WASHINGTON (Dow Jones)--Führende Hedgefonds-Manager haben bei einer Anhörung vor dem US-Kongress ihre Branche verteidigt und hervorgehoben, dass die Hedgefonds nicht die globale Finanzkrise verursacht haben. Bei der Frage, ob diese Finanzvehikel einer strengen Aufsicht unterworfen werden sollten, zeigten sich am Donnerstag unterschiedliche Beurteilungen. Während die Kongressabgeordneten für eine solche Verschärfung argumentierten, waren sich die Hedgefonds-Manager nicht einig. Einige Finanzvertreter plädierten für eine größere Transparenz ihrer Branche, während andere Manager solche Vorschläge zurückwiesen.
James Simons, Vorsitzender von Renaissance Technologies LLC, sprach sich gegen eine strenge Regulierung aus und verwies stattdessen auf die Ratingagenturen, die hohe Benotungen für fragwürdige Wertpapiere vergeben hätten. Kenneth Griffin, Leiter der Citadel Investment Group, plädierte hingegen für eine Clearingstelle, die das Systemrisiko "dramatisch verringern" würde. Auch Philip Falcone, Mitbegründer von Harbinger Capital Partners, unterstützte diesen Vorschlag und sprach sich zudem für eine größere Transparenz seiner Branche aus.
Insgesamt waren fünf Hedgefonds-Manager zu dieser Anhörung eingeladen worden, die im vergangenen Jahr jeweils mehr als 1 Mrd USD verdient haben. Der republikanische Abgeordnete Tom Davis sagte, die Hedgefonds müssten sich darauf gefasst machen, dass die Öffentlichkeit vor dem Hintergrund der Finanzkrise nun einen strengen Blick auf diesen Teil der Finanzbranche werfen wird.
Der Investor und Milliardär George Soros sagte, dass die gegenwärtige Krise nicht von einem externen Schock verursacht worden ist, sondern vom Finanzsystem selbst. Eine fehlerhafte Theorie über die Märkte sei als Rechtfertigung für einen ungebremsten Kapitalismus und eine weitgehende Deregulierung verwendet worden. Soros zeichnete ein düsteres Bild der Zukunft: "Eine tiefe Rezession ist unvermeidlich und die Möglichkeit einer Depression ist nicht ausgeschlossen."
DJG/DJN/apo
END) Dow Jones Newswires |