Demokraten machen mobil gegen Cheneys Ex-Firma

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Demokraten machen mobil gegen Cheneys Ex-Firma

Die guten Beziehungen zwischen Halliburton und dem Verteidigungsministerium dürften schon bald den US-Kongress beschäftigen. Die beiden demokratischen Kongressabgeordneten Henry Waxman und John Dingell wollen die staatlichen Aufträge für den texanischen Mischkonzern genauer unter die Lupe nehmen lassen.

Halliburton hält sich für die einzige Firma, die Iraks brennende Ölquellen löschen kann
DPA
GroßbildansichtHalliburton hält sich für die einzige Firma, die Iraks brennende Ölquellen löschen kann
Washington - Insgesamt hatte der Halliburton-Konzern samt seiner Tochterunternehmen während der vergangenen zwei Jahre Aufträge im Wert von mindestens 600 Millionen Dollar von der US-Regierung erhalten. Erst vor vier Wochen hatte die Halliburton-Tochter Kellog, Brown & Root (KBR) den Auftrag erhalten, brennende Ölquellen im Irak zu löschen. Bei der Ausschreibung gab es weder einen Konkurrenten noch eine Preisbindung.

Waxmann und Dingell werfen nun die Frage auf, ob diese Aufträge durch eine bevorzugte Behandlung von der Bush-Administration zustande gekommen sein könnten, berichtet der Nachrichtensender CNN.

Der texanische Mischkonzern, dessen Vorstandschef bis zum Jahr 2000 US-Vizepräsident Dick Cheney war, verdiente bereits während des Vietnamkriegs durch Aufträge, die KBR zur Errichtung von Flugplätzen erhielt. Seit 1999 spielt der private Militär-Dienstleister auch eine wichtige Rolle bei der Versorgung der US-Truppen auf dem Balkan. Die Kosten, die dort angefallen sind, gaben Dingell und Waxmann jetzt ersten Anlass zum Argwohn. Sie seien durch das General Accounting Office (GAO) bereits selbst in Frage gestellt worden, argumentieren sie. Der Mutterkonzern Halliburton selbst werde überdies wegen Bilanz-Unregelmäßigkeiten aus dem Jahr 1998 von der SEC durchleuchtet.

Eine Sprecherin des US-Vizepräsidenten wies die Vorwürfe zurück. Cheney habe mit der Auftragsvergabe überhaupt nichts zu tun. Alle Verbindungen zu Halliburton, auch die finanziellen wie Aktien und Aktienoptionspläne, seien vor Amtsantritt gekappt worden. Die Halliburton-Tochter KBR sei überdies das einzige Unternehmen gewesen, das für den Fall brennender Ölfelder im Irak schnell und mit ausreichender Mannschaft hätte reagieren können, ergänzte ein Sprecher.

Die öffentliche Aufmerksamkeit hatte aber offenbar bereits erste Folgen. Halliburton hatte sich auch für den millionenschweren Auftrag um den Wiederaufbau der Infrastruktur im Irak beworben, der allein US-Firmen vorbehalten ist und von der Agency for International Development vergeben wird. In der Endauswahl ist der texanische Konzern nicht mehr dabei.


 

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