 Liebe Leser, die Erholungstendenz der zweiten Osterwoche setzte sich gestern fort. Trotz schwacher US-Vorgaben vom Freitag schaffte es der DAX im Handelsverlauf einen Großteil seiner Verluste abzubauen. TecDAX, MDAX und SDAX gelang sogar der Sprung in die Gewinnzone. Da stellt sich natürlich die große Frage: War es das mit der Korrektur? Werden wir jetzt eine rasche Erholung sehen und ist es daher ratsam jetzt schnell einzusteigen? Bei allem Optimismus für die langfristige Entwicklung bleibe ich kurzfristig skeptisch. Ich rechne damit, dass uns die Finanzkrise noch mindestens einige Wochen, wenn nicht gar mehrere Monate beschäftigen wird. Trotz der zuletzt erfreulichen Entwicklung ist es für eine Entwarnung aus meiner Sicht zu früh. Der Schlüssel zur Erholung liegt weiterhin in der arg gebeutelten Finanzbranche. Aktuelle Nachrichten der Finanzwerte entschieden in den vergangenen Wochen über Wohl und Wehe der Märkte. Solange es dabei bleibt, ist der Markt sehr anfällig für weitere Korrekturwellen. Denn neue Hiobsbotschaften über neuen Abschreibungsbedarf bei Banken oder gar der Insolvenz einzelner Finanzinstitute wird es höchstwahrscheinlich geben. Tradingorientierte Anleger sollten sich mit dem Einstieg daher noch ein wenig gedulden. Erst wenn solche Negativschlagzeilen nicht mehr panikartige Ausverkäufe an den Märkten nach sich ziehen, ist die Zeit reif für neue Käufe. Langfristanleger können hingegen auf diesem Niveau beruhigt zugreifen. Selbst wenn die Aktien kurzfristig noch einmal abrutschen sollten, werden wir langfristig deutlich höhere Kurse sehen. Spätestens im zweiten Halbjahr rechne ich mit einer nachhaltigen Erholung, die vor allem den deutschen Aktienmarkt im Zuge des "Abgeltungssteuer-Schlussverkaufs" beflügeln dürfte.
 |