Ich zitiere: Stimmungsmache wegen angeblichen Eigenbedarfs
Das Jahr 2020 begann in fast allen Tageszeitungen bundesweit mit einer mietrechtlichen Schlagzeile: ,,Die Zeit" hatte gemeldet, dass die Schauspielerin Katharina Thalbach wegen einer Eigenbedarfs- kündigung aus ihrer Wohnung müsse. RTL berichtete, dass die Vermieterin Frau Thalbach raus- schmeiße, und das Redaktions-Netzwerk Deutschland, das viele Tageszeitungen zitierte, erläuterte, dass die Wohnungsnot in Berlin damit ein prominentes Opfer gefunden habe. Die Tochter der Schauspielerin, Anna Thalbach, die noch ordentlich Öl ins Feuer goss, wurde auf fast allen Medien als Zeugin zitiert. Die Eigenbedarfskündigung zeige, so Anna Thalbach, dass Vermieter unmoralisch handeln und keine Rücksicht mehr genommen werde. Und: Der Kapitalismus vergreife sich an den Grundrechten der Menschen. mit solchen Artikeln und Beiträgen machen die Medien gerade gegen private Vermieter Stimmung, den nur diese könnten eine Eigenbedarfskündigung aussprechen. Insgesamt wirkten die Beiträge wie eine politische Kampagne zugunsten des Deutschen Mieterbundes, der passend eine starke Einschränkung der Eigenbedarfskündigung forderte. Keine Meldung war es den meisten Zeitungen hingegen wert, dass ,,Die Zeit" die Meldung Mitte Januar zurücknehmen musste. Die Vermieterin hatte nachgewiesen, dass keine Eigenbedarfs- kündigung ausgesprochen worden war. Das hatte ,,Die Zeit" offensichtlich nicht einmal geprüft! Die Falschmeldung wurde von den meisten Medien bis heute nicht korrigiert und ist auf vielen Medienportalen noch immer zu lesen. die Journalisten täten besser daran , besser zu recherchieren und sachlich zu berichten, als eine populistische Falschmeldung in die Welt zu setzen.
Quelle: Zu lesen in der März 2020 Ausgabe der Mitgliederzeitung Haus&Grund auf Seite 6 |