Hatte mich zum Jahreswechsel mit AB beschäftigt, da mir die Aktie sehr günstig erschien und mir das Geschäftsmodell (Aufkaufen und Synergien freisetzen) in Verbindung mit starken Marken (Corona, Becks, Budweiser, Stella Artois) zusagt. Große Chancen ergeben sich in Südostasien und vor allem in Südamerika, wo steigender Wohlstand neue Märkte schafft. Die hohe Verschuldung von AB ist bekannt, höheres Risiko geht für mich jedoch auch mit höheren Chancen einher solange das Geschäftsmodell stimmt.
Dennoch konnte ich mich zu keinem Kauf durchringen, da weitere Risiken kaum zu beziffern waren: Genereller Bedeutungsverlust von Marken, Trend zum Craftbeer, Trend zu Brauereien vor Ort, Trend von Bier zu Wein oder härterem, Gesundheitstrend zu weniger Alkohol (evtl. staatliche Eingriffe siehe Tabak), Cannabisgetränke als alternative Rauschmittel, Dollarstärke bei Umsätzen in Südamerika problematisch, evtl. Grenzen der "Premiumization" (Corona steht mittlerweile für 3,50/liter im Regal).
Viele der Gefahren sind nicht einfach zu addressieren, durch die notwendige Einführung immer neuer Produkte droht zudem der Markenkern zu verschwimmen. Solange die Risiken nicht akut werden scheint die Zeit für AB zu spielen, die Kurseuphorie kann ich mir jedoch nicht so recht erklären. Es stehen in jedem Fall interessante Zeiten bevor, Glückwunsch an alle die den Mut hatten hier einen tiefen Schluck zu nehmen!
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Dieser Post enthält ausschließlich meine persönliche Meinung und keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlung!
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