»Den Linken Paroli bieten«

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neuester Beitrag: 12.10.01 09:24
eröffnet am: 11.10.01 20:49 von: hjw2 Anzahl Beiträge: 13
neuester Beitrag: 12.10.01 09:24 von: Kicky Leser gesamt: 683
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11.10.01 20:49

9161 Postings, 8991 Tage hjw2»Den Linken Paroli bieten«

   
 




 
 

 »Den Linken Paroli bieten«
 
 CSU-Generalsekretär Goppel zu
möglichen Protesten auf dem Parteitag
 
 Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi wird als Gastredner auf dem CSU-Parteitag (12./13. Oktober) in Nürnberg auftreten. Das treibt deutsche Globalisierungskritiker auf die Barrikaden, Bayerns Innenminister Beckstein rechnet mit einer »Rache für Genua«. »Da muss man schlicht und einfach dagegen stehen«, fordert CSU-Generalsekretär Thomas Goppel im Interview mit heute.online.  
 
 
 
 heute.online: Warum hat die CSU ausgerechnet Silvio Berlusconi als Gastredner eingeladen? Wie kann der italienische Ministerpräsident den Parteitag bereichern?

Thomas Goppel: Wenn Sie die europäische Liste der Regierungschefs anschauen, dann gibt es in dieser Reihe wenige, die aufgrund ihrer parteipolitischen Einordnung einer Einladung von uns folgen würden. Da gibt es den spanischen Ministerpräsidenten Aznar, den italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi und da gibt es den österreichischen Bundeskanzler Schüssel.

Herr Schüssel war auf unserem letzten Parteitag und Herr Aznar war bei der Seidel Stiftung vor zwei Jahren zu Gast. Herr Berlusconi ist relativ neu im Amt und angesprochen von unserem Ministerpräsidenten vor einem halben Jahr hat er gesagt, dass er gern komme.

heute.online: Das hört sich an, als gebe es nur wenige europäische Politiker, die einer Einladung der CSU folgen würden?

Thomas Goppel: Nein, das hat was mit den Parteien der Präsidenten zu tun. Gucken Sie doch mal in die anderen Länder, da sitzen lauter Sozis herum. Sozi-Präsidenten kann ich zwar einladen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich darüber jemand lustig macht, ist sehr groß.
 
 
 "Sozi-Präsidenten kann ich zwar einladen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich darüber jemand lustig macht, ist sehr groß."
 




Im Übrigen hat der Herr Bundeskanzler denselben Ministerpräsidenten vor zwei Wochen empfangen - ohne jede Reaktion in der Öffentlichkeit. Das ist schon eigenartig, wie unterschiedlich jemand behandelt wird. Es wird nicht gegen den Besuch von Silvio Berlusconi demonstriert, weil er als Person in diesem Lande unterwegs ist, sondern weil er eine Partei besucht. Also ist der Angriff der Linken eher gegen die CSU gerichtet, und da muss man dann schlicht und einfach auch Paroli bieten und dagegen stehen.

heute.online: Globalisierungskritiker machen den italienischen Ministerpräsidenten für das harte Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten des G8-Gipfels in Genua mitverantwortlich. Der bayerische Innenminister Beckstein rechnet mit einer »Rache für Genua«. Wird die Stimmung mit solchen Äußerungen nicht unnötig angeheizt?

Thomas Goppel: Die autonomen Gruppen haben angekündigt, dass Sie in dem Besuch von Ministerpräsident Berlusconi auf deutschem Boden die Chance sehen, nun ihrerseits aktiv zu werden. Das ist etwas, was die Autonomen erklärt haben, nicht Herr Staatsminister Beckstein.

heute.online: Nach eigenen Angaben ist das Bündnis »Stoppt Berlusconi« ein Zusammenschluss von Menschenrechtsgruppen, Antifaschisten, Autonomen, Jusos und Grünen - also kein autonomes Schlägerbündnis.

Thomas Goppel: Das ist das Problem jeder Demonstration: Wenn der gut denkende Mensch anderen Unterschlupf gewährt, ist er mitverantwortlich, darum kann er sich nicht drücken.
 
 
 "Wenn der gut denkende Mensch anderen Unterschlupf gewährt, ist er mitverantwortlich, darum kann er sich nicht drücken."
 




heute.online: Nun wird Herr Berlusconi bei der CSU zu Gast sein. Wäre es demnach nicht gerechtfertigt, ihre Partei mit Herrn Berlusconi in einen Sack zu stecken?

Thomas Goppel: Die Tatsache, dass man mit jemandem redet, ist doch kein Hinweis darauf, dass man in jeder seiner Positionen mit ihm übereinstimmt. Das gilt umfassend, sonst müssten Sie Herrn Schröder in den Sack zu Herrn Gysi stecken, da wird er sich bedanken.

heute.online: Auch ihr Ministerpräsident Edmund Stoiber zeigte nach den Demonstrationen in Genua Verständnis für friedliche Globalisierungskritiker. Gilt das noch?

Thomas Goppel: Bei kritischen Anmerkungen zu politischen Vorgängen hat die CSU noch nie jemand anderen wegen seiner Meinung verurteilt. Hier geht es um das Vorgehen und um die Umgangsformen, die Einzelne praktizieren, um in die Schlagzeilen zu kommen.

heute.online: Aber ein Dialog mit den Demonstranten wird während des Parteitages kaum mehr möglich sein. Herr Beckstein sieht auf die bayerische Polizei den schwierigsten Einsatz dieses Jahres zukommen.

