Supermarkt heute einen Rechtspopulisten getroffen. Stand beim Gemüse und popelte mit dem rechten kleinen Finger im rechten Nasenloch. Ich fragte ihn: "Schämen Sie sich eigentlich nicht, Sie Rechtspopelist." "Nein", entgegnete er. "Wir Rechtspopelisten sind absolut selbstbewusst und genießen das Popeln in der Öffentlichkeit wie andere das heimliche geräuschlose Furzen. Die sollten Sie sich mal vornehmen, mein Herr, denn das sind Schweine! "Sie, Sie rassistischer Rechtspopelist!" schrie ich fassungslos. "Öffentlich-Furzer haben die gleichen Rechte wie Sie. Und wenn wir von Schweinereien reden müssen: was ist denn das, wenn Sie mit ihren popelverschmierten Griffeln hier die Avocados und losen Bio-Zitronen antatschen und danach zurück ins Körbchen legen?" "Das machen wir Rechtspopelisten niemals. Wir schälen alle Früchte vor Ort mit Solinger Edelstahl oder einem Schweizer Taschenmesser und verzehren Sie auf der Stelle, nachdem wir sie ausgewogen und für gut befunden haben." "Ach, so machen Sie das", erwiderte ich etwas verwirrt und machte mich auf den Heimweg. Unterwegs musste ich lange darüber nachdenken, wie es gewesen war, zum ersten Mal einen leibhaftigen Rechtspopelisten getroffen zu haben. Gedankenverloren steckte ich den kleinen Finger in die Nase. |