Investoren fürchten Deflationsgespenst von Karsten Röbisch, Christina Rathmann, Sven Lilienthal (Frankfurt) und Lia Petridis (New York) Nach dem Ende der Berichtssaison werden in der kommenden Woche die Konjunktur- und Deflationsrisiken die Märkte bewegen. Diese beschäftigen vor allem die Renten- und Devisenstrategen: "Das Deflationsgespenst schleicht sich an", schreibt die LBBW.
ANZEIGE ZUM THEMA Dax & Stoxx-Schlussbericht: US-Börsen lassen Dax-Plus bröckeln MDax & TecDax-Schlussbericht: SMA Solar sichert sich den Tagessieg Weltfinanzgipfel: Wie die Märkte reformiert werden sollen Die Ereignisse vom 14. November: Freddie Mac mit 25 Mrd. $ Rekordverlust Amerika in der Krise: US-Konsum im Teufelskreis Diesen Artikel jetzt anhören Von den Konjunkturdaten in den USA, der Euro-Zone und vor allem Großbritanniens, die in der kommenden Woche anstehen, erwarten die Marktteilnehmer die stärksten Impulse. Der Weltfinanzgipfel in Washington dagegen wird nach Meinung von Experten die Märkte kaum bewegen. "Ich erwarte nicht, dass der Finanzgipfel zu konkreten Ergebnissen führt, die die Märkte stark beeinflussen werden", sagte Peter Thoma, Chef-Devisenhändler der Deutschen Bank. Klaus Stabel, Chef der Researchabteilung bei ICF Kursmakler, teilt diese Einschätzung: "Ich glaube nicht, dass auf dem Gipfel etwas Durchgreifendes beschlossen wird."
An dem uneinheitlichen Bild an den Aktienmärkten dürfte sich daher nichts ändern. Experten rechnen mit starken Kursschwankungen, ohne dass sich ein klarer Trend abzeichnet. "Der Markt sucht weiter Orientierung, eine Tendenz gibt es nicht", sagte Stabel. Gleiches gilt für die US-Börsen: "Die einzig zuverlässige Aussage, die ich für die nächste Woche über die US-Märkte machen kann, ist die, dass sie volatil sein wird", sagte David H. Resler, Ökonom bei Nomura Securities International.
Kursinformationen + Charts
4.710,24 Punkte 1,31 % [60,72] 1T 5T 1M 3M 6M 1J 5J
DAX PERFORMANC.. 4.710,24 Pkt 1,31 % DOW JONES EURO.. 2.458,31 Pkt 1,17 % CAC 40 INDEX 3.291,47 Pkt 0,67 % FTSE 100 INDEX 4.232,97 Pkt 1,53 % Schon die vergangenen Tage waren von einem ständigen Auf und Ab geprägt. Nachdem die chinesische Regierung am Montag ein Konjunkturprogramm von rund 460 Mrd. Euro angekündigt hatte, waren die Börsen zunächst freundlich in die Woche gestartet. Die Euphorie währte jedoch nur kurz, schon am Dienstag drückten wieder die Konjunktursorgen die Märkte ins Minus. Trotz leichter Gewinne zum Wochenausklang beendete der Dax die Woche mit einem Verlust von 4,62 Prozent bei 4710 Zählern. Der Stoxx 50 fiel um 5,7 Prozent, der Nikkei gab um 1,41 Prozent nach, der S&P 500 sackte um 6,2 Prozent ab.
Mit dem Ende der Berichtssaison fällt nach Ansicht von Folker Hellmeyer, Chefstratege der Bremer Landesbank, zumindest ein Belastungsfaktor am Aktienmarkt weg. Er ist für die nächste Woche sogar leicht positiv gestimmt und glaubt, dass der Dax die 5000-Punkte-Marke überschreiten wird. "Viele Dax-Werte sind schon genug diskontiert. Wir haben uns zuletzt mehr und mehr den Buchwerten angenähert." Klaus Stabel erwartet, dass der Dax in den nächsten Tagen zwischen 4600 und 5000 Punkten schwanken wird. Eine Jahresendrally sei derzeit jedenfalls nicht in Sicht.
Konjunkturpessimismus belastet Ölpreis Von den Konjunkturdaten in der kommenden Woche erwarten die Analysten keinen Einfluss auf die Aktienkurse. Am Montag kommen die Oktober-Zahlen zur US-Industrieproduktion, am Donnerstag steht die Veröffentlichung des Philadelphia-Fed-Index an, der ein wichtiger Frühindikator ist. "Die schlechten Makrodaten der nächsten Woche wird der Markt bereits mit eingerechnet haben", sagte Terrence Martell, Finanzprofessor am Weissman Center für International Business. Auch David Resler erwartet nur eine Bestätigung dessen, was die Börsen bereits vorweggenommen haben: "Die US-Makrodaten der nächsten Woche werden einfach nur das bestätigen, was wir heute sehen. Eine schwache, globale Ökonomie und eine Rezession, die meiner Ansicht nach noch weitere sechs bis zwölf Monate andauern wird." Der Konjunkturpessimismus belastet jedoch weiter den Ölpreis, der in der vergangenen Woche seine Talfahrt fortsetzte. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Referenzsorte WTI fiel erstmal seit Februar 2007 wieder unter die Marke von 60 $. Am späten Freitag Abend kostete das Fass rund 57,12 $ und damit rund 6,5 Prozent weniger als zu Wochenbeginn. Nach Ansicht von Frank Schallenberger, Rohstoffexperte der Landesbank Baden-Württemberg, wird sich der Abwärtstrend kurzfristig fortsetzen. An der Börse habe sich eine selektive Wahrnehmung breit gemacht; preisstützende Meldungen, etwa das chinesische Konjunkturprogramm oder die voraussichtliche weitere Produktionskürzung der Opec, würden derzeit ausgeblendet. ----------- Das Leben ist wie ein Papierflugzeug, sitzt du drin und es regnet dann bist du am Arsch(In Englisch klingt das besser:)) |