Der Kampf um die Vorherrschaft
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neuester Beitrag: 23.12.04 07:54
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eröffnet am: | 13.12.04 19:15 von: | bammie | Anzahl Beiträge: | 11 |
neuester Beitrag: | 23.12.04 07:54 von: | bammie | Leser gesamt: | 550 |
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Hamburg/Frankfurt am Main - Nach einem Fehlversuch hat Börsenchef Werner Seifert ein zweites Mal an die Tür der altehrwürdigen Londoner Stock Exchange (LSE) geklopft. Und diesmal scheint er sich geschickter anzustellen. Denn bei ihrem zweiten Übernahmeversuch ist die Deutsche Börse zu umfangreichen Zugeständnissen bereit. Die LSE hat zwar am Montag die Offerte abgelehnt. "Doch das war butterweich und gehört zum Pokerspiel", meinte ein Frankfurter Experte. Der Markt jedenfalls interpretierte die Story positiv: Papiere der LSE verteuerten sich in der Spitze um mehr als 20 Prozent, die Aktie der Deutschen Börse fiel um 4 Prozent.
"Man ist diplomatischer geworden und macht es damit den Anteileignern der LSE leichter, sich für die Übernahme zu entscheiden", kommentierte Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) im Gespräch mit manager-magazin.de den erneuten Vorstoß der Deutschen Börse.
Bereits im Jahr 2000 sollten der Frankfurter und Londoner Handelsplatz unter dem Namen "IX" fusionieren. Für die "International Exchanges" waren eine einheitliche Handelsplattform und einheitliche Regularien angedacht. Davon ist jetzt keine Rede mehr. Die Deutsche Börse will die vorhandenen Marktmodelle erhalten. Auch an den regulatorischen Rahmenbedingungen will sie offenbar in keinem der beiden Märkte rütteln. Zudem haben die Frankfurter offenbar zugesagt, bestehende Verträge zwischen der LSE und ihren Dienstleistern anzuerkennen.
Es geht um die Vorherrschaft in Europa
Den Status quo nahezu unverändert zu lassen, das käme den Briten entgegen. Früher oder später müsse sich die LSE ohnehin einer Übernahme fügen, meinte Kayser. Ihre Konzentration auf den klassischen Wertpapierhandel sei im Zuge einer sich konsolidierenden Finanzbranche nicht mehr zeitgemäß. Die Konkurrenten Euronext oder die Deutsche Börse selbst seien dagegen breiter aufgestellt als der Londoner Handelsplatz. So machen die Frankfurter auch mit der Abrechnung von Transaktionen sowie der Aufbewahrung von Wertpapieren gute Geschäfte. Gemeinsam mit der Schweizer Börse SWX betreibt sie Deutsche Börse zudem die Eurex, die weltgrößte Terminbörse.
"Zudem ist das Angebot der Deutschen Börse sehr attraktiv", sagte der Analyst der LRP weiter. Die Frankfurter haben 5,30 britische Pfund in bar je Aktie geboten. Dies sind etwa 1,35 Milliarden Pfund oder umgerechnet rund 1,95 Milliarden Euro.
Es geht um viel, letztlich um die Vorherrschaft in der europäischen Börsenlandschaft. "London ist der einzige große Preis, den man in Europa in diesem Geschäft noch gewinnen kann. Wer hier zugreift, ist die unbestrittene Nummer eins", sagte Analyst Konrad Becker vom Bankhaus Merck Finck.
Deshalb wollte der Experte im Gespräch mit manager-magazin.de ebenso wenig wie der LRP-Analyst ausschließen, dass die Euronext mit einem Gegenangebot noch einen Bieterwettkampf lostreten könne. Dafür werde der finanzschwächere Konkurrent womöglich sogar eine Kapitalerhöhung in Kauf nehmen. Die Euronext selbst wollte sich am Montag dazu nicht äußern.
Frage der Synergieeffekte bleibt offen
Einen möglichen Bieterwettstreit bewertete Kayser trotz der gut gefüllten Kriegskasse der Frankfurter indes negativ für Kurs der Deutschen Börse. Denn neben dem hohen Kaufpreis sei mit umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zu rechnen. "Es bleibt abzuwarten, ob sich die erhofften Synergieeffekte dann überhaupt noch rechnen."
Sicherlich sei die Verlockung groß. Und zweifelsohne stehe Vorstandschef Werner Seifert nach der im Sommer geplatzten Übernahme der Schweizer Börse SWX unter Erfolgsdruck. Der LRP-Analyst geht aber nicht davon aus, dass die Deutsche Börse bei einem möglichen Bieterwettkampf "Kopf und Kragen" riskieren werde.
