....Weil Hersteller wie VW ihre E-Autos schlecht losbekommen und gleichzeitig neue Anbieter in den Markt drängen, tobte zu Jahresbeginn eine beispiellose Rabattschlacht. Im ersten Quartal boten Händler Nachlässe von 15 Prozent, 20 Prozent, teilweise sogar noch mehr. Wer bereits ein E-Auto besitzt, musste zusehen, wie der Restwert seines Fahrzeugs dahinschmolz.
Leasing ist unattraktiver geworden, weil die Zinsen hoch sind und die E-Autos schneller an Wert verlieren als gedacht. Autovermieter wie Sixt streichen reihenweise Elektrofahrzeuge aus dem Programm. Das finanzielle Risiko erscheint ihnen zu hoch.
Das Elektroauto wird, auch durch ständigen Ampelzoff, zum Symbol einer vom Staat verkorksten Ökowende, ähnlich wie zuvor die Wärmepumpe. Die AfD führt einen Kulturkampf von Rechtsaußen gegen das E-Auto. Linke Aktivisten wiederum setzten in Brandenburg einen Strommast in Brand und legten tagelang das Tesla-Werk lahm, aus Protest gegen »Technofaschisten wie Elon Musk«, wie es im Bekennerschreiben heißt...
...Es wäre ökonomischer Selbstmord, sich an Althergebrachtes zu klammern. Doch die Versuchung ist groß, den Tod des lukrativen Verbrenners möglichst hinauszuzögern. Mercedes-Benz-Boss Ola Källenius, der bis vor Kurzem noch ganz auf Elektro setzen wollte, stellt das von der EU längst beschlossene Verbrenner-Aus im Jahr 2035 plötzlich infrage: Den Zeitpunkt, wann der letzte Benziner oder Diesel verkauft werde, kenne er nicht.
In Brüssel hat die Autowende offenbar keine Priorität mehr. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, einst strikte Befürworterin des Verbrenner-Ausstiegs, hält es mittlerweile für »sehr wichtig«, diesen im Jahr 2026 zu überprüfen. Manfred Weber, Chef und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP), möchte das Verbrenner-Aus am liebsten »rückgängig machen«. CDU und CSU wollen mit dieser Forderung in den Europawahlkampf ziehen.... |