Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)

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eröffnet am: 08.10.13 09:23 von: BackhandSm. Anzahl Beiträge: 1953
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26.04.21 21:40
Bastei Lübbe AG / Schlagwort(e): Vorläufiges Ergebnis/Prognoseänderung
Bastei Lübbe AG: Vorläufige Umsatz- und Ergebniszahlen der Bastei Lübbe AG im Geschäftsjahr 2020/2021 über den Erwartungen - höhere EBIT-Marge erwartet

26.04.2021 / 19:55 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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Köln, 26.04.2021
Vorläufige Umsatz- und Ergebniszahlen der Bastei Lübbe AG im Geschäftsjahr 2020/2021 über den Erwartungen - höhere EBIT-Marge erwartet
Die Umsätze der Bastei Lübbe AG (ISIN DE000A1X3YY0) lagen im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 (Januar bis März 2021) deutlich über den Erwartungen. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit nach vorläufigen Zahlen ein Konzernumsatz von rund 92,5 Mio. €. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen zu Jahresbeginn hatte der Vorstand im Januar 2021 lediglich einen Konzernumsatz von rund 88,0 Mio. € erwartet.
Für das EBIT im Geschäftsjahr 2020/2021 wird nunmehr von einer Bandbreite zwischen 10 und 11 Mio. € ausgegangen, statt der bislang prognostizierten 7 bis 8 Mio. €. Zur deutlichen Verbesserung des EBIT- Korridors haben der höher als erwartet ausfallende Umsatz, Corona-bedingte Kostenreduzierungen, daneben ein vorteilhafter Produktmix sowie gegenüber den Annahmen im Januar deutlich reduzierte Kosten im Zusammenhang mit einer Rechtsstreitigkeit beigetragen. Die EBIT-Marge für das abgeschlossene Geschäftsjahr liegt damit auf Basis der vorläufigen Zahlen zwischen 11% und 12%.
Auch für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 erwartet der Vorstand der Bastei Lübbe AG eine EBIT-Marge zwischen 10% und 12% bei einem leichten Anstieg des Konzernumsatzes. Eine vollständige Prognose für das Gesamtjahr veröffentlicht Bastei Lübbe auf der Bilanzpressekonferenz am 13. Juli 2021.
Die vorläufigen Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie die Planung für das laufende Jahr bestätigen die Dividendenfähigkeit des Unternehmens. Vorstand und Aufsichtsrat werden für die am 15. September 2021 stattfindende Hauptversammlung einen entsprechenden Vorschlag an die Aktionäre beschließen

 

26.04.21 22:10
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966 Postings, 4296 Tage HutaMGZahlen

Guten Abend !

Die Zahlen sind wirklich bombastisch. Das Wort sollte man nicht so oft benutzen - aber in dem Fall stimmt es.
Ich würde meinen, dass die Aktien morgen weit über die 5 Euro Marke klettern dürften. Warum? Bastei Lübbe hat die eigenen noch im Januar bestätigten Erwartungen weit übertroffen. Der Umsatz ist mit den nun gemeldeten 92,5 Mio Euro noch einmal höher als die bisher prognostizierten 88 Mio Euro. Das zeigt, dass die Geschäfte auch im letzten Quartal, das die Monate Januar bis März umfasst, deutlich besser gelaufen sind als sonst üblich - die Konzentration auf die Bereiche "Buch" und "Roman" zahlt sich also aus.

Noch erfreulicher ist aber die Ebitmarge, die, wie ja schon häufiger geschrieben, auch getrieben durch einen Einmaleffekt i.H.v. 1,1 Mio Euro, nicht auf die ursprünglich prognostizierten (im Mittel) 8,5 % gestiegen ist sondern sage und schreibe nun zwischen 11 und 12% liegen soll. In absoluten Zahlen geht man nun von einem Ebit zwischen 10 und 11 Mio Euro aus (zunächst war man vom "unteren Rand" einer Prognose von zwischen 5 und 8 Mio Euro ausgegangen; der Wert wurde dann zuletzt auf eine Bandbreite von zwischen 7 und 8 Mio Euro angehoben - und nun noch einmal (weit) übertroffen.

Legt man die Mitte der aktualisierten Prognose an, beläuft sich das Ebit auf ca. 10,5 Mio Euro. Geht man beim Finanzergebnis mal von (-)0,5 Mio Euro aus und setzte einen Steuersatz von 33% an, verbleibt ein Konzernergebnis von etwa 6,7 Mio Euro, entsprechend va. 50 Cent EpS je Aktie.

Und das allerbeste ist, dass das Unternehmen für das jetzt laufende Jahr einen leichten Umsatzanstieg und erneut eine zweistellige Marge (zwischen 10 und 12 %) annimmt - mithin ist die Ergebnissteigerung also auch nachhaltig. Zumal man ja auch berücksichtigen muss, dass das Ergebnis des letzten Jahres ja eben den Sonderertrag aus dem Vergleich mit ehemaligen Organmitgliedern (1,1 Mio Euro) enthalten hat, der im laufenden Jahr ja entfällt ohne dass das Ebit entsprechend rückläufig sein soll.

In jedem Fall liegen die nun gemeldeten Zahlen sowohl für das abgelaufene Jahr als auch für das kommende Jahr deutlichst über meinen persönlichen Erwartungen und sogar erheblich über den Erwartungen der optimistischeren Analysten.

Wie gesagt, es würde mich nicht wundern, wenn der Kurs morgen über die 5 Euro hinaus ansteigt - 5 Euro wären ja nur ein KGV von 10 - und das bei einem Wert, der ja auch eine ansehnliche Dividendenrendite bringen sollte - dass man eine Dividende ausschütten möchte, hat man in der heutigen Meldung ja klar gesagt - es könnte mMn aufgrund der hervorragenden Ergebnisse im abgelaufenen Jahr und der Tatsache, dass sowohl die Bilanzstruktur stimmt (zuletzt in Q3 gab es ja keine Nettoverschuldung mehr) und darauf fußend, dass es sich bei dem Ergebnis ja nicht um einen einmaligen Ausrutscher handelt auch mehr werden als die bisher geschätzten 10 Cent je Aktie.