Doch bereits jetzt scheint es so, als habe sich die Deutsche Börse mit ihrem Angebot weit aus dem Fenster gelehnt. So bewerteten am Montag einige Marktteilnehmer den Aufschlag von mehr als 20 Prozent als sehr hoch. Sie äußerten die Befürchtung, dass zu erwartende Synergieeffekte damit bereits aufgebraucht seien. Angesichts der weit reichenden Zusagen an die LSE stelle sich darüber hinaus die Frage, wie die Deutsche Börse überhaupt noch Synergien schaffen könne. Beim ersten Fusionsversuch waren diese Synergieeffekte noch mit 60 Millionen britischen Pfund beziffert worden.
"Legt man die Aussagen der Deutschen Börse heute auf die Goldwaage, sehe ich diese Gefahr auch", meinte Becker. So sollte den Frankfurtern bei einer Übernahme der LSE zum Beispiel daran gelegen sein, etwa die Abrechnung über ihre eigene Tochter "Clearstream" laufen zu lassen, meinte der Analyst von Merck Finck weiter. Das Settlement der LSE werde aber auf Grund der Zusagen weiter über den Konkurrenten Euronext laufen.
Bleibt Deutsche Börse bei ihren Zugeständnissen?
Gleichwohl meldete der Analyst Zweifel an: "Bei Übernahmen ist dieses Muster immer wieder zu beobachten. Wer den anderen übernimmt, spielt die zu erwartenden Veränderungen herunter, um nicht noch mehr Ressentiments oder Befürchtungen zu wecken." Dies habe in der Regel dann aber wenig damit zu tun, "was dann wirklich passiert".
Sollte die Übernahme tatsächlich klappen, wäre das für die Deutsche Börse "ein Volltreffer". Gleichwohl käme bei der Integration auf die Frankfurter ein hartes Stück Arbeit zu. "Das ist ein selbstbewusster von Tradition geprägter Markt. Das wird nicht so nahtlos in einander übergehen", sagte Becker.
Als "worst case" bezeichnete Becker indes die Vorstellung, dass der Konkurrent Euronext die Londoner Börse übernimmt. Dann dürfte der Frankfurter Handelsplatz im europäischen Konzert kaum noch eine Rolle spielen. Seiferts Expansionspläne wären damit jedenfalls geplatzt. Ob er diese sicherlich auch persönliche Niederlage durch ein weiteres Engagement in den USA oder China wett machen kann, gilt eher als unwahrscheinlich.
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Aber lässt sich die Barofferte im Wert von 1,8 Mrd. Euro allein durch Vergleich der unterschiedlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse und Synergieberechnungen bewerten? Die Erfahrung lehrt, dass vor Zusammenschlüssen behauptete Synergien selten gestimmt haben. Insofern ist es ehrlich, wenn die Deutsche Börse jetzt nicht mit Zahlenspielereien hausieren geht und die Sache schönrechnet. Wer will schon wissen, ob die Kosteneinsparungen bei den Handelsplattformen jährlich 40, 60 oder 80 Mill. Euro bringen werden?
Wenn es Zusammenschlüsse gibt, bei denen das strategische Argument zu Recht bemüht wird, dann in diesem Fall. Denn dass sich der Konsolidierungsprozess am fragmentierten europäischen Kapitalmarkt fortsetzen muss, liegt auf der Hand. Es wäre vergebene Mühe, auf EU- Ebene die Voraussetzungen für einen gemeinsamen europäischen Kapitalmarkt zu schaffen und dann im Tagesgeschäft diesen Vorteil durch den Betrieb einer Vielzahl von Handelsplattformen und Abwicklungsgesellschaften zu konterkarieren. Insofern ist es konsequent, wenn der größte Börsenbetreiber nun zum dritten Mal auf London als größten europäischen Markt zielt, um den Konsolidierungsprozess voranzubringen.
Natürlich werden da Erinnerungen wach. Aber es handelt sich nicht um eine Neuauflage jenes Fusionsvorhabens, das als "iX" in die Börsengeschichte einging und zum Glück scheiterte. Denn unter den damaligen Bedingungen hätte in London mit den Blue Chips die Musik gespielt, und Frankfurt hätte mit dem Neuen Markt den Blues gehabt. Aus dem Missklang des Jahres 2000 hat Seifert gelernt. Mit seinem neuen Arrangement will er alle Spieler berücksichtigen: Aktionäre, Kunden, Emittenten und Regulierer. Und das Stück ist anders intoniert. Seifert streicht die Vorteile für die Kunden heraus, die in Form von niedrigeren Preisen von den Einsparungen bei den Fixkosten ebenso profitieren sollen wie die Aktionäre. Er betont, das regulatorische Umfeld nicht antasten zu wollen. Befürchtungen, deutschen Emittenten würde ein angelsächsisches Modell übergestülpt (oder umgekehrt), sind damit unbegründet.
