Ja, Pfizer ist zu langweilig für die Anleger. Der Markt folgt seit ein paar Jahren nur noch dem Momentum; Bewertungen spielen überhaupt keine Rolle mehr. Ist Pfizer zu teuer geworden oder war die Aktie vor Corona falsch bewertet? Es lohnt sich mal ein Vergleich von Pfizer zwischen der Vor-Corona-Zeit und heute, 2019 lag der Aktienkurs zwischen 27 und 40 euro; im Durchschnitt sagen wir mal bei 34 Dollar. Heute liegen wir bei 27, also 20% tiefer. Ist das durch Zahlen begründbar? Pfizer erzielte in 2019 einen Umsatz von 51,7 Mrd. USD; für 2025 erwarten die Analysten eine Zahl von knapp 63 Mrd. USD. Der operative CashFlow lag 2019 bei 12,9 Mrd. USD. Der soll 2025 lt. Schätzungen bei 17,7 Mrd. liegen. 2019 zahlte Pfizer eine Dividende von 1,38 USD; jetzt sind wir bei 1,68 USD. Vollkommen vergessen wurde, dass Pfizer durch Corona profitiert hat und einen gewaltigen Cashberg verdient hat, das man in Seagram investiert hat um den Umsatz voranzubringen. Pfizer macht dadurch jetzt strukturell einen höheren Umsatz als früher. Die Dividendenrendite ist für einen stabilen US-Wert inzwischen extrem hoch. Wie kann es also sein, dass die Aktie heute billiger ist als vor der coronazeit?Entweder sind wir heute zu niedrig oder wir waren 2019 zu teuer. Ich neige zur ersten Schlußfolgerung. Das KGV soll 2026 unter 10 liegen, extrem niedrig für amerikanische Verhältnisse. Günstig gegenüber dem Gesamtmarkt und noch viel günstiger gegenüber der Tech-Lieblinge. Mit einem langen Atem sollte man hier noch viel Freude an der Aktie haben. |