(Was manchmal natürlich auch zusammenfallen kann.) Natürlich lässt sich die treffende Analogie auch auf Popkultur und Postmoderne insgesamt beziehen (siehe #59). Das Skating, das übrigens gerade eine kleine Renaissance erlebt, gibt allerdings in vielerlei Hinsicht schon ein besonders schönes und treffendes Beispiel ab. Unabhängig davon, ob man den Liberalismus als "verbrannte Kategorie" bewerten möchte - so wie ja auch die Postmoderne unsinniger Weise von manchem als verbrannte Kategorie mit gewissem Stallgeruch betrachtet wird (den sie hinsichtlich seiner begrifflichen Entstehung allerdings auch hat) - Das Skateboarding ist nunmal Ausprägung eines physisch ausgelebten Liberalismus und entspringt ganz und gar demselben Sentiment. Und ja, genauso wie die Popkultur insgesamt!
Das ist ja gerade dieses merkwürdige Paradoxon, dass Popkultur, Bohème und Avantgarde weitestgehend vom linken Spektrum, vereinahmt werden, wobei der Liberalismus doch oftmals ihr ureigentlichster Impetus und zugleich conditio sine qua non ist. Auch wenn sie ihn ablehnen, so bildet er doch erst jene Grundlage und gesellschaftlich-politische Lebenswirklichkeit, ohne die solche Formen von Kultur gar nicht denkbar wären.
Mit diesen Artikeln wollte ich dabei vor allem Bezug auf unsere vorangegangene Unterhaltung nehmen. Ich kann mir schon vorstellen, an welchen Stellen Dir bei mir manche Dinge als widersprüchlich erscheinen mögen (Nicht, dass ich nicht auch wie jeder andere Widersprüchliches in mir vereinen würde) aber was Du da im Auge haben wirst, löst sich dann in einem Liberalismus auf, wie er in #58,59 sehr treffend beschrieben wird. Eine tiefe innere Haltung zum Leben, die mir immer schon zu eigen war. (Man kann diese Haltung bereits haben auch ohne die großen Vordenker des Liberalismus zu kennen)
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