Was bedeutet der Vorstoß der Börse für den Finanzstandort Deutschland und den Platz Frankfurt? Die Beantwortung dieser Frage hängt von den noch auszuhandelnden Details ab. Es sollte Ziel der Deutschen Börse sein, Know-how und Verantwortung in Frankfurt zu halten. Nicht aus patriotischer Anwandlung, sondern weil Deutschland als die stärkste Volkswirtschaft Europas ein Entwicklungspotenzial bietet wie kein anderes Land. Seifert selbst weist seit Jahren auf das Missverhältnis von Wirtschaftskraft und Börsenkapitalisierung hierzulande hin. Dieses Potenzial kann nicht von London aus gehoben werden.
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Die Londoner Börse (LSE) hat sich unter der Führung von Vorstandschefin Clara Furse in den vier Jahren seit dem missglückten ersten Fusionsversuch mit der Deutschen Börse so gut wie nicht vom Fleck bewegt.
Das Unternehmen mit zuletzt 82 Mio. £ (119 Mio. Euro) Jahresgewinn hat sich zwar in eine vollständig gelistete Aktiengesellschaft gewandelt, an der heute nicht mehr nur ein verschworener Kreis von Marktteilnehmern, sondern einige Hundert Fonds und andere Investoren beteiligt sind, die auf Wertsteigerung und Kapitalausschüttung setzen. Strategisch tritt die Londoner Börse jedoch seit Jahren auf der Stelle und ist dadurch weit ins Hintertreffen gegenüber den Konkurrenten Deutsche Börse und Euronext geraten.
Wichtigster Schwachpunkt der LSE: Sie hat keine eigene Abwicklungstochter wie ihre Konkurrenten. Sie hat auch keine Derivatetochter nennenswerter Größe - vernachlässigt man einmal das Geschäft der kürzlich eingerichteten winzigen Terminbörse EDX. Beide Lücken sind gravierend. Sowohl Clearing und Settlement, die einem Börsengeschäft nachgelagerten Abwicklungsschritte, als auch das Derivategeschäft sind margenstarke Geschäftszweige, die bei Flaute im Kassageschäft mit Aktien für geschäftlichen Ausgleich und Wachstum sorgen. Ihre Schwäche hat die Londoner Börse zu einem Übernahmekandidaten gemacht.
Die LSE - neben Clara Furse spielt Chairman Chris Gibson-Smith im Management eine führende Rolle - verfügt durch ihren Standort London jedoch über den mit Abstand liquidesten Aktienmarkt in Europa. Im weltweiten Vergleich sind nirgends so viele ausländische Firmen gelistet, wie an der LSE. Mit einem Gesamtbörsenumsatz von 2900 Mrd. Euro im letzten Jahr lässt die LSE ihre europäischen Rivalen weit hinter sich.
Ihre Liquidität ist der größte Vorteil der Londoner Börse. Gelingt es Clara Furse nicht diesen Pluspunkt bei Fusions- oder Allianzverhandlungen gebührend in die Waagschale zu werfen, ist sie nach Schätzung aus Marktkreisen ihren Job los.
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Am Dienstag wurde bekannt, dass der US-amerikanische IT- Konzern International Business Machines Corp. (IBM (NYSE: IBM - Nachrichten) ) gemeinsam mit der New York Stock Exchange (NYSE) bzw. mit ihrem für IT- und Netzbetrieb zuständigen Partner Securities Industry Automation Corporation (SIAC) ein neues Order-Management- und Messaging-System namens "Tradeworks" baut.
Das neue System soll den Angaben zufolge fähig sein, täglich rund 1,6 Milliarden gehandelte Aktien abwickeln zu können. IBM liefert unter anderem 3.000 speziell entwickelte Wireless-Handhelds, mit denen die Broker auf den Trading Floors Orders handeln können.
Die Aktie von "Big Blue" notiert aktuell in New York bei 97,33 Dollar (+0,92 Prozent).
Schnell schnell was neues entwickeln, größer und protziger, die deutschen bzw europäer rennen davon.
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"In dieser Situation stellt sich nachdrücklich die Frage, wie die Wettbewerbsstärke des Börsenstandortes Frankfurt gesichert werden kann", sagte das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, Hans Reckers, der FTD. Als Präsident der Landeszentralbank Hessen war Reckers vor vier Jahren ein wichtiger Gegner der Fusionspläne, als Seifert seinen ersten Vorstoß unternommen hatte.
Bei der Stadt Frankfurt sieht man in dem Angebot dagegen keine Gefahr für den Standort. "Unabhängig davon, ob die Übernahme gelingt, spricht das Angebot für die Stärke der Börse und das Selbstbewusstsein des Finanzplatzes", sagte Oberbürgermeisterin Petra Roth der FTD.
