Theoretisch könnte es möglich sein, so ein Astrophysiker, dass Universen in Schwarzen Löchern entstehen und sich ausdehnen In der Physik kann man noch philosophieren über mögliche Welten. Das hat auch Nikodem Poplawski von der Indiana University mit einem interessanten Gedankenexperiment vorgeführt, worauf der New Scientist hingewiesen hat.
In seinem Beitrag, der in den Physics Letters B erschienen ist, führt er aus, dass in Schwarzen Löchern womöglich andere Universen existieren könnten. Womöglich leben wir also in einem Schwarzen Loch, das gierig weiter Materie in sich hinein frisst. Dann wären die Schwarzen Löcher tatsächlich auch Wurmlöcher, die zu anderen Universen führen könnten, wie auch schon andere Wissenschaftler vermuteten.
Unsereins tut sich schwer, wenn es um die Einstein-Rosen-Brücken geht, also die von Albert Einstein und Nathan Rosen beschriebenen theoretisch möglichen Wurmlöcher, die Schwarze Löcher mit Weißen Löchern verbinden könnten. Poplawski geht von einem massiven, kreisförmig sich bewegenden Objekt aus, das in ein Schwarzes Loch gerät, dessen Inneres regelmäßig und äquivalent mit dem asymptotisch flachen Äußeren eines Weißen Lochs ist, wobei die Eigenzeit des Teilchens zur Unendlichkeit wird. Dabei werden die gleichmäßigen Schwarzen Löcher von Einstein-Rosen und Schwarzschild, singulär im Zentrum, miteinander verglichen, wobei für einen äußeren Beobachter deren Aussagen für das Innere eines Schwarzen Lochs nicht unterscheidbar wären. Wie auch immer, vielleicht werden interessierte Leser hier ein wenig schlauer.
These des Physikers ist jedenfalls, dass zwar für einen äußeren Beobachter das Innere eines Schwarzen Lochs nicht einsehbar ist, aber wenn unser Universum sich im Inneren eines Schwarzen Lochs befinden würde, wäre die Sachlage natürlich anders. Da Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie keine Zeitrichtung kennt, könne der Gravitationskollaps der Materie durch den Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs nicht nur zukünftig, sondern auch in der Vergangenheit erfolgen.
Wenn das Schwarze Loch Materie verschlingt, könne ein Weißes Loch explodieren bzw. eine Torsion entstehen, wobei Materie aus der Vergangenheit freigegeben wird, was zu einem expandierenden, sich im Inneren aufblähenden Universum führen kann. Polawski meint, dass Szenarien, die davon ausgehen, dass das Universum aus dem Inneren eines Schwarzen Lochs entstanden ist, viele Probleme der Urknall-Hypothese und des Informationsverlustes durch Schwarze Löcher vermeiden könnte. Ein äußerer Betrachter freilich könnte diese im Inneren eines Schwarzen Loches entstehenden Universen nicht sehen, es kommt ja keine Information nach außen. Das ist für Theorien natürlich eine gute Ausgangslage, um nicht widerlegt werden zu können. Aber sind wir nun drinnen oder draußen? Florian Rötzer03.08.2010
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