Wirklich gute Nachrichten ;)  

26.04.21 22:19

966 Postings, 4296 Tage HutaMG@scooby78

Schön, dass Du auch noch mit dabei bist. Ich denke auch, dass der Vorstand aus den Herren Halfs, Zimmermann und Kluge hervorragende Arbeit abgeliefert und mehr als nur den Grundstein für die heutigen , aus meiner Sicht sehr überraschenden Zahlen gelegt hat.

Mal sehen wie der Kurs morgen reagiert...  

27.04.21 07:57
1

966 Postings, 4296 Tage HutaMGDer Tag danach...:-)

Guten Morgen !

Nach einer Nacht drüber schlafen noch einmal die mMn wesentlichen Nachrichten von gestern Abend.

1.)  hat Bastei Lübbe im Lockdownjahr 2020/2021 ein Umsatzwachstum von 81,5 Mio Euro auf rund 92,5 Mio Euro gezeigt - das ist ein Plus von umgerechnet 13,4 % - und das in einem Markt, der nicht grade zu den wachstumsstärksten zählt (Buchmarkt) und obwohl in einem Teil des Jahres die Läden dciht waren.

2.) Die Tatsache, dass BL von den Ladenschließungen im Ergebnis so gut wie nicht betroffen war sowie die vergleichsweise hohe Marge zeigt mMn deutlich die Stärke von BL im deutlich margenstärkeren Digitalbereich auf. Digitale Bücher und Hörbücher verdienen alleine schon dadurch mehr Geld, dass die Kosten für Produktion, Distribution und Lagerung ganz entfallen bzw. geringer als bei physischen Büchern und Hörbüchern sein dürften. Hier ist BL ja schon seit Jahren mit dem entsprechenden Umsatzanteil Vorreiter bei den deutschen Verlagen. Dies stabilisiert die Umsätze und Erträge grade auch in Krisenzeiten.

3.)  hat Bastei Lübbe gleichzeitig das Ebit auf vergleichbarer Basis (ich habe hierzu die 1,1 Mio Euro Sonderertrag aus dem Vergleich mit den ehemaligen Organmitgliedern herausgerechnet) von 4,1 Mio Euro im Jahr 2019/2020 auf nunmehr (im Mittel der Bandbreite) 9,4 Mio Euro deutlich mehr als verdoppelt

4.) ergibt sich rein rechnerisch daraus ein (um die Sondererträge) bereinigtes EpS von 45 Cent (einschließlich des Sonderertrags leigt das EpS dann bei etwa 50 Cent   (Ermittlung: Ebit 9,4 Mio bzw. 10,5 Mio Euro, Finanzierungsaufwand ca. 0,5 Mio Euro, Steuerquote etwa 33%)

5.) Meines Erachtens nach die noch wichtigere Nachricht: Bastei Lübbe erwartet für das laufende Jahr noch leicht steigende Umsätze bei einer Ebitmarge von zwischen 10 und 12 %. Auch diese Margenprognose liegt weit über der ursprünglich mal als Ziel verkündeten Ebitmarge von zwischen 7 und 8%, von der Skeptiker damals annahmen, dass sie nie würde erreicht werden können. Wohlgemerkt entfallen im laufenden Jahr ja die Sondererträge i.H.v. 1,1 Mio Euro und dennoch glaubt man diesen Wegfall im Unternehmen komplett kompensieren zu können - bei einem leicht steigenden Umsatz (da gehe ich mal vorsichtig von 95 Mio Euro, entsprechend also einem Plus von 2,5 Mio Euro oder 2,7%, aus) und einer Marge von im Mittel der Prognose 11%, komme ich auf ein Ebit von 10,45 Mio Euro - verglichen mit dem bereinigten Ebit im vergangenen Jahr von 9,4 Mio Euro würde das erneut einem Anstieg von über 11% entsprechen - und im übrigen einem EpS (diesmal ohne die Hilfe von Sondereinflüssen) von 50 Cent.

6.) Die Gesellschaft hat klar die Absicht verkündet, wieder eine Dividende auszuschütten. An sich lautete die Dividendenpolitik bisher immer "40% vom EpS) - das wären dann 20 Cent - wobei es natürlich sein könnte, dass die Anlaufdividende etwas geringer ausfallen könnte. Da die Ergebnisverbesserungen aber ja nachhaltig zu sein scheinen, kann man dann wohl für das laufende Jahr tatsächlich mit einer Ausschüttung von etwa 20 Cent je Aktie rechnen - das wären, bezogen auf den gestrigen Schlusskurs immer noch deutlich mehr als 4%).

7.) Zwar nicht Bestandteil der gestrigen Meldung aber trotzdem wichtig: Dadurch dass Bastei Lübbe in den letzten Jahren die Bilanz in Ordnung gebracht hat (keine Nettoverschuldung mehr, hoher EK Anteil) und dadurch dass sich gezeigt hat, dass das Geschäftsmodell des Verlags stabil positive Cashflows erwirtschaftet, ist Bastei Lübbe auch dazu in der Lage, sich weiter nach interessanten Kleinverlagen oder Labels umzuschauen, die Mittel für anorganischen Wachstum sind also vorhanden. Gleichzeitig dienen die Finanzmittel auch dazu, sich auf dem Manuskript- und Autorenmarkt freier bewegen zu können und weitere interessante Manuskripte und Autoren einzukaufen, die dann wieder erfolgreiche Bücher schreiben, die Umsatz, Gewinn und Cashflow treiben. Wichtig ist da "nur", dass man die richtigen Bücher und Autoren einkauft - aber hier hat Bastei Lübbe ja auch im erfolgreichen angelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass man das dort beherrscht.

In dem Zusammenhang möchte ich mich als Aktionär, der auch schon durch ganz andere Zeiten durchmusste, noch einmal sehr beim ausgeschiedenen Vorstand, den Herren Halff, Zimmermann und Kluge bedanken, ohne die das Unternehmen heute vielleicht von der Bildfläche verschwunden wäre. Und ich möchte mich bei allen Mitarbeitern bedanken, die durch ihre Leistung (und auch die Mitarbeiter sind sicher auch durch nicht einfache Zeiten gegangen, die ihnen viel abverlangt haben), die durch ihre Arbeit diesen Wiederaufstieg des Unternehmens erst ermöglicht haben.  

27.04.21 16:06

1356 Postings, 2119 Tage Hitman2Löschung


Moderation
Zeitpunkt: 28.04.21 12:44
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Werbung

 

 

27.04.21 18:37

966 Postings, 4296 Tage HutaMGGeduld

Angesichts der heutigen Kursentwicklung bin ich etwas zwiegespalten.

