Gar nicht mal so schlecht fielen die jüngsten ifo-Konjunkturdaten aus. Der leichte Rückgang der Indizes war erwartet worden und fiel dazu noch geringer aus, als von der Mehrzahl der Analysten prognostiziert. Dies heißt, dass der deutschen Volkswirtschaft zwar eine leichte Abkühlung bevorstehen dürfte, aber nicht etwa der Rückfall in die Stagnation.
Dennoch zeigte sich der Markt zu Wochenbeginn unbeeindruckt. Vor allem der hohe Ölpreis rückte erneut ins Bewusstsein der Anleger. Unter Druck kamenwieder einmal Automobil- und Transportwerte. Und die Versicherungswerte werden von immer neuen Horrormeldungen über die Schäden diverser Tropenstürme gebeutelt. Und natürlich ist auch eine schwächere Tendenz der Wall Street Grund für einen Einbruch des DAX (Xetra: Nachrichten) . Damit zeigte sich erneut, dass der DAX-Jahrgang 2004 ein reiner Trading-Markt ist. Längere Trends, sei es aufwärts oder abwärts, sind Fehlanzeige. Negative Einflussfaktoren überwiegen derzeit also wieder einmal. Aber die Dominanz bestimmter Sentiments ist typisch für einen Trading-Markt.
Zwei Schritte vor, einer zurück...
oder doch ein Schritt vor und zwei zurück? Aus charttechnischer Sicht stehen die Zeichen auf Korrektur. Doch auf welches Ausmaß muss man sich einstellen? Bei einer gesunden technischen Reaktion auf die jüngste Aufwärtsbewegung von 3.650 auf 4.000 Punkte könnte der DAX bis auf einen Level von 3.825 Punkten zurückkommen. Dies entspräche einer 50-prozentigen Korrektur auf die vorangegangenen Kursgewinne. Gemäß dem Motto zwei Schritte vor, einer zurück, wären bei Erreichen dieses Kursniveaus wieder die Bullen am Zuge. Doch schon allzu oft erwiesen sich die Börsenweisheiten in diesem Jahr als Trugschluss. Und da der DAX bereits nahe am Kursniveau einer gesunden 50 Prozent-Reaktion notiert, wird es allmählich spannend. Sollte der DAX wieder nach oben drehen können, wäre dies vor allem ein mittel- bis langfristig positives Signal. Doch auch wenn die Korrektur weitergehen sollte, etwa bis zur Unterstützung bei 3.750 Punkten, wäre dies kein Beinbruch. Denn der statistisch gesehen schlechteste Börsenmonat, der September, wäre dann zwar nicht glanzvoll, aber immerhin noch ganz passabel über die Bühne gebracht.
Musterdepot - Rechtzeitiger Wechsel von Long zu Short!
Als goldrichtig erwies sich unser Wechsel von Long- zu Short-Positionen gegen Ende letzter Woche. So wurde der Call-Optionsschein auf Siemens (Xetra: 723610.DE - Nachrichten - Forum) mit einem Plus von über 30 Prozent verkauft. Der Call auf adidas brachte +25 Prozent ein, das Long-Zertifikat auf die Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) immerhin noch +20 Prozent. Abonnenten, die unsere DAX Short-Empfehlung von letzter Woche gefolgt sind, konnten ebenfalls bereits hohe Gewinne verbuchen.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.de
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