Johnny Utah : Wie positioniert ihr euch denn für die FED? ==================== Wenn man davon ausgeht, daß die FED-Entscheidung eine Reaktion auslöst, die die Indizes im Anschluß um mehrere hundert Punkte in die eine oder andere Richtung treiben könnte, dann wäre ein spekulative Variante sich gleichzeitig Long und Short Scheine zu holen die den Knockout in der Nähe des Standes haben wie er kurz vor der Verkündung steht. Dann wird ein Schein zwar mit Verlust ausgeknockt, aber der starke Anstieg des anderen Scheins dürfte das mehr als ausgleichen, weil es vermutlich sehr dynamisch vom Ausgangspunkt weggeht. Ist aber natürlich very risky und nur was für Leute mit Spieltrieb. Zudem ist ja die Massenerwartung, daß es keinen Zinsschritt gibt. Da wäre wohl der Ruck nach unten größer, wenn die Zinsen angehoben werden als der Ruck nach oben, wenn "nur" die große Masse ihre Erwartung erfüllt bekommt. Von daher könnte natürlich ein Spieler gegen die Masse eine reine "Außenseiterwette" machen und nur auf einen Zinsschritt wetten. Bei Euro/Dolar und anderen Dingen wird es auch klare Reaktionen geben. Und wenn man sich anschaut wie Gold seit vielen Tagen sich nicht traut eine Entscheidung zu treffen, dann reizt es auch da auf einen platzenden Knoten zu wetten. ( => http://fs2.directupload.net/images/150916/z5gnifw7.png ) . Letztendlich ist das aber alles nur mit kleinem Einsatz zu empfehlen für Leute die mit Derivaten Erfahrungen haben. Ansonsten ist es vielleicht erstmal sinnvoller die Fakten abzuwarten. Wer Angst hat die FED erhöht die Zinsen und der Markt gibt deswegen deutlich nach, was ein größeres Aktiendepot dann negativ belasten dürfte, der kann auch eine reine Hedge-Posi kaufen, um mögliche Verlsute abzufedern. Allerdings ist man dann auch nur begrenzt dabei, falls es eben nach oben geht. Da muß man halt seine eigene Risikobereitschaft kennen, um da präventiv zu handeln oder eben auch nicht. Und auch der anstehende Verfallstag könnte die Kurse höher nach oben wirbeln lassen als man denkt. Und was an einem Montag nach einem Verfallstag passieren kann an Gegenreaktion hat man ja gesehen nach dem kleinen Verfallstag im August. Von daher bleibt nur sich überraschen zu lassen. Ich werde jedenfalls die ein oder andere kleine Wette aus Spaß platzieren. Bei größeren neuen Aktieninvestments die für länger laufen sollen, werde ich allerdings mehr als nur eine singuläre FED-Entscheidung als Kaufkriterium ranziehen. Und nach dem Entscheid ist ohnehin vor dem Entscheid. Wenn man jetzt bei der FED nicht erhöhen sollte, dann hat man das ganze Theater doch wieder im November/Dezember. Ob die FED sich wirklich durch die jüngsten Daten umstimmen läßt kann keiner wirklich sagen. So schlecht fand ich die Daten auch nicht. Aber andere Leute offenbar schon und sind daher happy über jede schlechte News. Only bad news are good news => http://www.ariva.de/news/...chwache-Daten-wecken-Zinshoffnung-5489734 "...Zwei Tage vor dem wichtigen US-Zinsentscheid haben an der Wall Street die Optimisten das Ruder übernommen. Aktuelle Konjunkturdaten aus dem Einzelhandel und aus der Industrie legten nahe, dass die Notenbank (Fed) am Donnerstag den Leitzins vielleicht doch nicht erhöht. Bei weiter niedrigen Zinsen würden Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen attraktiv bleiben. Die wichtigsten Aktienindizes stiegen am Dienstag um mehr als 1 Prozent. ..." . Die Perversitäten der Notenbanken der letzten Jahre haben ja den Reflex in den Köpfen rangezüchtet, daß eine zu gute Konjunktur eher schlecht für den Aktienmarkt ist und schlechte Konjunkturdaten abgefeiert werden, weil die Kursanstiege der letzten Jahr in erster Linie liquiditäts- / notenbankgetrieben sind und fundamentale Dinge eher untergeordnete Bedeutung haben. ( => gerade im TecDax sieht man ja besonders gut wie eine fundamental sinnvolle Bewertung schon lange keine Rolle mehr spielt, sondern man hier weiterhin deutlich über der SMA200 schwebt und nicht weit von seinem Allzeithoch entfernt ist, obwohl der Index locker 30% überbewertet ist). Von daher sind eben Geldpolitik ( und Konjunkturdaten die Einfluß auf die Notenbankentscheidungen haben) und Verfallstage die Dinge die am meisten interessieren. Scheinbar stellt sich die klare Mehrheit momentan darauf ein, daß die FED nicht schon im Dezember die Zinsen erhöht (und nicht wenige träumen auch gleich davon, daß dieses Jahr überhaupt nichts mehr passiert bzgl. Zinsen). So positioniert man sich aktuell im Dow und DAX eher im oberen Bereich der Seitwärtsrage der letzten Wochen, um vermutlich nach oben auszubrechen, falls die FED nichts macht. Schätze zum großen Verfall wäre den meisten Jungs ein DAX im Bereich 10400/600 auch lieber als ein DAX im Bereich 9800/10000. Jüngste Umfragen zeigten, daß nichtmals ein 1/3 an einen Zinsschritt glaubt. Insofern kann man nur hoffen, daß hier die Masse nicht auf dem falschen Fuß erwischt wird. Andernfalls dürfte es nach unten "rucken" und viele Player müßten zum Verfalltstag Schieflagen noch hektisch ausgleichen. Also von der Konjunkturseite her könnte man längt schon den ersten kleinen Zinsschritt wieder machen in den USA. Zudem muß die FED ihre Schritte machen bevor wieder die heiße Phase des US-Wahlkampf dies nicht mehr ermöglicht, da Zinsen in der Zeit traditionell ruhen. Ist halt die Frage, wieweit das Täubchen Yellen sich weiterhin zum Erfüllungsgehilfen der Banken machen läßt, da die (Schatten-) Banken davon profitieren, wenn es Übertreibungen in gewissen Anlageklassen gibt, die eben angeschoben sind durch zu lockere Geldpolitik. Von daher würde ich es vernünftig finden, wenn man jetzt die Zinsen anheben würde, es fehlt mir aber etwas der Glaube, wenn man sich anschaut wie die FED sich seit längerem ständig neue Ausreden ausgedacht hat, um einen überfälligen Zinsschritt immer weiter nach hinten zu verschieben. Als man eine Arbeitslosenquote von knapp unter 8% hatte erzählte Bernanke noch davon, daß die FED die Zinsen anheben würde, wenn die Quote unter 6,5% fallen sollte. Inzwischen ist man bei 5,1% und die Zinsen wurden nicht abgehoben. Will man auf 0% noch warten? ;)
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