Auf der einen Seite gab's heute die Möglichkeit, eine Aktie günstig zu kaufen, deren KGV wohl noch unter 10 liegt, wovon ich auch reichlich Gebrauch gemacht habe.

Auf der anderen Seite hatte ich ehrlich gesagt mit einer deutlich "ambitionierteren Kursentwicklung" gerechnet (ich hätte heute Morgen Wetten darauf angenommen, dass die Aktie über die 5 Euro Marke klettert). Kann sein, dass die Aktie so "abseitig" der Marktaufmerksamkeit liegt, dass sich Nachrichten erst einmal herumsprechen müssen bevor was am Kurs passiert. Wir werden es in den nächsten Tagen erleben.

Auf Dauer wird sich am Markt aber die Erkenntnis durchsetzen, dass Bastei Lübbe eine bemerkenswerte Turnarroundstory ist und ausgezeichnete Zahlen präsentiert hat - ich hab's extra nochmal nachgeschaut und nachgerechnet 😊

 

28.04.21 14:57

1470 Postings, 4536 Tage Scooby78Sell on good news...

...war der Grund für die gestrige Kursentwicklung.

Das ist eines der solidesten Unternehmen geworden, an dem wir noch viel Freude haben werden....

Sehen wir ja heute auch: Jetzt wird sich durchsetzen was geliefert wurde.  

04.05.21 12:10

693 Postings, 2968 Tage MäxlJa

auf die 3 von der Tankstelle war Verlass.
Ausreichend oft hier geschrieben , die Herren sind nicht angetreten um Ihren Ruf zu bekleckern.
Man wollte beweisen , das man Ahnung hat vom Geschäft.
Man darf mit Fug und Recht sagen : Es ist Ihnen gelungen.
Es wurde von Anfang an Nägel mit Köpfen gemacht.
Sachbezogen , Realitätsnah mit den Bordmitteln , die BL zur Verfügung standen und stehen.
Ich kann ruhigen Gewissen sagen , das ich seit ca. 3 Jahren zufriedener Aktionär von BL bin.
Davor wohl nicht. Da war zu viel Utopie und würde könnte so sein , wenn es so laufen sollte bzw. würde.
Und vor allen Dingen :  Es wurden keine Gedanken verschwendet , wie die Chose bezahlt wird , ggfs. der Aktionär über eine KE.
Da wurde das Geld für Phantasien und Visionen verschwendet , auf Teufel komm raus.
Dazu noch die Selbstbedienungsmentalität einiger Herren.
Aus und vorbei.
Die aktuelle Crew hat die Sichtweise der 3 Herren 1 zu 1 übernommen.
Ich bin guten Glaubens , es werden nicht die letzten Good News aus dem Hause BL sein.
Und der Kurs hat damit längerfristig noch nicht das Ende der Fahnenstange gesehen.
In diesem Sinne  

08.05.21 14:55

775 Postings, 7765 Tage yahooyoshiTim Schäfer beschäftigt sich mit Bastei ...

Mal eine freundliche Empfehlung von Tim Schäfer für Bastei Lübbe ... :)
Er ist ja ein selbständiger Wirtschaftsjurnalist der in New York lebt ,und unter anderem für den EURO am Sonntag schreibt.
Guckt euch mal das Video vom 7.5.21 an .

https://www.youtube.com/watch?v=3nYHjOj81R4  

10.06.21 19:52
1

966 Postings, 4296 Tage HutaMGDer Dritte

Guten Abend !

Heute hat dann auch der dritte Analyst sein Research nach den Ende April vermeldeten Zahlen für 2019/2020 und der erhöhten Prognose für das laufende Jahr aktualisiert.

Warburg kommt zum Anlageurteil "Kaufen" mit einem Kursziel von 7,40 Euro !

Damit haben jetzt zwei von drei Analysten die Aktie auf "kaufen" gestellt - die DZ Bank sieht in der Aktie eine Halterposition. Die Kursziele (immer in der Reihenfolge Warburg, DZ Bank und Solventis - also die neueste Studie vorne) 7,40 Euro, 5,80 Euro und 7,40 Euro - macht ein durchschnittliches Kursziel von 6,86 Euro.

Beim Gewinn für das laufende Jahr lautet die Reihe 47 Cent, 60 Cent und 49 Cent = 52 Cent im Schnitt.

Für 2022 lautet die Reihe 44 Cent, 62 Cent und 52 Cent = 52,6 Cent im Schnitt        

Und für 2023 schätzen die Analysten 47 Cent, 63 Cent und 52 Cent = 54 Cent im Schnitt.

Zwei Dinge fallen auf: Einmal schätzt ausgerechnet die DZ Bank, also das Haus, dass die Aktie "nur" als Halteposition sieht die EpS mit Abstand am höchsten ein (lässt man die DZ Bank mal aus, würde der Schnitt für das laufende und die beiden kommenden Jahre 48 Cent, 48 Cent und 49,5 Cent lauten).

Und das zweite was auffällt ist die Tatsache, dass sich die Gewinnschätzungen von Jahr zu Jahr nicht wirklich deutlich nach oben bewegen sondern eher nur sehr vorsichtig klettern. Das ist mMn auch ein bisschen den Unwägbarkeiten des Buchmarkts geschuldet, der relativ schlecht weit vorauszusagen ist. Wer weiß jetzt schon, ob nicht BL im nächsten Jahr einen bisher noch unentdeckten neuen Stern am Buchhimmel verlegt ?

Ein weiterer Kurstrigger könnte immer die Übernahme eines neuen Imprints sein - auch das lässt sich aber nur schwer vorhersagen. Persönlich wäre ich aber auch nicht unzufrieden damit, wenn sich BL tatsächlich eher gemächlich voran bewegt, was den Gewinn angeht. Ich glaube, dass man eine Verlagsaktie nur sehr schwer vorab zu den Wachstumswerten zählen kann, vielmehr dürfte eine Aktie aus diesem Genre eher zu den Dividenden- und Substanzwerten gehören (das man das mal von BL würde sagen können:-).

