Christo Wieses Einfluss auf sein globales Möbeleinzelhandelsimperium nimmt ab, nachdem der südafrikanische Milliardär aus dem Vorstand des gestörten Steinhoff International zurückgetreten ist und die Gläubiger einen Teil seines Anteils verkauft haben.
Wiese trat von seiner Rolle als Vorsitzender zurück, um Fragen über Interessenkonflikte zu lösen, da der Inhaber von Matratzen Firm in den USA und Conforama in Frankreich inmitten eines sich vertiefenden Bilanzskandals ums Überleben kämpft.
Der Rücktritt erfolgte, nachdem Steinhoff erklärt hatte, dass die Buchführungsfehler bis in das Jahr 2016 zurückreichen, und wies auf das Ausmaß möglicher Fehlhandlungen beim Händler hin, was seit Anfang letzter Woche zu einem mehr als 80% igen Einbruch der Aktienkurse geführt habe. Das Unternehmen wird nächste Woche mit Banken zusammentreffen, um einen Ausweg aus der Krise zu finden, die mehr als 10 Milliarden Euro an Wert verloren hat.
In einem von mehreren Schritten, um eine finanzielle Lebensader zu errichten, sagte Steinhoff Africa Retail, eine Tochtergesellschaft, am Freitag, dass es Refinanzierung Darlehen mit seiner Muttergesellschaft, die sich auf etwa 16 Milliarden R $ belief.
Steinhoff International hat außerdem angekündigt, durch den Verkauf von Vermögenswerten Liquidität zu beschaffen. Jannie Mouton, der Vorsitzende der Investment-Holding-Gesellschaft PSG Group und ehemaliger Steinhoff-Direktor, sagte diese Woche, dass der Einzelhändler wahrscheinlich seine Beteiligung an PSG verkaufen würde. Mehr als 20 Millionen PSG-Aktien wurden am Freitag in einem Blockhandel in Johannesburg verkauft. Steinhoff ist der einzige PSG-Aktionär mit einem so großen Anteil, wie Daten von Bloomberg zeigen.
Die Aktie von Steinhoff fiel um 2,8% auf 56 Cent um 11:50 Uhr in Frankfurt, wo das in den Niederlanden registrierte und in Südafrika ansässige Unternehmen primär gelistet ist, da die Anleger sich über die begrenzte Offenlegung des Unternehmens seit Ausbruch der Krise geärgert haben.
"Es gibt so viele mysteriöse Abkommen, Verträge und Pakte, die wir nicht kennen", sagte David Shapiro, stellvertretender Vorsitzender von Sasfin Wealth. "Wir sitzen im Dunkeln und warten auf irgendwelche Neuigkeiten."
Sicherheitsrechte
Banken, die einem von Wiese kontrollierten Unternehmen Finanzmittel zur Verfügung gestellt haben, haben 98,4 Millionen Steinhoff-Aktien verkauft und ihre Sicherheitsrechte an den als Sicherheit gehaltenen Aktien ausgeübt, teilte das Unternehmen Ende Donnerstag mit. Der Verkauf reduziert Wieses Anteil von 27% auf 25%, wie Daten von Bloomberg zeigen, was die Verteidigung des Unternehmens gegen eine Übernahme potenziell schwächen könnte.
Wiese hielt die Aktien im Rahmen eines Stimmrechtspools, der die Kontrolle über Steinhoff innehatte, und zwar im Rahmen einer Struktur, die aus der Übernahme der Pepkor-Bekleidungskette des Milliardärs durch den Einzelhändler im Jahr 2014 resultierte. Es umfasste eine Reihe von Aktionären, die bei Unternehmensentscheidungen stimmten. Der von den Banken erzwungene Aktienverkauf bedeutet, dass die Gruppe die Kontrolle verloren hat, sagte Wayne McCurrie, Managing Director bei Ashburton Investments in Johannesburg.
"Jetzt, da Christo diese Aktien verkauft hat, fiel der Block unter 30%, und der Stimmblock wird nicht mehr gemeinsam abstimmen, was im Wesentlichen bedeutet, dass sie die Kontrolle verloren haben", sagte er. "Sie sind jetzt offen für eine Übernahme."
Die Maßnahmen kommen, da Anwaltskanzleien wie Paul Singer's Elliott Management Corp. versuchen, die Aktionäre dazu zu bewegen, Sammelklagen gegen Steinhoff beizutreten, und versprechen, keine Gebühren zu verlangen, es sei denn, der Fall ist erfolgreich.
Auf dem Spiel steht die Zukunft eines Einzelhändlers mit 130 000 Mitarbeitern und internationalen Marken, zu denen auch der britische Discounter Poundland gehört. Wiese, 76, hatte das Unternehmen in der vergangenen Woche interimistisch geführt, nachdem Markus Jooste als Vorstandsvorsitzender gekündigt hatte, da Steinhoff die Veröffentlichung seines Finanzergebnisses verschoben hatte. Der Abschlussprüfer PwC wurde beauftragt, Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung zu untersuchen.
Heather Sonn, ein Mitglied des unabhängigen Unterausschusses des Vorstands, wird die Rolle des amtierenden Vorsitzenden übernehmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Wieses Sohn Jacob ist ebenfalls vom Vorstand zurückgetreten, sagte Steinhoff. Die Abgänge sind die jüngsten Bemühungen des Unternehmens zur Wiederherstellung der Ordnung, da es mit Moelis & Co. zusammenarbeitet, um die Kreditgeber zu beschwichtigen, und mit AlixPartners, um über "Liquiditätsmanagement und operative Maßnahmen" zu beraten.
Tiefer Wert
Christo Wiese hat seinen Nettowert um mehr als 2 Milliarden Dollar sinken sehen, seit sich der Skandal letzte Woche verschärft hat, was eine abrupte Wende zu einem der ehrgeizigsten globalen Geschäftsreisen Südafrikas darstellt.
Die ältere Wiese baute den Kleidungshändler Pepkor über mehrere Jahrzehnte in Südafrika auf und baute sie zu Afrikas größtem Einzelhändler aus. 2014 verkaufte er es an Steinhoff, eine Möbelkette von Jooste. Die verbundenen Unternehmen beschleunigten dann ihre internationale Expansion durch Akquisitionen in Europa und den USA.
Jetzt hat das Unternehmen im Kampf ums Überleben Vermögenswerte in Höhe von einer Milliarde Euro zum Verkauf gestellt und die "Validität und Werthaltigkeit" weiterer Beteiligungen im Wert von 6 Milliarden Euro geprüft. |
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