbraucher für die Produktion ihrer modernen Produkte (z. B. Smartphones, Energiesparlampen, Windkraftanlagen, Elektromotoren oder Flachbildschirme) nicht auf die auch als "Gewürzmetalle" bekannten Elemente verzichten könnten, erlebe man außerhalb Chinas nun folglich die für einen leergefegten Markt typischen Preisspitzen.
Wie problematisch die Situation sei, habe erst vor wenigen Tagen ein Bericht der "New York Times" gezeigt. Demnach habe China im Zuge der aktuellen diplomatischen Krise mit Japan alle Seltenerd-Ausfuhren nach Japan gestoppt. China habe sich zwar beeilt, diesen Bericht zu dementieren, doch die Botschaft für japanische High-Tech-Firmen könnte nicht klarer sein: Es sei besser Seltene Erden-Metalle zu horten als die Fließbänder (z. B. für den Toyota Prius) stilllegen zu müssen, wenn sich der Konflikt mit China verschärfe. Ähnlich werde man wohl in der Elektronikindustrie von Taiwan und Südkorea oder im amerikanischen Silicon Valley denken.
Ironischerweise könnte ausgerechnet die US-amerikanische Rüstungsindustrie zu spät begonnen haben, selten Erden zu horten. So hätten jüngst Berichte über unmittelbar bevorstehende Engpässe bei Neodym und anderen Seltenen Erden für Aufregung in Washington gesorgt. So hätten sich nicht wenige republikanische Senatoren über den sicherheitspolitischen Skandal erregt, dass die USA u. a. bei dem in Lenkwaffen, Marineschiffen und Flugzeugen verwendeten Metallen "ausschließlich" auf chinesische Importe angewiesen sei. Ein Ende der Engpässe auf dem Markt für Seltene Erden sei in so einem panikgeladenen Umfeld wohl nicht in Sicht.
Es ist für die Experten vom "Emerging-Markets-Trader" selbstverständlich in einer solchen Marktlage für Marktteilnehmer nach besonderen Chancen zu suchen und den Markt zu beleuchten. Die Redaktion habe daher schon Mitte August in einer Sonderausgabe des "Emerging Markets Traders" elf Aktien aus der Seltenerd-Branche verglichen und man habe darin seine Favoriten benannt. Bisher würden die fünf in der Studie zum Kauf empfohlenen Aktien durchschnittlich schon 26% im Plus liegen. (24.09.2010/ac/a/m) |