Das heißt nun nicht, dass BL auf dem Markt nicht wachsen kann - wie gesagt, neue Autoren, gutes Lektorat, das ein Gespür dafür hat, was und wer sich gut verkaufen lassen könnte und Übernahmen - aber auch Wachstum im Digitalbereich, in dem BL besser aufgestellt ist als viele andere Verlage - aber der Buchmarkt ist eben kein genuin boomender Markt, auf dem man problemlos große Wachstumsraten einsacken kann, auch ohne sich groß anzustrengen. Dass die entsprechend Verantwortlichen bei Bastei Lübbe ihr Handwerk in Sachen "Geschichten erzählen" jedenfalls sehr gut verstehen, zeigen die prognostizierten aber eben auch die zuletzt erreichten Zahlen.

Auch die Dividendenschätzungen der drei Analysten sind mMn sehr erfreulich:
2021: 21 Cent, 10 Cent und 20 Cent - macht im Schnitt immerhin 17 Cent
2022: 20 Cent, 15 Cent und 26 Cent - macht im Schnitt 20,3 Cent     und
2023: 21 Cent, 15 Cent und 26 Cent - macht im Schnitt satte 20,6 Cent.

Leichtes Wachstum plus schöne Dividende - das habe ich mir vor ein paar Jahren nur von Ferne wünschen können - jedenfalls kann ich persönlich mit diesen Zahlen und ohne die Aufregungen der ersten Börsenjahre sehr, sehr gut leben.

Einen schönen Abend allerseits.  

01.07.21 13:22

693 Postings, 2968 Tage MäxlJa

Vielleicht noch :
Zeitfracht ist sehr flexibel und Abenteuerlustig.
Die neue Zielsetzung : Die insolvente Adler Modemärkten samt Tochtergesellschaften komplett zu übernehmen.
Vermute mal , damit ist Zeitfracht ausgelastet und das Thema Bastei Lübbe dürfte man endgültig ad Acta gelegt haben.
Ansonsten bin ich sehr erfreut über die aktuelle Kursentwicklung.
Läuft besser , als von mir angedacht.
Werde aber auch dieses Jahr - falls überhaupt möglich - auf eine direkte Teilnahme an der HV verzichten.
Was die Zukunft von BL angeht , bleibe ich weiterhin gelassen.
Sehe keine dunklen Wolken am Horizont.
Gilt aber nur für BL und NICHT für das Wetter..
In diesem Sinne  

05.07.21 06:49

966 Postings, 4296 Tage HutaMGZeitfracht und Rossmann

Guten Morgen !

Wenn ich an der Zeitfracht beteiligt wäre, würde ich mir schon Gedanken über das Management machen. Erst will man unbedingt Anteile an einem Verlag erwerben, weil man sich der Buchbranche so verbunden fühlt - und stellt das dann maximal ungeschickt an, indem man offenbar versucht hat, die Anteile über die Börse zu kaufen (bei so einem marktengen Wert musste man eigentlich wissen, dass kleinste Kaufwellen schon zu stark steigenden Kursen führen und das Ganze damit eigentlich unmöglich mindestens aber extrem unwirtschaftlich weil teuer wird).

Und nun richtet man sein Interesse einfach um auf einen insolventen Mode- Einzelhändler.... für mich sieht eine konsequente Strategie anders aus - aber auch bei Bastei Lübbe hatten wir ja schon Zeiten, in denen das Unternehmen einfach nur irgendwas kaufen oder mit viel Geld selbst entwickeln wollte, nur um den angeblich "langweiligen Rufe" eines "Nur-Verlags" loszuwerden.

Von diesem inzwischen wieder "Nur.Verlag" kommt erfreuliche Kunde. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft wird neben Ken Follett auch das neue Buch von Dirk Rossmann in den Regalen des Buchhandels stehen und sicher auch medial einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Herr Rossmann wird zudem sicher in der gewohnten Art wieder die Werbetrommel für sein Buch rühren.

https://www.luebbe.com/de/news/2021-07-01/...ann-legt-nach/id_9029090

Wenn alles einigermaßen normal läuft, sollte das Jahresend- bzw. Weihnachtsgeschäft bei Bastei Lübbe in diesem Jahr mit gleich zwei potentiellen Spitzentiteln rund laufen, zumal ja üblicherweise auch noch Jeff Kinney den neuesten Band seiner "Gregs Tagebuch-Reihe" im November vorlegt.

Einen guten Start in die neue Woche wünsche ich.  

07.07.21 20:34

966 Postings, 4296 Tage HutaMGKurse

Guten Abend !

In den letzten Wochen ist immer wieder zu beobachten, dass der Kurs tageweise extrem einbricht, um dann wieder in alte Höhen zu klettern. Ich vermute mal, dass das SL Fishing sein dürfte. Bei so einem marktengen Wert erscheint mir das Setzen eine SL Kurses ziemlich gefährlich. Man kann durch kleinere Verkaufsorder den Kurs schon sehr deutlich in Bewegung setzen und dadurch SL auslösen, die dann den Kurs noch weiter runterprügeln, weil nicht immer konstant hohe Nachfrage am Markt herrscht.

Ich habe in den letzten Tagen auch noch einmal zugegriffen bei den vergleichsweise niedrigen Kursen um die 5,50 Euro.

Ich vermute mal, dass man in zwei Wochen, wenn die endgültigen Zahlen für das am 31.03. abgelaufene Geschäftsjahr verkündet werden, im Wesentlichen die vorab gemeldeten (sehr guten) Zahlen bestätigen und die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung verkünden wird. Zudem dürfte auch die Tatsache, dass man in diesem Jahr möglicherweise gleich drei Bestseller im Weihnachtsgeschäft präsentieren kann eher dafür sorgen, dass man auch für das laufende Geschäftsjahr die vorab gegebene Prognose beibehalten kann. Alles zusammen dürfte den aktuellen Kurs sicher stützen...

Einen schönen Abend allerseits  

12.07.21 15:03

966 Postings, 4296 Tage HutaMGMorgen Bilanzpressekonferenz

Guten Tag !

Ich bin ja schon einigermaßen gespannt, welche Zahlen morgen als "endgültig" für das abgelaufene Geschäftsjahr verkündet werden und vor allem darauf, wie der Dividendenvorschlag lauten wird und wie man das laufende Jahr einschätzt.

