20 Jahre hörst Du den "Quatsch" schon an? Nun ja, ich "sehe" seit rund 30 Jahren dem Niedergang (vor allem dem der sozialen Marktwirtschaft) zu. Deshalb habe ich mich von diesem Dilemma getrennt: Aber jeder "Normalo", der von seiner Hände Arbeit leben muss, kann das leider nicht.
"Deine" Realität, "die deutsche Wirtschaft hat sich noch immer erholt" ist Augenwischerei. Ja, es gibt tolle Unternehmen. Und es gibt fleißige Arbeitnehmer, die diese Unternehmen dahin gebracht haben, wo sie einst mal standen. Aber es gibt eine Reihe von Zombifirmen, die neue, junge über Jahrzehnte verdrängt haben und uns so in eine Sackgasse geführt haben.
Denn es gibt ein paar Mechanismen in der Wirtschaft, die auch die "besten" Firmen und Volkswirtschaften nicht überstehen. Und es gibt auch in einer Volkswirtschaft einen "point of no return". Vor allem dann, wenn man von Ideologen regiert wird, die nichts von Marktwirtschaft verstehen.
Top Ingenieurleistungen führen dazu, dass man weniger Energie und weniger Arbeitskraft für ein Produkt benötigt Top Ingenieurleistungen und günstige Energie senken den Aufwand an Arbeitskraft für ein Produkt - Gewinnmaximierung - hohe Löhne möglich Billige Arbeitskräfte und billige Energie können (z.T.) Ingenieurleistungen/Innovationen nur z.T ausgleichen. einfache Gleichung, die sicher jeder versteht. Es gibt auch das Sprichwort "Was Du nicht im Kopf hast, musst Du in den Beinen haben"
Unsere Wirtschaft konnte in den letzten Jahren nur deshalb weiter bestehen, da man kontinuierlich den Faktor Arbeit verbilligt hat und dem Arbeitsmarkt billigste Arbeitnehmer zugeführt hat. Dazu künstlich Konsum auf Pump geschaffen und durch niedrigste Zinsen Firmen am leben gehalten hat, die nicht mehr marktfähig sind.
Dank SPD und Grünen (unter Applaus von CDU/CSU und FDP!!!) wurden durch Hartz4 und die Zeitarbeitsfirmen besonders Arbeitnehmer in den unteren und mittleren Lohngruppen quasi ausgeplündert. Firmen konnten Lohnkosten "reduzieren" und Verantwortung gegenüber Arbeitnehmern abwälzen. So konnten die (künstlich) steigenden Energiekosten und die abnehmenden Ingenieurleistungen (weniger Patente, starke Innovationen und Qualitäts- & Produktionssteigerungen in anderen Staaten) kaschiert werden.
Das Ergebnis der letzten 30 Jahre ist leider niederschmetternd und die aktuellen Probleme potenzieren sich gegenseitig: stetiger Verlust/Abwanderung/Ruhestand von Leistungsträgern stetiges sinken der Reallöhne im Niedrig- und Normallohnbereich steigende Lebenshaltungskosten kaum Sparquote und Rücklagenbildung möglich zu viele Anreize fürs kaufen auf pump steigende Energiekosten steigende Mieten und Immobilienpreise niedrige Eigentumsquote sinkende Zahl der Facharbeitern, insbesondere Handwerker unqualifizierte Zuwanderung statt junge Leistungserbringer (auch dadurch) stetiger Zuwachs an Transferleistungsempfängern Armutsfalle Familie dazu der demografische Wandel, Überalterung der Gesellschaft hohes Renteneintrittsalter - niedrige Rentenquote Fehlinvestitionen bei der Infrastruktur, fehlgeleiteter Strukturwandel (z.B. Energie(w)ende, Mobilitätswende) Abwanderung von Produktionsbetrieben durch Kosten/Vorschriften/drohende Produktionsverbote verschleppte Insolvenzen durch Corona und Kapitalspritzen auf Steuerzahlerkosten Überschuldung fast aller Kommunen, Landes und Bundeshaushalte ...
also das kann man noch lange fortsetzen. Woher Du Deinen Optimismus nimmst ist mir wirklich schleierhaft, oder ist es eher Zweckoptimismus?
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