Tiefe Skepsis
Die gemischten Stimmen zeigen, dass Seiferts behutsames Vorgehen Früchte trägt. Die Fusionspläne vor vier Jahren hätten am Finanzplatz Frankfurt große Veränderungen nach sich gezogen und hatten entsprechend für tiefe Skepsis gesorgt. Jetzt stellte Seifert dagegen in Aussicht, die Marktmodelle und regulatorischen Rahmenbedingungen der beiden Börsen so weit es geht zu erhalten. Am Wochenende hatte die LSE eine Übernahmeofferte der Frankfurter in Höhe von 1,95 Mrd. Euro zwar abgelehnt, sich aber zu Gesprächen bereit erklärt.
Die Frankfurter würden damit allerdings einen saftigen Aufpreis für den Wettbewerber bezahlen, den sie mittelfristig durch geringere Kosten rechtfertigen müssten. Das bringt die Börse nach Ansicht von Analysten in eine schwierige Situation: Makler, Käufer und Verkäufer würden angesichts geringerer Kosten sofort niedrigere Gebühren reklamieren. Zugleich verlangten Aktionäre des Börsenbetreibers bei geringeren Kosten eine höhere Gewinnbeteiligung. Einen gleichberechtigten Doppelsitz, so das Kalkül eines hochrangigen Investmentbankers, könne Seifert da nicht lange aufrecht erhalten. Aufgrund der jetzt schon größeren Bedeutung des Finanzplatzes London könnte es auf die britische Hauptstadt hinauslaufen, heißt es.
Bezeichnung Deutsche Börse irreführend
Auch kleinere Maklerhäuser bezweifeln die Ankündigungen: "Die Konzernzentrale könnte irgendwann nach London abwandern", sagt Ralph Ristau, Mitglied des Börsenrates der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) und Geschäftsführer der Resource Trading Group Deutschland. Allerdings ist schon heute die Bezeichnung Deutsche Börse eher irreführend: "Wir haben den alleinigen Einfluss auf die Deutsche Börse ohnehin schon verloren", heißt es in einer deutschen Großbank. Dies sei der Preis dafür, dass die großen angelsächischen Häuser den europäischen Markt mit Liquidität versorgten. "Wichtige Börsenentscheidungen werden auch heute schon zum Teil in London getroffen." Dort habe die Börse bereits Gremien, in denen die Londoner Banken ihre Stimme erheben könnten.
Nach Zahlen der Börse machen angelsächsische Xetra-Kunden bereits über 30 Prozent der Umsätze aus. Xetra-Kunden aus Deutschland sind nur für Umsätze in Höhe von 47 Prozent verantwortlich. Xetra ist das elektronische Handelssystem der Deutschen Börse. Auch gesellschaftlich ist der Konzern bereits in London angekommen: Die Börse lädt 2005 zum Neujahrsempfang in das Londoner Museum Tate Modern.
Bedauern über verspätete Fusion
Deutsche Investmentbanker hoffen, dass die Technologie der Deutschen Börse das kombinierte Unternehmen in Frankfurt hält: Zwar wollte sich Friedrich von Metzler, Chef der gleichnamigen Privatbank und Aufsichtsrat der Deutschen Börse, am Dienstag zu dem konkreten Angebot nicht äußern. In der Vergangenheit hatte er jedoch wiederholt bedauert, dass die Fusion mit London vor vier Jahren nicht zu Stande gekommen war. "Sie hätte uns einen riesigen Vorteil gebracht. Alle europäischen Aktien wären über das elektronische System Xetra gehandelt worden, das von hier gesteuert wird", sagte er erst unlängst der FTD.
Auch Lutz Raettig, Chef des Deutschland-Geschäfts der US-Investmentbank Morgan Stanley und Vorsitzender des Börsenrates der Frankfurter Wertpapierbörse wollte sich am Dienstag zu dem neuen Vorstoß nicht äußern. Raettig hatte aber ebenfalls immer wieder Wohlwollen zu einer Übernahme signalisiert.
Erneuter Versuch
Gescheitert Im Jahr 2000 hatten die Deutsche und die Londoner Börse in einer Hauruck-Aktion versucht, die beiden Handelsplätze zu fusionieren. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand einiger mächtiger Broker in London.
Aussichtsreich Diesmal geht der Chef der Deutschen Börse, Werner Seifert, behutsamer vor. Dennoch sind gerade auf britischer Seite viele skeptische Stimmen zu vernehmen. In Deutschland ist die Stimmung dagegen vergleichsweise positiv.
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FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Dass es der Deutschen Börse in der Heimat zu eng wird, hat sie bereits 2004 mit dem Start der Eurex US angedeutet. Dem noch mit bescheidenen Investitionen ausgekommenen Ausflug über den Atlantik soll 2005 der Big Bang in London folgen. Rund 1,8 Mrd EUR will die Deutsche Börse für eine Übernahme der London Stock Exchange (LSE) bieten. Analysten betonen allerdings eher die Risiken der Transaktion, zumal das Konzept der Deutschen Börse nur in Grundzügen erkennbar ist. Der sich anbahnende Übernahmepoker dürfte 2005 wesentlicher Kurstreiber für die Deutsche Börse sein, denn aus dem operativen Geschäft ist wenig Spektakuläres zu erwarten.