Sofern sich die Zahlen für 2020/2021 im Rahmen der vorab verkündeten Werte befinden, wäre ich sehr zufrieden - und was das laufende Jahr betrifft, würde ich die Aussage: "leicht steigende Umsätze bei einer Marge von zwischen 10 uun 12 %" als großen Erfolg werten, denn im laufenden Jahr entfallen ja die Sondererträge aus dem Vergleich mit den ehemaligen Organmitgliedern, der das Ergebnis im vorigen Geschäftsjahr positiv beeinflusst hat.

In jedem Fall ist es für einen langjährigen Aktionär aber ein sehr positiver Schritt, dass man am Vortag der Bilanz-PK wieder auf die Höhe der Ausschüttung gespannt sein darf - und nicht wie in so vielen Jahren vorher nur darüber rätseln kann, was es diesmal ist, was die Zahlen verhagelt ...

In diesem Sinne wünsche ich einen erfolgreichen Tag.  

12.07.21 20:38

1470 Postings, 4536 Tage Scooby78Ja,das wird interessant...

... vor allem die Reaktion „des Marktes“...Sell in Good News oder Bestätigung des Aufwärtstrends.
Ich rechne mit 0,15€ Dividende.
Wenn das kontinuierlich gezahlt und tendenziell erhöht wird wäre alles ok.Nur kein Gehampel jetzt viel und nächstes Jahr Null.
Ich denke dass wir in 2022 wieder Richtung IPO-Kurse schauen können.

 

13.07.21 07:36

966 Postings, 4296 Tage HutaMG29 (!) Cent Dividende

Ein erster sehr kurzer Überflug zu den Zahlen: Das EpS beträgt im abgelaufenen Jahr 57 Cent , die Ek Quote liegt bei 47%, das Nettovermögen (keine Verschuldung!) liegt bei knapp 10 Mio Euro, der Ausblick (leicht steigender Umsatz, Ebitmarge zwischen 11 und 12 % - wie gesagt, im Gegensatz zu 2020 ohne Sondererträge- und der Dividendenvorschlag liegt bei unerwartet hohen 29 Cent!

Top!!  

13.07.21 07:51
Den Wert hatte die Firma 2014 bei unter 10mio Gewinn.
Bei den heute mitgeteilten Infos und die Ausrichten, die Umsätze nochmal
zu steigern und 11-12 Mio Gewinn und der Dividende mit den Ziel diese weiter fort zu setzen und die neuen Bücher die von Ken Follett und Rossmann kommen werden, die ja bisher sehr gut gelaufen sind, ist hier ein hohes Potential drin.  

13.07.21 09:38

110908 Postings, 9022 Tage KatjuschaOrdentlich Verkäufer im Xetra Orderbuch

Bisschen verwunderlich nach dem starken Zahlen. Aber ist ja oft so dass News von manchen Leuten zum Verkauf genutzt werden, einfach weil sie da mit mehr Umsatz in der Aktie rechnen können.

Na ja, 5,6-5,9€ sollte jedenfalls ne gute Kaufzone sein. Die 25-30 Cents Dividende sollte man die nächsten Jahre beibehalten können. Ist man zur Not halt ein reiner Dividendenwert, selbst wenn das Kurspotenzial niedrig bleiben sollte.
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the harder we fight the higher the wall

13.07.21 10:18

966 Postings, 4296 Tage HutaMGManchmal

dauert es bei Bastei Lübbe bis sich die Zahlen am Markt durchsetzen - falls ich mich richtig erinnere war das bei den vorab gemeldeten Zahlen ähnlich - die haben auch erst mit Verzögerung zu Kurssteigerungen geführt (aber wie gesagt, das schreibe ich aus der Erinnerung und insofern ohne Gewähr).

Ich denke aber auch, dass Bastei Lübbe in Normaljahren kein fulminanter Wachstumswert (mit 10% plus x Umsatzwachstum) sondern eher ein Substanzwert sein wird (vor drei Jahren wäre jeder ausgelacht worden, der BL auch nur in die ungefähre Nähe zum Wort "Substanz" gebracht hätte :-).

Grundsätzlich könnte Bastei Lübbe aber über das nstabile "Grundgeschäft" hinaus durch die Übernahme von weiteren Imprints/kleinen Verlagen überproportional wachsen. Der erfreuliche Cashflow und die Kreditlinien sind hoch genug, um am Markt als "aktiver Konsolidierer" aufzutreten. Ohne diese "Sondereffekte" wird es halt von Jahr zu Jahr davon abhängen, welche Bücher sich wie gut verkaufen und mit dem Erfolg des Programms wird dementsprechend auch der Umsatz und das Ergebnis "atmen". Allerdings haben die Mitarbeiter von BL ja nachhaltig bewiesen, dass sie vom Büchermachen eine Menge verstehen (wenn man sie denn nicht mit irgendwelchen unrealistischen Projekten belegt) und ich bin da optimistisch, dass man auch in Zukunft erfolgreiche Bücher machen kann.

Das KGV 2020 von (Stand jetzt) grade mal etwas über 10 (und wenn man das Ergebnis um den Sondereffekt aus der Einigung mit den ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern herausrechnet bleiben ja immer noch etwa 52 Cent, die dann einem JGV von etwas über 11 entsprechen) und einer Dividendenrendite von (bezogen auf die "Normaldividende" von 25 Cent) gut 4% sprechen, neben der EK Quote von 47% und der Tatsache, dass man innerhalb relativ kurzer Zeit eine fast lebensbedrohliche Nettoverschuldung durch die hohe Innenfinanzierungskraft des Unternehmens in ein Nettoguthaben von 10 Mio Euro verwandeln konnte, auch dafür, dass der Verlag fundamental gut abgesichert ist. Dies gilt umso mehr als man ja ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass man spätestens im Geschäftjahr 2022/2023 ein Ebit von zwischen 11 und 12 Mio Euro erreichen will - der Ausblick also sehr stabil bis leicht steigend ist.

Ich persönlich hätte nach den turbulenten ersten Börsenjahren absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn sich das Unternehmen und der Kurs auf dem derzeitigen Niveau (okay beim Kurs könnten es auch noch 10% mehr werden :-) einpendeln würde und jedes Jahr eine "nette" Dividende zahlt (davon kann ich mir dann auch "ein paar Bücher" kaufen:-). Für Aufregung dürfen dann gerne andere Werte in meinem Depot sorgen ...  

