rehabilitiert. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß Friedman den Iraelischen Premier mit Samthandschuhen anfassen würde, aber im am Montag aufgezeichneten Interview stellte er sehr direkte, konkrete, unbequeme fragen, die Scharon offensichtlich teilweise überraschten. Die größte Lesitung Friedman's war in meinen Augen, Scharon Persönlichkeit und Ansichten "offenzulegen", von denen die meisten Deutschen eigentlich noch nichts wußten. Seit gestern ist mir z.B. klar, daß Scharon nicht ein "bösartiger Kriegstreiber" ist, wie er oft dargestellt wird, sondern einfach nur ein Mann mit einem sehr begrenztem Horizont, der sein leben lang in diensten des Krieges stand, vom Soldat bis zum general alles mitgemacht hat, und diese zeit offensichtlich sehr genossen hat. Er kennt kein anderes Mittel als den Krieg. Und sein wichtigstes Ziel ist nicht die "Unterjochung" der Palästinenser, sondern die "Heimführung" der im Ausland lebenden Judn nach Israel, und das nehme ich ihm sogar ab. Die wichtigsten Aspekte des gestrigen interviews: -Frieden gibt es mit Scharon wohl erst dann, wenn die Palästinenser von sich aus mit dem Terror aufhören. -Die jüdischen Siedlungen werden vorerst weiter ausgebaut, auch dann, wenn die Palästinenser Arafat abwählen und mit dem Terror aufhören. -Nach Scharon sind die Opfer des Palästinensischen Terrors mehr zu beklagen als die Opfer der Isrealischen Raketen, weil die Paläsinenser gezielt jüdische Kinder ermorden, die Israelischen Raketen aber "nicht gezielt" Palästinenser töten (Anmerkung Seth: ich lasse auch das unkommentiert) -Scharon wird sich nicht mehr mit Arafat an einen (runden) Tisch setzen -Scharon, will das zu Ende seiner Amtszeit (er persönlich rechnet offenbar noch mit 15 JAHREN) die meisten Juden wieder in Israel leben, und daß es dann wrklich festgeschriebene Grenzen gibt -Scharon sagt, daß er als ehemaliger Soldat, Offizier und General den Frieden mehr zu schätzen weiß, als Leute, die nicht gedient haben...
Solche detaillierten Infos von und zu Scharon habe ich zuletzt vor langer Zeit im Spiegel erhalten, also: Hut ab, Herr Friedman!
cu, seth |