Gelingt der Deutschen Börse die Übernahme der LSE, rückt sie damit zum zweitgrößten Aktienmarkt der Welt auf. Mit einer Marktkapitalisierung der gelisteten Unternehmen von knapp 3,6 Bill USD würde sie Tokio (3,2 Bill USD) und die Nasdaq (3,1 Bill USD) hinter sich lassen. Lediglich die New York Stock Exchange läge mit einer gelisteten Marktkapitalisierung von 11,8 Bill USD noch vor dem Emporkömmling aus Frankfurt. Der größte europäische Konkurrent Euronext wäre mit knapp 2,2 Bill USD weit abgeschlagen.
Die Chance, dass der Deal gelingt, wird von Beobachtern unterdessen zwiespältig betrachtet. Einerseits seien Börsen immer noch nationale Symbole - und besonders einem traditionellen Finanzplatz wie London dürfte es schwer fallen, auf eine unabhängige Börse zu verzichten. Andererseits nimmt die Deutsche Börse mit ihrem bisher nur grob umrissenen Konzept, die beiden Märkte weitgehend eigenständig zu belassen und auch bestehende Geschäftsverbindungen der LSE zu respektieren, deutlich mehr Rücksicht auf britische Befindlichkeiten als bei dem geplatzten Fusionsversuch vor vier Jahren.
Genau dieses Konzept der eigenständigen Märkte stimmt die Analysten allerdings skeptisch. Denn bisher bleibt unklar, in welchem Bereich die Synergien realisiert werden sollen, die die kräftige Prämie im Angebot der Deutschen Börse auf den Aktienkurs der LSE rechtfertigen können. Daher betonen die Analysten vor allem das Risiko, dass die Deutsche Börse sich bei dem anstehenden Übernahmepoker zu einem irrational hohen Preis hinreißen lässt. Schließlich hatte der LSE-Verwaltungsrat die bisher gebotenen 5,30 GBP je LSE-Aktie bereits als zu wenig bewertet.
Erwartungen an Eurex US und OTC-Bond-Clearing gedämpft
Für das operative Geschäft der Deutschen Börse sind die Perspektiven 2005 unterdessen weit weniger spektakulär. Die Umsätze an der Terminbörse Eurex sind im dritten Quartal 2004 erstmals unter den Vorjahreswert gefallen und haben das Eurex-Image des gut geölten Wachstumsmotors ramponiert. Der Kassamarkt litt ebenfalls unter der allgemeine Börsenflaute. Die Perspektive mittelfristig seitwärts tendierender Aktienmärkte lässt dementsprechend auch für 2005 keine Volumenfeuerwerke erwarten. Entsprechend verhalten beurteilen die Analysten die Wachstumschancen der Deutschen Börse im Kerngeschäft.
Auch die hochgesteckten Erwartungen an die US-Expansion der Deutschen Börse wurden mittlerweile deutlich gestutzt. Nur mühsam und über Anreizprogramme hat die im Februar gestartete Terminbörse Eurex US ihren Anteil am US-Finanzderivatemarkt bisher auf magere 2% gesteigert. Spätestens wenn die transatlantische Abrechnungsverbindung Global Clearing Link voll etabliert ist - Beobachter erwarten für das erste Quartal 2005 die Genehmigung der US-Börsenaufsicht - wird die Eurex US einen Umsatzsprung präsentieren müssen, so Analysten. Andernfalls drohe sie zum Nischenmarkt abgestempelt zu werden.
Um das zweite Hoffnungsprojekt der Deutschen Börse, die Abrechnung von bilateral gehandelten Anleihen, ist es bedenklich still geworden. Der Vorstandsvorsitzende Werner Seifert hatte Ende März noch den Markteintritt im laufenden Jahr angekündigt. Aber bereits der Aufbau des Zentralen Kontrahenten für Fixed-Income-Produkte als notwendiger Infrastruktur verzögert sich bis ins Frühjahr 2005. Die Verhandlungen mit den Interdealer Brokern, deren Handelsgeschäft dann über die Plattform abgerechnet werden soll, sind offenbar noch ohne vorzeigbare Ergebnisse. Beobachter bezweifeln, dass die Deutsche Börse in diesem Bereich 2005 erkennbar vorankommt. - Von Frank Noetzel, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 91 30 39 16, frank.noetzel@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/16.12.2004/fnö/zwi
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London - Euronext hat laut "Financial Times" zwei Investmentbanken beauftragt, eine Übernahme des britischen Wettbewerbers London Stock Exchange (LSE) zu prüfen. Die Vierländerbörse habe Morgan Stanley Chart zeigen und ABN Amro Chart zeigen als Berater engagiert, berichtet das Blatt. Euronext ist ein Zusammenschluss der Handelsplätze Paris, Brüssel, Lissabon und Amsterdam.