13.07.21 11:03

110908 Postings, 9022 Tage KatjuschaJa, ich denke auch dass BL als Substanzwert

gespielt werden dürfte und nicht als Wachstumswert.

Man könnte Ende des Geschäftsjahres 2022/23 trotz Dividendenzahlungen auf etwa 20 Mio Nettocash kommen. Das heißt, aktuell 60 Mio EV fürs nächste Geschäftsjahr bei 11-12 Mio EBIT.
EV/ebit von 5 bei zugleich 5% DIV-Rendite kann sich schon sehen lassen.

Vielleicht kommt ja die Zeit solcher Aktien wenn der große Hype bei Wachstumswerten abflaut.
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the harder we fight the higher the wall

14.07.21 07:56
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966 Postings, 4296 Tage HutaMGGenauere Betrachtung

Guten Morgen !

Nachdem ich nun etwas mehr Zeit hatte, um mir die Zahlen und Ausführungen im Geschäftsbericht der Bastei Lübbe AG genauer anzuschauen, würde ich gerne noch einmal auf die mMn entscheidenden Punkte hinweisen.

Zunächst einmal sind die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr absolut positiv. Man darf bei der Betrachtung bitte auch nicht außer Acht lassen, dass im Geschäftsjahr 2020/2021 ein nicht unwichtiger Vertriebskanal für die Bücher von Bastei Lübbe ganz erheblich unter den beiden Lockdowns wegen Corona zu leiden hatte. Der stationäre Buchhandel war in dieser Zeit monatelang geschlossen und fiel damit als Verkäufer für Bastei Lübbe aus.

Dass man es dennoch geschafft hat, den Umsatz in dieser Krise um satte 11 Mio Euro von 81,5 Mio Euro auf 92,7 Mio Euro (oder um 13,7%) zu steigern ist in diesem Zusammenhang schon eine mehr als ansprechende Leistung und zeigt mMn deutlich auf, welch gute Arbeit in Köln geleistet wird.

Noch beeindruckender ist mMn aber die Ergebnisentwicklung. Das Ebit konnte, selbst wenn ich zur besseren Vergleichbarkeit mal den Sonderertrag aus der Einigung mit ehemaligen Organmitgliedern, die dem Unternehmen 1,1 Mio Euro in die Kassen gespült hat, außen vor lasse, von 4,1 auf 9,8 Mio Euro mehr als verdoppelt werden und die Marge stieg von 5,1 % auf (bereinigt) 10,5%!

Dass ein Umsatzanstieg von 11 Mio Euro zu einem Ergebnisanstieg von 5,7 Mio Euro führt, zeigt mMn die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells eindrücklich auf. Anders gesagt: Wenn es 10 Mio Euro Mehrumsatz gibt, muss dafür nicht das Personal aufgestockt werden. Ein Buch, das z.B. am Ende einen Umsatz von 7 Mio Euro macht, verlangt nicht mehr Aufwand beim Lektorieren oder in der Buchhaltung als ein Buch, mit dem man "nur" 1 Mio Euro macht.

Was an den Zahlen sonst noch bemerkenswert ist:
- Die Eigenkapitalquote ist von 40 auf 47% gestiegen - für manchen Unternehmen ganz normal, bei BL darf man aber nie vergessen, wie die Situation dort noch vor wenigen Jahren war
. es gibt keine Nettoverschuldung mehr sondern einen Nettovermögenswert von knapp 10 Mio Euro und
- (mMn für die Zukunft des Unternehmens enorm wichtig) der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich von (auch schon sehr guten) 14,2 Mio Euro in 2019 auf 16,8 Mio Euro in 2020 verbessert . das heißt, dass BL über eine enorm hohe Innenfinanzierungskraft verfügt, wodurch es eben (in Zusmmenschau mit der guten Nettofinanzposition) möglich wird, zukünftig auch größere Investitionen finanziell zu stemmen.

Was den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr angeht, mag dieser für den ein oder anderen etwas vorsichtig daherkommen. Man möchte den Umsatz stabil halten (in einer Range von zwischen 90 und 95 Mio Euro) und dabei ein Ebit von zwischen 11 und 12 Mio Euro erreichen (verglichen mit einem Ebit von ausgewiesenen 10,9 Mio Euro. Das sieht auf den ersten Blick nicht so bedeutsam aus - aber man darf eben nicht außer Acht lassen, dass im kommenden Jahr die Sondererträge aus der Einigung mit den Organmitgliedern entfällt. Bereinigt würde das Ebit daher von 9,8 Mio Euro auf mindestens 11 Mio Euro steigen - das würde einer prozentualen Zunahme von gut 12 % entsprechen - und das bei einem in etwa stagnierenden Umsatz.

Und für das darauffolgende Jahr geht BL derzeit von einem Umsatz von etwa 100 Mio Euro aus bei einem Ebit von ebenfalls 11-12 Mio Euro, wobei ich persönlich davon ausgehen würde, dass man im laufenden Jahr eher die 11 Mio Euro treffen wird und dann in 2022/2023, wenn man es schafft, den Umsatz dann entsprechend auf 100 Mio Euro zu steigern eher die 12 Mio treffen wird.

Wenn ich mir in diesem Punkt eine persönliche Einschätzung erlauben darf: Ich glaube, dass das Ergebnisziel für dieses Jahr deutlich anspruchsvoller ist als das für das nächste Geschäftsjahr. Wenn man es schafft, in diesem Jahr 11 Mio Euro Ebit aus 90 - 95 Mio Euro herauszuholen (mMn ist diese recht optimistische Prognose vor allem der Tatsache geschuldet, dass man mut Follett und Rossman und Kinney drei recht sichere "Treffer" im Weihnachtsgeschäft haben dürfte), dann würde ich meinen, dass es, bei allem Respekt vor der nötigen Arbeit, nicht so furchtbar schwer werden sollte, im darauffolgenden Jahr bei einen Mehrumsatz von zwischen 5 und 10 Mio Euro das Ergebnis stabil zu halten oder bestenfalls um 1 Mio Euro zu steigern.

Die gemeldeten und auch die prognostizierten Zahlen sind also mehr als erfreulich und die so von niemanden erwartete Dividende von regelhaft 25 Cent (plus 4 Cent Sonderdividende) zeigt mMn ebenfalls eindrücklich auf, dass sich BL auf einem guten Weg sieht und auch finanziell so gut aufgestellt ist, dass sich das Unternehmen diese hohe Ausschüttung leisten kann (auch hier gab es ja genügend Zweifler an der Dividendenfähigkeit des Unternehmens).