Thomas Goppel: Wer von Anfang an den Dialog verhindert, indem er Gewalttätigkeiten ankündigt, ist selber schuld, wenn es keinen gibt.

heute.online: Bei seinem letzten Besuch vor zwei Wochen in Berlin zeigte sich der italienische Ministerpräsident davon überzeugt, dass die westliche Kultur dem Islam überlegen ist. Hat die CSU mit derartigen Äußerungen kein Problem - gerade jetzt, wo auch alle Parteien dazu aufrufen, nicht den Islam in seiner Gesamtheit für die Terroranschläge in den USA verantwortlich zu machen?

Thomas Goppel: Jeder muss seine Äußerungen selbst verantworten, ich bin nicht für die anderer zuständig. Herr Berlusconi ist ein demokratisch gewählter Ministerpräsident, und er hat im politischen Umfeld eine Menge von Positionen, die wir teilen.
 
 
 "Herr Berlusconi ist ein demokratisch gewählter Ministerpräsident, und er hat im politischen Umfeld eine Menge von Positionen, die wir teilen. "
 


Deswegen muss man nicht in allem deckungsgleich sein.

heute.online: Aber einen Beitrag zum Dialog zwischen Christen und Muslimen hat Herr Berlusconi sicherlich nicht geleistet.

Thomas Goppel: Wenn ich mitkriege, wie sehr abgewiegelt worden ist, was Herr Wickert gesagt hat gegenüber dem, was Herr Berlusconi gesagt hat, dann sehe ich, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Und wer mit zweierlei Maß misst, hat bei mir keine Chance.

heute.online: Wird es unter den befürchteten Umständen überhaupt möglich sein, einen normalen Parteitag abzuhalten?

Thomas Goppel: Das wird ein schwieriger Parteitag, das ist mir vollkommen bewusst. Die angeblichen Demokraten der Linken werden ausreizen, was die Demokratie alles her gibt.
 
 
 "Die angeblichen Demokraten der Linken werden ausreizen, was die Demokratie alles her gibt."
 


Die bestimmen das Maß an Gewalt, nicht wir.

 
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/...1,POL-0-7305,FF.html
 

 
 
     © ZDF 2001  
 


     
 

11.10.01 20:53

10587 Postings, 8672 Tage 1Mio.€Wollt ihr den totalen frust ? o.T.

11.10.01 21:03

Clubmitglied, 50143 Postings, 8666 Tage vega2000@Mio

Schon zu spät !  

11.10.01 21:09

10587 Postings, 8672 Tage 1Mio.€@vega

Nach so einem tag heute?

Gruss Mio.  

11.10.01 21:12

Clubmitglied, 50143 Postings, 8666 Tage vega2000Frag mich mal

Bin heute morgen um 5h nach Stuttgart, ab 13h habe ich auf der Buchmesse herumgetrieben & nun sitze ich schon wieder im Büro in München & vertreibe mir die Zeit mit euch...
Wenn das mal mein Therapeut erfährt ;-)  

11.10.01 21:13

Clubmitglied, 50143 Postings, 8666 Tage vega2000Buchmesse Frankfurt (schon die ersten Aussetzer) o.T.

11.10.01 21:20

10587 Postings, 8672 Tage 1Mio.€@vega

Im büro sitzen und sich die zeit vertreiben ;-)
Bin mal gespannt auf unser treffen dann gibts bestimmt einiges zu besprechen :-)
Mach Dir nichts drauss bin he´te auch etwas neben mir.

Wielange musst Du noch arbeiten?Gruss Mio.
 

11.10.01 21:25

Clubmitglied, 50143 Postings, 8666 Tage vega2000Muss nicht, -mach ich freiwillig , -na ja fast ! o.T.

11.10.01 21:32

34698 Postings, 8677 Tage DarkKnightAlle Autonomen in die CSU ...

... nur so kann man von der Basis aus dieses Geschwür aushebeln  

11.10.01 21:40

Clubmitglied, 50143 Postings, 8666 Tage vega2000Was würde eigentlich passieren

wenn die CSU kollektiven Selbstmord beginge ?  

11.10.01 21:47

34698 Postings, 8677 Tage DarkKnightdas wäre wie "Pulp Fiction"

Träume sind Schäume  

12.10.01 09:00

9161 Postings, 8991 Tage hjw288 x zu wenig o.T.

12.10.01 09:24

79561 Postings, 8985 Tage KickyBerlusconi sagt Besuch bei CSU-Parteitag ab

12.10.2001    09.10
 
Nürnberg

 
Berlusconi sagt Besuch bei CSU-Parteitag ab
 
Der italienische Ministerpräsident wolle am Samstag stattdessen an der Trauerfeier für die Opfer der Flugzeugkatastrophe in Mailand teilnehmen.
   CSU-Chef Edmund Stoiber habe von der Absage in einem Telefongespräch mit Silvio Berlusconi erfahren, teilte CSU-Sprecherin Dorothee Erpenstein mit.

Im Vorfeld des Parteitages war die Einladung Berlusconis stark kritisiert worden. Verschiedene Gruppen hatten scharfe Proteste angekündigt.

 

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