Mit einem Gegenangebot könnte Euronext einer Übernahme der London Stock Exchange (LSE) durch die Deutschen Börse kontern. Vertreter der Deutschen Börse und der LSE haben am Mittwoch ihre Beratungen für einen möglichen Zusammenschluss aufgenommen. Nach der Ablehnung der zuletzt vorgelegten Übernahmeofferte durch die Londoner soll nach Angaben aus Kreisen die LSE Vorschläge unterbreiten.
Nach ihrem Scheitern im Herbst 2000 wagt die Deutsche Börse einen erneuten Anlauf, um ihren britischen Wettbewerber zu übernehmen. Geboten wurden mit 530 Pence je LSE-Aktie - ein Aufschlag von 50 Prozent auf den Kurs vom 22. Oktober. Die Londoner Börse hat das Angebot in einer ersten Reaktion als zu niedrig bezeichnet.
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Es könne derzeit aber "keine Garantie gegeben werden, dass ein solches Angebot vorgelegt wird", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Aktie der Euronext verlor am Montag zuletzt 1,78 Prozent auf 22,04 Euro, während der Kurs der Deutschen Börse um 1,65 Prozent auf 43,50 Euro sackte.
'FRÜHES STADIUM'
Die LSE teilte mit, die Gespräche befänden sich in einem "frühen Stadium". Daher sei eine Antwort derzeit nicht notwendig. Die Gespräche mit der Deutschen Börse aber würden fortgeführt. Die Deutsche Börse wollte am Montag auf Anfrage keinen Kommentar abgeben.
Die Frage, ob der Frankfurter Börsenbetreiber sein Angebot aufstocken werde, ließ ein Börsensprecher ebenfalls unbeantwortet. Anscheinend malt sich die Deutsche Börse aber immer noch Chancen aus. In Branchenkreisen hieß es, es müsse nun erst einmal abgewartet werden, wie ein mögliches Angebot konkret ausfalle.
Die "Financial Times" hatte am Montag berichtet, Euronext-Chef Jean-Francois Theodore werde sich in der laufenden Woche mit LSE-Chefin Clara Furse treffen. Das Angebot werde voraussichtlich über dem Schlusskurs der LSE-Aktie vom Freitag (5,56 britische Pfund) und damit deutlich über der Offerte der Deutsche Börse von 5,30 Pfund je Aktie liegen./tav/sbi
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Vierländerbörse Euronext spricht Kreisen zufolge an diesem Dienstag auf mehreren Ebenen mit der London Stock Exchange (London: LSE.L - Nachrichten) (LSE) über ein mögliches Übernahmeangebot. Wie aus Kreisen verlautete, gehen die Gespräche zwischen Euronext (Paris: NL0000241511 - Nachrichten)-Chef Jean-Francois Theodore mit der LSE-Chefin Clara Furse um ein mögliches Gegenangebot zu dem der Deutschen Börse.
Auch der Chef der Deutschen Börse , Werner Seifert, spricht Kreisen zufolge an diesem Dienstag mit der Chefin der Londoner Börse LSE über das Übernahmeangebot der Frankfurter. Wie die Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX erfuhr, wirbt Seifert bei Clara Furse an diesem Dienstag für sein Übernahmeangebot. Die Deutsche Börse wollte sich hierzu nicht äußern.
Die Deutsche Börse bietet 1,35 Milliarden Pfund (1,95 Mrd Euro) oder 530 Pence je Aktie für die London Stock Exchange (LSE) . LSE hatte am Montag zudem bestätigt, dass auch die Vierländerbörse Euronext inzwischen Kontakt für Übernahmeverhandlungen mit ihr aufgenommen hat./FX/sk/fn/sbi
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Für so manchen Händler in Frankfurt nimmt das Werben der Deutschen Börse um die LSE allmählich Besorgnis erregende Züge an. Fürchten sie doch um den Standort Frankfurt. Bei einer möglichen Übernahme ist die Deutsche Börse offenbar zu weiteren Zugeständnissen bereit und erwägt eine Verlagerung von Teilen des Geschäfts.
Frankfurt am Main/London - Nach britischen Presseberichten ist die Deutsche Börse Chart zeigen bei einer möglichen Übernahme der London Stock Exchange (LSE) zu weiteren Zugeständnissen bereit. Hatte Werner Seifert nach Informationen aus verhandlungsnahen Kreisen bereits vor einer Woche den Londonern eine weitgehende Eigenständigkeit zugesagt, berichtete die "Daily Mail" nun am Mittwoch, der Frankfurter Börsenchef wolle den LSE-Nutzern bei einer Übernahme ein größeres Mitspracherecht einräumen.