Trotz dieser wirklich durchgängig guten Zahlen ist der Kurs gestern nicht angesprungen. Das wird sicher verschiedene Gründe haben. Einmal waren die Zahlen und die Prognose ja durch die Vorabveröffentlichung Ende April im Wesentlichen schon bekannt (gestern war "nur" die Dividende die Neuigkeit) und dann dauert es bei Bastei Lübbe immer etwas, bis der Markt die Zahlen realisiert hat bzw. bis die Zahlen bei einem so kleinen Wert auch durchdringen.

Es gibt aber auch noch einen weiteren Grund dafür, dass die Aktie jetzt nicht in Sprüngen nach oben galloppiert. BL ist eben kein ausgesprochener Wachstumswert, bei dem es jetzt jedes Jahr ein verlässliches Umsatzwachstum von 15 oder 20% gibt und der Gewinn sozusagen automatisch mit steigt. Dies wurde auch bei der Vorstellung der Zahlen gestern sehr deutlich.

Die Kostenstruktur bei BL wurde schon von den Vorgängern des derzeitigen Vorstands weitestgehend optimiert, Natürlich gibt es in einem Unternehmen immer Stellschräubchen, die man noch drehen kann aber die ganz großen Effizienzsteigerungsmöglichkeiten gibt es wohl eher nicht mehr im Verlag.
Dazu kommt, dass man als Verlag, ich hatte das ja schon häufiger geschrieben, immer davon abhängig ist, wie das Programm vom Markt angenommen wird. Das mag bei allen Unternehmen so sein - nur ein Verlag legt im Prinzip zweimal im Jahr ein vollkommen neues Produktprogramm auf, weil zweimal im Jahr eben die Novitäten herauskommen, die einen Großteil des Geschäfts bestimmen. Da kann es mal passieren, dass das Programm den Nerv der Zeit nicht so trifft und das wirkt sich dann auch negativ auf den Umsatz aus (natürlich kann man auch unerwartete Umsatzhighflyer dabei haben, die den Umsatz ungeplant nach oben schießen lassen aber das ist eben so gut wie nicht planbar).
Hinzu kommt dann eben noch, dass der Buchmarkt zwar entgegen so manchen Unkenrufen (auch hier)sich als relativ stabil erweist und "Lesen" insgesamt nicht so aus der Mode gekommen ist, wie viele erwartet haben - aber der Buchmarkt wächst halt auch nicht automatisch jedes Jahr um x Prozent. Das bedeutet, dass man als Verlag nicht sozusagen alleine durch den Markt jedes Jahr wächst. Es könnte z.B. sein, dass in diesem Jar "Lesen" nicht ganz so angesagt ist wie im letzten Jahr, wo Corona ja viele andere Aktivitäten verunmöglicht hat.

Unterm Strich bedeutet das, dass die 100 Mio Euro Umsatz mit einer Ebitmarge von 11 % schon ein sehr gutes Ergebnis sind, um das man auch in den kommenden Jahren "herumschwanken" würde (also mal ein bisschen mehr Umsatz und Marge, mal ein bisschen weniger), wenn es keine Trigger geben würde, die dann eben doch neben die organische Entwicklung treten können.

Ein Trigger ist sicher der sehr hohe Umsatzanteil mit "digitalen Produkten". Der Präsentation

https://www.luebbe.com/web/downloads/module/...tion_2020_2021_BPK.pdf

ist zu entnehmen, dass BL in 2020 etwa 36% seiner Umsätze "digital" macht (Ebooks und Audio); der Durchschnitt bei Buchverlagen liegt dagegen nur bei 13%!
Warum ist das wichtig? Einer anderen Folie der Präsentation ist zu entnehmen, dass in 2020 der Verkauf physischer Bücher um 3,5% rückläufig war, der von Downloads und Abonnements jedoch um 22% gestiegen ist. Das bedeutet, dass BL grade in den Bereichen besonders stark ist, die am Buchmarkt wachsen. Zudem dürften die Margen bei digitalen Formaten auch besser sein als bei einem gedruckten Buch, weil dort ja deutlich weniger Distributionskosten anfallen als bei einem gedruckten Buch (ich persönlich werde jedoch bei den gedruckten Büchern bleiben - ich finde es eine eher grausliche Vorstellung, das Buch nicht mehr physisch in der Hand halten und darin blättern zu können - aber ich bin ja nicht "der Markt" :-)

Besonders wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang die Marketingstrategie von BL zu sein. BL setzt grade bei den Büchern für die jüngeren Zielgruppen und für entsprechende Serien nicht mehr auf die klassische (und btw. auch teure) Werbung in Zeitungen etc. sondern auf die sozialen Medien und entsprechende Communitys im Internet. Das erklärt auch den großen Erfolg von LYX und auch von "be" dem Verlag in dem ausschließlich digitale Neuerscheinungen von BL veröffentlicht werden. Grade beim jüngeren Publikum kommen diese Formate sehr gut an - und die Leser können sich im Internet auf den Plattformen zu den entsprechenden Büchern austauschen. Man kann also günstiger als früher und zielgruppengenauer Marketing betreiben - und das zahlt sich auch aus, wenn man sich die Digitalumsätze anschaut.

Grade in diesem Bereich schreiben auch viele Autoren an seriellen Formaten (siehe z.B. die extrem erfolgreiche Mona Kasten bei LYX). Diese Titel landen nicht alle nachhaltig auf den SPIEGEL Bestsellerlisten (wobei Mona Kasten dort Dauergast war), dennoch werden auch hier gute Umsätze gemacht (BL nennt diese Titel die "Midlist") und die Serien haben natürlich den Vorteil, dass die Autoren und die Serie sozusagen monatelang im Gespräch bleiben. Dann wird z.B. der dritte Teil einer Serie sozusagen auch zum Marketinginstrument für den ersten und zweiten Teil oder sogar noch für vorhergehende Serien der Autorin/des Autors. Und ein Verlag lebt nicht ausschließlich von Bestsellern sondern eben nicht unwesentlich von dieser Midlist.

