Neue Welle von Gewinnwarnungen droht

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neuester Beitrag: 26.03.03 17:51
eröffnet am: 26.03.03 13:44 von: tom68 Anzahl Beiträge: 6
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26.03.03 13:44

4579 Postings, 8455 Tage tom68Neue Welle von Gewinnwarnungen droht

US-Experten: Fundamentaldaten werden bald aus dem Schatten des Irak-Kriegs heraustreten


Neue Welle von Gewinnwarnungen droht


Von Tobias Moerschen, Handelsblatt


Vor der Quartalsberichtssaison senken viele US-Konzerne ihre Gewinnausblicke. In dieser und in der nächsten Woche erwarten Experten von den Unternehmen noch so manche böse Überraschung.


NEW YORK. Andrew Lapthorne, Leiter der Abteilung quantitative Analyse bei Dresdner Kleinwort Wasserstein spricht aus, was viele Marktteilnehmer über die derzeitige Korrelation von Unternehmensdaten und Aktienkursen denken: „Ich überfliege die Gewinnschätzungen nur, der Markt ignoriert das sowieso.“

Momentan reagieren die Finanzmärkte vor allem auf die Frontnachrichten aus dem Irak. Doch ein genauerer Blick auf die Fundamentaldaten lohnt. Denn in den USA läuft die Vorberichtssaison an. Darin geben die Unternehmen erste Hinweise auf das laufende Geschäft. Und hier droht manch böse Überraschung. „Die Ausblicke sind so negativ wie seit fünf Quartalen nicht mehr“, sagt Chuck Hill, Researchdirektor des Finanzdatenanbieters Thomson First Call.

Bei den Firmen im S&P 500-Index überwiegen negative Vorberichte die positiven Äußerungen im Verhältnis von 2,9 zu 1. Das heißt, fast drei Unternehmen senken ihre Prognosen für jeden Konzern, der sich optimistisch äußert. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2002 war das Verhältnis 1,7.

„Wir stehen womöglich erst am Anfang einer neuen Welle von Warnungen bekannter Konzerne“, sagt Hill. Erfahrungsgemäß korrigieren die Unternehmen ihre Ausblicke kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen. Sie wollen so böse Überraschungen bei Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses vermeiden.

Laut Hill dürfte sich der Trend verstärken, je näher die Quartalsberichte rücken. In dieser und nächster Woche erreicht die US-Vorberichtssaison ihren Höhepunkt. Die endgültigen Zahlen folgen ab dem 14. April. Bislang gab es 218 Vorberichte von Unternehmen im S&P 500-Index. Davon fielen 117 negativ aus, 60 neutral, 41 positiv.

Kurzfristig treiben viele Faktoren die Kurse, wie der Krieg im Irak, die Debatten im UNO-Sicherheitsrat und die Lage in Nordkorea. Aber letztlich beruhen die Aktienkurse auf den Unternehmensgewinnen. Die Berichtssaison könnte nun den Blick der Investoren wieder stärker auf die fundamentalen Daten lenken. „Die Gewinnschätzungen der Analysten für das Gesamtjahr sind geradezu lächerlich überhöht“, sagt Andrew Lapthorne, Leiter der Abteilung quantative Analyse bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Für die USA erwarten die Bankexperten ein Gewinnplus von 16 % in 2003.

Daran glauben heute allerdings selbst Optimisten nicht mehr. Abhijit Chakrabortti, Chefstratege der Investmentbank JP-Morgan, hat etwa seine Prognose auf ein Plus von 8,5 % gesenkt. Zudem reagieren die Analysten oft erst zeitverzögert auf Warnungen von Unternehmen. Daher könnten die jüngsten negativen Ausblicke zu niedrigeren Prognosen führen.

Seit Jahresbeginn verzeichnet nur eine Branche sprudelnde Gewinne – die Energiebranche. Das Gewinnwachstum in diesem Quartal kommt fast ausschließlich von diesen Unternehmen. Die Förderfirmen profitieren kräftig von steigenden Öl- und Gaspreisen, trotz des jüngsten Rückgangs: Analysten erwarten einen Ertragssprung um 167 % im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr.

Dem Rest der US-Wirtschaft geht es weitaus schlechter. Das gilt besonders für konjunktursensible Konsumbereiche wie Einzelhandel, Zeitungen und Touristik.

Negative Ausblicke kamen zuletzt vom Handelskonzern Sears Roebuck, den Hotelketten Marriott International und Hilton sowie vom Medienkonzern Dow Jones.