Die Deutsche Börse werde Anfang kommenden Jahres ein Rahmenwerk für Konsultationen und Unternehmensführung vorlegen, das weit über die gegenwärtige Praxis bei der LSE hinausgehe, sagte Seifert dem Bericht zufolge. Der Vorstandschef der Frankfurter Börse wolle damit sein Verständnis gegenüber den Sorgen von LSE-Kunden dokumentieren, die LSE werde nach der Übernahme von Frankfurt aus dominiert.
Seifert und der Chef der ebenfalls an der LSE interessierten Vierländerbörse Euronext, Jean-Francois Theodore, waren am Dienstag mit LSE-Chefin Clara Furse zu Gesprächen in London zusammengekommen. Der "Financial Times" zufolge solle Furse bei einer Übernahme der Londoner Börse im Amt bleiben und den dann zusammengelegten Kassamarkt beider Handelsplätze leiten - von London aus, versteht sich.
"Kein Bekenntnis zum Standort Frankfurt"
Ein Frankfurter Händler zeigte indes am Mittwoch wenig Verständnis für die möglichen Zugeständnisse der Deutschen Börse im Falle einer Übernahme. "In der Vergangenheit haben bereits zahlreiche US-Banken Personal von Frankfurt nach London verlagert. Wenn die Deutsche Börse jetzt selbst eine Verlagerung von Teilen des Geschäfts erwägt, spricht das nicht gerade für ein Bekenntnis zum Standort Frankfurt", sagte der Händler einer großen Maklergesellschaft im Gespräch mit manager-magazin.de.
Die Citigroup hat nach Meldungen vom Mittwoch ihre vier Frankfurter Aktienhändler entlassen. Dies entspreche dem gesamten Frankfurter Handelsteam der US-Investmentbank, hieß es aus Finanzkreisen. Die Bank selbst wollte die Meldung nicht kommentieren. Anders lautenden Gerüchten zufolge habe die Bank ihre Händler aber lediglich von Frankfurt nach London versetzt.
Englisch in Frankfurt jetzt offiziell Firmensprache
Seifert selbst hatte in der Vergangenheit wenig Hehl aus seiner Sympathie zum Standort London gemacht, einer Verlagerung des Sitzes von Frankfurt an die Themse im Falle einer Übernahme aber gleichwohl nicht das Wort geredet. Wenig überraschend wirkt vor diesem Hintergrund, dass die Deutsche Börse in der vergangenen Woche Englisch zur offiziellen Firmensprache ausgerufen hat. Ein Sprecher in Frankfurt hatte allerdings erklärt, dies sei lange vor dem Übernahmeangebot in Planung gewesen. Man folge damit lediglich der ohnehin bestehenden Praxis.
Die LSE hatte vor einer Woche das Übernahmeangebot der Deutschen Börse in Höhe von rund zwei Milliarden Euro als zu niedrig zurückgewiesen, zugleich aber weitere Verhandlungen zugesagt. Der Konkurrent Euronext hatte am Montag ebenfalls sein Interesse an der LSE bekundet, allerdings kein Angebot vorgelegt. Beobachter gehen davon aus, dass dies nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte.
Die Experten der Landesbank Rheinland-Pfalz erwarten, dass die Deutsche Börse und die Vierländerbörse dann in einen Bieterwettstreit um die LSE eintreten werden. Nach Ansicht von LRP-Analyst Olaf Kayser dürfte ein erstes Angebot der Euronext rund 2,2 Milliarden Euro betragen. Ein neues Angebot der Deutschen Börse wiederum müsste sich dann in Richtung 2,5 Milliarden Euro bewegen.
Warnung vor Folgen eines Bieterwettstreites
Zwar gilt die Deutsche Börse mit ihrer prall gefüllten Kriegskasse von rund zwei Milliarden Euro finanzkräftiger als die Euronext. Wolle sie das zu erwartende Angebot der Vierländerbörse aber überbieten, komme sie an einer Kapitalerhöhung mit den entsprechenden Verwässerungseffekten nicht vorbei. Vor diesem Hintergrund würde sich ein solcher Preis aus Sicht der LRP "wertvernichtend" auswirken, schreibt der Analyst.
Ein möglicher Bieterwettstreit werde die Aktie der Deutschen Börse belasten, so der LRP-Experte. Denn neben dem hohen Kaufpreis sei mit umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zu rechnen. "Es bleibt abzuwarten, ob sich die erhofften Synergieeffekte dann überhaupt noch rechnen", sagte Kayser unlängst im Gespräch mit manager-magazin.de.