Neben dem Trigger "starke Stellung im Bereich Digital und bei Serienformaten" bleibt natürlich auch noch die Möglichkeit, neue Autoren nicht nur selber zu entwickeln (das ist auch immer ein wichtiger Bestandteil des Verlagsgeschäfts) sondern auch fertige und erfolgreiche Autoren "abzuwerben" und auch kleiner Verlage und Imprints hinzuzukaufen. Ich hatte ja weiter oben darauf verwiesen, wie wichtig für BL die starke Finanzposition und die hohen Cashflows sind. Grade in einem sich konsolidierenden Markt, auf dem grade sehr viele kleinere Verlage ums Überleben kämpfen, bieten sich einem finanziell solide aufgestellten Verlag erhebliche Chancen. Und natürlich gibt es auch im Verlagsbereich einige Verleger, die keinen Nachfolger für die Weiterführung ihres Verlags haben - und Random House wird sich sicher nicht für kleine Verlage interessieren. Hier könnte BL zum Zuge kommen - die entsprechenden Mittel dürften vorhanden sein (der Erwerb von Smarticular mit dem bei BL eine vorhandene inhaltliche Lücke im Bereich "Sachbuch/Nachhaltigkeit" geschlossen wurde, hat z.B. vorerst (es gibt entsprechende Nachzahlungsvereinbarungen, wenn bestimmte Umsatz- und Ertragsziele ereicht werden)) knapp 4,9 Mio Euro gekostet - die Nettofinanzposition beträgt aber zum Ende des vorigen Geschäftsjahrs schon wieder knapp 10 Mio Euro - es wäre also schon jetzt genügend Geld vorhanden, um weitere Verlage zu erwerben - und dabei spreche ich mal nur von den Eigenmitteln und nicht von Bankdarlehen und dem weiter laufenden Cashflow). Bastei Lübbe hat als größerer Verlag sicher auch ganz andere Möglichkeiten, die Bücher eines kleineren Verlags im Buchhandel zu positionieren - auch das werden kleiner Verlag im Hinterkopf haben und auch das macht BL dann für verkaufswillige Verleger interessant.

Und selbstverständlich könnte man wie gesagt, auch einzelne Autoren "einkaufen". Das ist so ein bisschen wie ein Perpetuum Mobile (wenn es funktioniert). Wenn man genügend Mittel zur Verfügung hat, um einen bekannten Autor abzuwerben (wobei das nicht so einfach ist, wie bei einem Fußballspieler, weil ein Autor im Regelfall schon eine "Beziehung" zu seinem Lektor oder Übersetzer hat - aber ganz unmöglich ist es sicher auch nicht) und das entsprechende Marketing zu betreiben, verkauft sich das Bauch des Autors gut und dadurch werden wieder mehr Mittel in die Kassen des Verlags gespült, die man dann wieder zur Anwerbung neuer Autoren oder zur Verbesserung der Marketinginstrumente einsetzen kann usw.

Es gibt also schon noch den ein oder anderen "Triggerpunkt" für zusätzliches Wachstum.

Unterm Strich wird BL mMn aber eben keine Wachstumsaktie werden sondern eher ein "Dividendentitel mit Wachstumschancen". Der Kurs dürfte durch die hohe Dividende und das im Vergleich eher niedrige KGV abgesichert sein (außer natürlich bei Marktturbulenzen, die alle Aktien treffen). 25 Cent Dividende entsprechen auf der Basis des aktuellen Kurses etwas über 45 Rendite und ein (ebenfalls bereinigtes) EpS von etwa 52 Cent ergeben derzeit ein KGV von etwa 11,5. Das ist in diesem Marktumfeld sicher eine attraktive Bewertung für eine Aktie mit Substanz (und ein gewisses Maß an Phantasie ist sicher auch mit dabei - siehe oben).

Dem aktuellen Vorstand und auch dem Vorgängervorstand kann ich nur dafür danken, dass sie das Unternehmen so eindrucksvoll und zügig wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht haben (für mich persönlich ist es auch sehr wichtig, dass mit Herrn Decot ein ausgesprochener Fachmann nun auch wieder den Bereich "Programm" im Vorstand vertritt). Großer Dank gebührt aber vor allem der gesamten Belegschaft, die diesen Umschwung ja erst möglich gemacht hat.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Tag.

 

14.07.21 10:21

693 Postings, 2968 Tage MäxlJa

HUTAMG@ Danke für deine ausführlichen Erläuterungen.
Dem ist vorab nichts mehr hinzu zufügen.
Ich fasse mich daher kurz.
Nach all den Jahren der Turbulenzen und der unerwartet hohe Divi. werde ich mir ein WE in Reims gönnen zzgl. ein Glas Champagner.
Eine Danksagung an die Crew in Köln.
HERVORRAGENDE ARBEIT.
Chapeau!!!!  

14.07.21 12:44

966 Postings, 4296 Tage HutaMGEs ist doch sehr schön,

wenn Dich die Aktie nach Reims bringt und nicht (wie noch vor einigen Jahren durchaus im Bereich des Möglichen) per Unternehmensinsolvenz in den Abgrund (wie tief dieser gewesen wäre, hängt dann ja von der Zahl der Aktien ab) stürzt :-).  

14.07.21 16:04

110908 Postings, 9022 Tage Katjuschawie gesagt, man hat ja jetzt schon ein

cashbereinigtes KGV unter 10, und das dürfte im Jahr 2022/23 auf 7-8 fallen bzw. EV/Ebit von knapp 5.

Da muss man gar nicht wirklich groß als Wachstumswert wahrgenommen werden. Man wird aber zum Substanz- und Dividendenwert. Kann gut sein (wenn es kein anorganisches Wachstum gibt), dass man in zwei Jahren sogar mal eine größere Sonderdividende ausschüttet. Was soll BL mit dann 20 Mio und mehr Cash? Oder es gibt mal Aktienrückkäufe, falls sich die Aktie weiter bei nur 6 € bewegen sollte.

Ich bin da katuell recht entspannt. Nach unten sollte man bei 5,1-5,2 € ganz gut abgesichert sein, technisch wie fundamental. Nach oben muss man halt mal abwarten, wann die Verkäufer durch sind, die aktuell hier bei 6,0-6,1 € ihre Aktien loswerden wollen. Aber gibt ja auch genug Käufer derzeit. Vielleicht ist das Thema also in 2-3 Tagen schon gegessen.
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the harder we fight the higher the wall

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