im US-Wahlkampf.
Unternehmer Michael Bloomberg - Erfinder der gleichnamigen Börsen-Terminals - besitzt 54 Mrd. Dollar. Das ist rund 15 mal mehr als Trump. Bloomberg sagt, Trump hätte die vielen Milliarden, die dieser einst von seinem sehr erfolgreichen Vater (Bauunternehmer) geerbt hatte, größtenteils mit "dummen Deals verschleudert". Das passt Trump, der sich gern als Self-Made-Milliardär und große Dealmaker darstellt, natürlich überhaupt nicht.
Der 78-jährige Bloomberg ist bislang nur selten öffentlich aufgetreten, hat aber bereits 300 Mio. Dollar in seine Wahlkampagne gesteckt, die er aus eigener Tasche finanziert.
Bloomberg ist auch der erste, der gekonnt dagegenhält, wenn Trump ihn via Twitter anpisst. Trump hat Bloomberg u. a. als "Mini Mike" verhöhnt und dessen Größe falsch mit 1,60 m (Bloomberg ist 1,70 m) angeben. Bloomberg hielt dagegen, er und Trump hätten viele gemeinsame Bekannte in New York, die ihm unter der Hand gesagt hätten, dass sie Trump für einen "Clown" (was ihn USA soviel wie "Vollpfosten" bedeutet) halten.
https://www.sueddeutsche.de/politik/...en-us-wahl-bloomberg-1.4800283
Bloombergs Kampagne gewinnt an Momentum. Jeden Tag laufen seine Spots, jeden Tag wird er bekannter im Land. Dazu kommt, dass er mittlerweile die Aufmerksamkeit des Präsidenten auf sich gezogen hat.
Trump verhöhnt Bloomberg auf Twitter fortwährend als "Mini Mike" und schreibt wieder und wieder, sein potenzieller Gegner sei lediglich 1,60 Meter groß. Bloomberg ist in der Tat kein Riese, aber er ist immerhin 1,70 Meter groß. Dass Trump nun so viel über Bloomberg twittert und diesen mit einem Spitznamen bedacht hat, bedeutet, dass er ihn ernst nimmt. Er hat verstanden, dass dieser Kandidat ihm gefährlich werden könnte.
In der vergangenen Woche beschrieb Trump seinen Rivalen als "Masse an toter Energie". In der Regel antworten die Opfer von Trumps Kanonaden nicht, weil sie sich nicht auf das Niveau des Präsidenten begeben wollen und weil unter den Demokraten der Eindruck herrscht, dass man dieses Spiel gegen Trump nur verlieren kann. Er rudert bekanntlich nie zurück und legt immer noch mal nach. Bloomberg aber nahm die Vorlage umgehend auf.
Ebenfalls auf Twitter verbreitete er, dass er und Trump viele gemeinsame Bekannte in New York hätten, und dass diese alle hinter dessen Rücken über ihn lachen und ihn einen Clown nennen würden. Das war keine subtile Attacke, aber eine schlaue, denn dass die New Yorker Society ihn nicht ernst nimmt, ärgert Trump seit jeher. Bloomberg fuhr fort, indem er anmerkte, Trump habe ein Vermögen geerbt und durch dumme Deals verschleudert. Ein weiterer wunder Punkt des Präsidenten, der sich gern als den größten Dealmaker des Planeten präsentiert. Außerdem eine Erinnerung daran, dass er, Bloomberg, viel, viel reicher ist als der Präsident.
In den kommenden Wochen wird Bloomberg weitaus mehr Aufmerksamkeit zuteil werden als bisher. Dabei wird immer wieder Thema sein, dass er sich in der Vergangenheit herablassend gegenüber Frauen geäußert hat und dass in seiner Zeit als New Yorker Bürgermeister besonders Angehörige von Minderheiten wahllos von der Polizei durchsucht wurden. Nicht zuletzt werden viele Demokraten sich fragen müssen, ob sie sich hinter einem Mann versammeln wollen, der vor nicht allzu langer Zeit noch erklärter Republikaner war... |