Europa beschert L'Oreal überraschend gute Geschäfte - Aktie steigt Eine starke Nachfrage nach Make-up und Hautpflege-Produkten hat den französischen Kosmetikkonzern L'Oreal im zweiten Quartal weiter angetrieben. Der Umsatz stieg um knapp zehn Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, wie der weltweit größte Hersteller von Schönheitsprodukten am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Währungseffekte belief sich der Anstieg auf 13,7 Prozent und fiel damit zwei Prozentpunkte höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet. An der Börse kamen das gut an - die Aktie legte zu.
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DJE – Multi Asset & Trends Geopolitische Risiken und eine straffe Notenbankpolitik belasten auch weiterhin die Börsen. In diesem Umfeld müssen Fondsmanager flexibel und kreativ sein. Im Fondsmanager-Update erklärt Fondsmanager Moritz Rehmann sein Anlagekonzept und skizziert, wie er den Fonds in dieser komplexen makroökonomischen Situation positioniert. Mehr powered by finative Besonders stark zog das Geschäft in Europa und Lateinamerika an. In China verzeichnete der Konzern nach eigenen Angaben eine starke Erholung der Nachfrage. Für das erste Halbjahr steht bei L'Oreal damit ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 20,6 Milliarden Euro zu Buche. Der operative Gewinn legte in diesem Zeitraum um fast 14 Prozent auf knapp 4,3 Milliarden Euro zu.
Der Überschuss wuchs jedoch nur um vier Prozent auf fast 3,4 Milliarden Euro. Konzernchef Nicolas Hieronimus zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern Umsatz und Gewinn in diesem Jahr weiter steigert. Im zweiten Halbjahr will L'Oreal zudem ein Aktienrückkaufprogramm starten, das bis zu 500 Millionen Euro umfassen soll.
Im ersten Halbjahr legte der Konzern vor allem im Massengeschäft deutlich zu. Der Umsatz in dem Bereich zog in den sechs Monaten bis Ende Juni um 13 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro an, während das Luxussegment mit Marken wie Biotherm, Helena Rubinstein oder Lancome nur um sechs Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zulegte. Ein Beleg dafür, dass Kunden in Zeiten stark steigender Preise wieder stärker zu eher günstigeren Produkten wie Garnier, L'Oreal Paris oder Maybelline New York greifen.
In den vergangenen Jahren war das Geschäft mit luxuriösen Pflege- und Schönheitsprodukten stärker gewachsen und hatte dabei auch das Massensegment überholt. 2021 und 2022 war der Luxusbereich der größte Umsatzbringer. Im bisherigen Jahresverlauf ist es wieder andersherum. Neben diesen beiden Bereichen gehören zum Konzern noch die Bereiche Professional Products (Kerastase, L’Oréal Professionnel Paris) und Dermatological Beauty (La Roche-Posay, Vichy).
In Reaktion auf die am Vorabend verkündeten Zahlen zog die L'Oreal-Aktie am Freitag um knapp zwei Prozent auf 419,70 Euro an. Damit gehörte das Papier zum Wochenausklang zu den größten Gewinnern im EuroStoxx 50 . Mit einem Aufschlag von knapp 26 Prozent seit Ende 2022 zählen die L'Oreal-Anteile auch im bisherigen Jahresverlauf zu den stärksten Titeln im Eurozonen-Leitindex.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Börsenwert L'Oreals auf zuletzt rund 225 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Das Unternehmen ist damit nach dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH (421 Mrd) und dem niederländischen Halbleiter-Zulieferer ASML (263 Mrd) das drittwertvollste Unternehmen der Eurozone.
Größte Nutznießerin des Kursanstiegs in den vergangenen Jahren ist die Firmenerbin Francoise Bettencourt Meyers. Sie hält knapp 35 Prozent der Anteile und ist einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge mit einem Vermögen von umgerechnet rund 90 Milliarden Dollar (Dollarkurs) die reichste Frau der Welt. Rund ein Fünftel der L'Oreal-Aktien hält der schweizerische Lebensmittelkonzern Nestle .
Quelle: dpa-AFX |