Optimistisch äußerten sich dagegen der Haushaltsgeräte-Hersteller Whirlpool und der Einzelhändler Best Buy. Im Schnitt überwogen gestern die negativen Meldungen im Verhältnis 3,2 zu 1 im Sektor zyklischer Konsum. „Die Warnungen im Konsumbereich sind alarmierend“, sagt Thomson-Direktor Hill. „Denn die Verbraucherausgaben müssten die US-Konjunktur noch mindestens einige Monate tragen, bis die Unternehmensinvestitionen wieder anspringen.“


HANDELSBLATT, Mittwoch, 26. März 2003, 09:35 Uhr  

26.03.03 13:49

2509 Postings, 8949 Tage HiobWas, warnt da jemand vor Gewinn? Das ist ein

böses Omen.  

26.03.03 14:10

72 Postings, 7778 Tage rally2003legt Eure Angst ab!

denn Der Markt wird steigen
geht in Werte die Zukunft haben und Ihr werdet Gewinnen!

Lieben Gruß rally 2003!  

26.03.03 14:32

4579 Postings, 8455 Tage tom68Ist

Realismus = Angst und Optimismus = Mut?

...Anfang 1991, sprich als der Golfkrieg begann, hatte der S&P500 (SPX) ein KGV von 15 und war damit fair bewertet. Heute hat der SPX ein KGV von 32 und das ist eine komplett andere Ausgangslage. Dieses KGV gehört historisch gesehen zu den 3 % am oberen Ende der KGV Statistik...

Fondex Autor: Nabil Khayat, 12:30 26.03.03  

Sollte o.g. Szenario greifen, dürften die KGV's noch höher werden. Nenne mal einen einzigen Grund, der das rechtfertigt!

 

mfg tom68

 

 

26.03.03 14:44

4579 Postings, 8455 Tage tom68Das paßt gut dazu

26.03. 14:10
Motorola kappt Bestellmenge
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)

JP Morgan Securities schreiben in einer Researchnote, dass Motorola (WKN: 853936, US: MOT) seine Bestellungen bei Komponentenherstellern, Fabrikenpartnern und EMS (elektronische Fertigungsdienste) Unternehmen verringert habe. Die durch Motorola aufgegebene Bestellmenge könnte im ersten Quartal 2003 gegenüber dem vierten Quartal 2003 um 25% fallen. Grund für die Senkung sei eine schwache Nachfrage nach neuen Handys mit Farbdisplay. TriQuint und RF Micro Devices seien betroffen, da TriQuint 16% seines Umsatzes mit Motorola-Umsätzen generiert, während Motorola bei RF Micro Devices (WKN: 907250, US: RFMD) der zweitgrößte Kunde ist.

26.03. 14:34
US: Auftragslage langlebige Güter Februar
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
Die Zahl der Aufträge für langlebige Güter fiel im Februar um 1.2% (Prognose: -1.5%). Dies berichtet das Commerce Department. Auslöser für die Rückgänge war eine fallende Nachfrage nach Elektronikgütern, Metallen, Flugzeugen, Automobilen und Computern. Im Januar fiel die versendete Menge langlebiger Güter bereits um 1.6%. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Auftragslage im Februar um 1.4%. Die Auftragslage den Transportsektor ausgeklammert fiel um 2.1%, bei Ausklammerung des Verteidigungssektors wurde gar ein Rückgang um 2.7% gemeldet. Im Januar wurde hier noch ein Anstieg von 2.2% gemeldet. Die Bestellmenge für zivile Flugzeuge fielen um 26%.

 

26.03.03 17:51

4579 Postings, 8455 Tage tom68Und noch ein "Mosaiksteinchen" mehr zu obigem

Puzzle...

26.03. 17:14
Fondsmanager-Umfrage: 60% sind bullish
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



Salomon Smith Barney teilt mit, dass eine aktuelle Studie belegt, dass die meisten Fondsmanager den US-amerikanischen Aktienmarkt positiv einschätzen – auch wenn die Unsicherheit des Irakkrieges vorherrsche. Von den Fondsmanagern, die in der Studie befragt wurden, beschrieben sich 60% als „bullish“, während 80% damit rechnen, dass der US-Standardindex S&P 500 in diesem Jahr mit einem Plus schließen wird. Nur 2% bezeichneten sich selbst als „bearish“, während 30% sich als „neutral“ bezeichneten. Ausschlaggebend für die Wiederherstellung des Investorenvertrauens sei die Entscheidung des Irakkonflikts, wachsende Unternehmensgewinne, Steuerkürzungen und die Lösung der Bilanzierungsprobleme der Unternehmen.
 

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