(als Ergänzung zu # 25)
https://www.handelszeitung.ch/blogs/free-lunch/...zentralbank-1523619
Die ganze Finanzwelt spricht über die Federal Reserve und ihre Bilanz. Keiner beachtet die Politik der Zentralbank von China. Ein Fehler.
....Bei der Steuerung ihrer Bilanz verzichtet die chinesische Zentralbank auf quantitative Lockerungen westlichen Zuschnitts. Derzeit betragen ihre Aktiven 35 000 Milliarden Renminbi (rund 5300 Milliarden US-Dollar) und übertreffen damit die Reserven der Fed um nahezu eine Milliarde US-Dollar. Hierzu ist zu sagen, dass die Aktiven der PBOC stark vom Aussenhandel getrieben sind und deshalb einen entsprechend hohen Anteil an Devisenbeständen aufweisen – der Überschuss der chinesischen Leistungsbilanz gehört, zusammen mit Deutschland, zu den weltweit grössten. Aus diesem Grund nehmen die chinesischen Devisenreserven und somit die Guthaben der Zentralbank laufend zu. Dies im Unterschied zu den Bilanzen der westlichen Zentralbanken, die dafür vor allem Staats- und Unternehmensanleihen halten.
Ist dies nun gut oder schlecht? Wie bei vielen ähnlichen Fragen besteht kein wirtschaftswissenschaftlicher Konsens darüber, welches die «optimale» Grösse oder Gestaltung einer Zentralbankbilanz ist. Es scheint aber, also ob wir den westlichen Zentralbanken und ihren Massnahmen wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken als ihnen im Vergleich zu China eigentlich gebühren würde. Denn durch ihre schiere Grösse vermag die PBOC durch eine Veränderung ihrer Bilanz den weltweiten Netto-Liquiditätszufluss der Finanzmärkte zweifellos stärker zu beeinflussen als es die Fed mit ihrer angekündigten Bilanzverkürzung tun kann.... |