Ich versuche es mal auf die Schnelle – auch wenn ich nicht weiß, ob ich hier einer der alten Hasen bin:
Der Kurs steht genau da wo er vor zwei Jahren auch schon stand; evtl. muss man gar nicht nach einem Grund für den extremen Absturz suchen, sondern nach dem Grund für die Vervierfachung innerhalb kürzester Zeit davor – vllt war die einfach nicht gerechtfertigt?
Delticom hat die operativen Erwartungen deutlichst verfehlt oder die Erwartungen waren viel zu hoch; in der Realität wahrscheinlich ein Mix von beidem. Vor einem Jahr hatte Metzler ein EBITDA für dieses Jahr von über 30 Mio Euro erwartet, jetzt erwartet Metzler ein EBITDA von 12 Mio für dieses Jahr. Daher hat Metzler die Aktie auch runtergestuft, damit gibt es nur noch eine Kaufempfehlung da draußen.
Die Corona-Auswirkungen haben sich länger hingezogen als erwartet (Stichwort: Reifenverschleiß zB in Südeuropa).
Fehlende Liquidität in der Aktie trotz Kapitalerhöhung; mE schlechte IR Arbeit.
Der CFO, dem die gelungene Restrukturierung zuzuschreiben ist, ist gegangen.
Gesamtmarkt.
Höhere Rohstoff- und damit auch Transportkosten.
Das sind mE schon genügend Punkte, die den Absturz vllt nicht unbedingt komplett rechtfertigen, zumindest aber erklären. Wenn ich das so grob überblicke, dann sehe ich 35 Mio MK + 15 Mio (?) net debt = ca. 50 Mio EV. Sollte das obere Ende der Guidance-Range erzielt werden, wäre das Unternehmen nur mit dem 3-fachen EBITDA bewertet, was normalerweise eher dem Schnäppchen-Level zuzuordnen ist. Aber so einfach ist das leider nicht und mE wird das noch länger dauern bis man wieder die 2021er Kurslevel sehen wird. |