LRP stuft Aktie der Deutschen Börse ab
Solange die Unsicherheit über einen möglichen Bieterwettstreit anhalte, sieht der Experte eine erhöhte Rückschlaggefahr für den Aktienkurs der Deutschen Börse. Zugleich sei das Potenzial des Titels nach oben begrenzt. Vor diesem Hintergrund hat der Analyst die Aktie jetzt auf Underperformer von Marketperformer abgestuft. Das Kursziel sieht Kayser bei 38 Euro. Die Aktie der Deutschen Börse Chart zeigen ging am Mittwoch mit einem Plus von rund 0,60 Prozent auf 43,70 Euro aus dem Handel.
Auch andere Analysten hatten in der Vergangenheit Zweifel an den bislang von der Deutschen Börse noch nicht näher umrissenen Synergieeffekten geäußert. Diese seien umso fraglicher als die Frankfurter offenbar bereit sind, beiden Märkte ihre Eigenständigkeit zu belassen und bestehende Geschäftsbeziehungen der LSE etwa mit ihrem Abwickler nicht anzutasten.
Es geht um die Vorherrschaft in Europa
Bei dem sich abzeichnenden Bieterwettstreit um die LSE geht es um viel, letztlich um die Vorherrschaft in der europäischen Börsenlandschaft. Gelingt der Deutschen Börse die Übernahme der LSE, rückt sie damit zugleich zum zweitgrößten Aktienmarkt der Welt hinter der New York Stock Exchange auf. "London ist der einzige große Preis, den man in Europa in diesem Geschäft noch gewinnen kann. Wer hier zugreift, ist die unbestrittene Nummer eins", hatte unlängst Analyst Konrad Becker vom Bankhaus Merck Finck gegenüber manager-magazin.de erklärt.
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Ferner soll der Sitz der Börse auf jeden Fall London sein. "Ein Quasimonopol, das wir dann hätten, benötigt eine stärkere Aufsicht durch Wettbewerbsbehörden", sagte Angela Knight, die in der City sehr einflussreiche Chefin des Brokerverbandes Apcims, der FTD.
Derzeit wirbt die Deutsche Börse im Wettstreit mit dem Verbund Euronext um eine Übernahme der Londoner Börse (LSE). Die Äußerungen Knights kommen einen Tag nachdem Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert den Londonern ohnehin weitere Zugeständnisse gemacht hat. Bei Gesprächen mit der LSE-Führung soll Seifert Chefin Clara Furse die Leitung des fusionierten Kassamarktes angeboten haben. Im Fall der Übernahme solle das Kassa- und das Derivategeschäft in London geführt werden.
Knights Verband Apcims vertritt die Handelshäuser, die Aufträge von Privatkunden abwickeln. Die Broker, die sowohl Aktionäre an der LSE sind als auch einen großen Teil des dortigen Handelsvolumens beisteuern, ließen den ersten Fusionsversuch 2000 durch Widerstand scheitern. Da sie heute kein Vetorecht mehr haben, werden sie nicht mehr allein über die Fusionspläne entscheiden. Apcims hat dennoch nach wie vor großes Gewicht bei den Entscheidungen des LSE-Managements. Der Anteil von Marktteilnehmern am Kapital der LSE liegt derzeit bei 25 Prozent.
Preisregulierer gefordert
Die Finanzmarktaufsicht allein reiche nicht aus, so Knight weiter. Sie bezweifelt, dass eine Börse von einer solchen Größe - es wäre nach der New York Stock Exchange die zweitgrößte weltweit - in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft ohne strikteren Regulierungsrahmen betrieben werden kann: "Es ist wie bei einem Versorgerunternehmen, da müssen Sie mit Argusaugen die Preispolitik überwachen", sagte Knight.
Der Sitz der neuen Börse muss in jedem Fall London sein, fordert Knight: "Wir wollen einen einzigen Regulierungs- und Rechtsrahmen, und der ist britisch." Sie verlangt zudem eine größere Beteiligung der Marktteilnehmer. "Vor allem in der Frage der Handelsgebühren sollten die Marktteilnehmer Mitsprache haben."
In Frankfurt wächst derweil die Angst um den Standort, sollten wichtige Entscheidungen künftig in London getroffen werden: "Wenn der Vorstand in London sitzt, sitzt das Herz der Börse in London, und die ganze Branche wandert ab", hieß es in einer Bank. Die Fondsgesellschaft Union Investment ließ mitteilen: "Wir haben ein Interesse daran, dass der Börsensitz in Frankfurt bleibt und nicht nur ein Rechner hier surrt." Als Aktionär halte man das Angebot aber für sinnvoll.
Die Mitarbeiter der Börse in Frankfurt wurden unterdessen beruhigt. Nach FTD-Informationen hat das Management auf einer Betriebsversammlung Ende vergangener Woche zugesagt, dass es im Rahmen der Fusion keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Niemand werde verpflichtet, für den Arbeitsplatz umzuziehen.