"was macht dann der Landwirt, der seine anbaurechte und somit Mitgliedschaft in der Genossenschaft teuer erkauft hat -und nicht in der nähe von Magdeburg, oder Straubing wohnt?"
Sich fragen wieviel Deckungsbeitrag sein Boden bei anderen Pflanzen einbringt! Nachdem er sich das durchgerechnet hat, wird er wieder zufriedener sein, da Zuckerrüben auch bei 24,60 Euro je t die attraktivste Rendite aller gängigen Anbauten liefert. Selbst bei 21,- Euro je t wäre man noch gut im Mittelfeld dabei als Bauer. ------------ "das Endprodukt wird auf dem markt günstiger, aber die kosten über billige Einkaufspreise können aufgrund des widerstandes der bauernlobby nicht genügend gedeckt werden."
...aufgrund des Mindestrübenpreises! Der kommt aus Brüssel. Und sein Verschwinden ist beschlossene Sache. Wirtschaftlich gebe ich dir voll Recht. Dieses derzeitige nicht mit den Preisen "mitatmen können", ist das Hauptproblem! ------------ "lest doch einmal in den einschlägigen foren, in denen sich die betroffenen zuckerrübenbauern unterhalten. da wird doch ganz offen über die situtation diskutiert. dem Bauern ist es wichtig, dass er einen für ihn angemessenen rübenpreis bekommt, auch unter dem aspekt einer deutlichen niedrigen rentierlichkeit des Unternehmens sz. der Landwirt wird der Minderheitsbeteiligung keine dividende auf "seine" kosten zugestehen."
Dieses (strategische) Jammern auf hohem Niveau kennen wir doch schon seit 2005. Schon komisch: bei jeder Mindestrübenpreissenkung entierte es sich "jetzt aber wirklich nicht mehr". Und doch wurden die Anbauflächen größer. Sehr selbstlos von den Bauern, die Verluste durch Flächenwachstum freiwillig zu vergrößern und auf sich zu nehmen :)
Ich habe ja schon vorgerechnet, dass bei einem Rübenpreis von 24,6 Euro je t, die Rübe immer noch den höchsten Deckungsbeitrag je ha hat verglichen mit allen anderen gängigen Pflanzen. Bei 23,5 Euro je t und heutigen Flächenerträgen schlägt die Rübe immer noch alles andere. Und bei 21 Euro ist man zwar Weizen und Raps unterlegen, aber Mais immer noch deutlich überlegen. Zur anderen Legende: der Landwirt stimmt darüber nicht ab. Anreiztechnisch stimmt dein Argument aber es ist operativ nicht umsetzbar. Der Vorstand hat eher an geringeren Preisen ein Interesse weil nur dann der JÜS und damit seine eigenen Boni steigen. -------- "auch wenn du nur 6 aufsichtsräte direkt der Genossenschaft zuordnen kannst, mußt du wissen, dass alle!!! nur mit Zustimmung der Genossenschaft in den ar gekommen sind. ohne deren Zustimmung geht nichts!!!"
Dein Argument fortgeführt bedeutet, dass die Genossenschaft auch nichtbäuerliche Interessen akzeptiert. Da sind wir uns schon mal einig. Die Genossenschaft kann nicht moral hazard gegen die AG spielen. Denn eines weiß sie genau: ohne die AG sind nicht nur ihre Anteile, sondern auch ihre Rüben praktisch wertlos. Die Verquickung von Zulieferer und Eigner sorgt dafür die Interessen des jeweils anderen besser zu kennen als bei reiner Zulieferer-Struktur. ------------------- "solange es Regionen auf dieser welt gibt, auf denen es sich lohnt zu diesen günstigen preisen zucker anzubauen, bedarf es keiner Subventionen um weiterhin Überproduktion zu erzeugen."
Und wo bitte sollen diese Regionen sein? ------------------- "bei uns brechen die dörflichen zuckerrübenvereinigungen jetzt schon weg. "
Ein Bluff oder ein Dummkopf wer dieses ernsthaft sagt. Wer letztes Jahr Rüben angebaut hat wird das auch bis 2017 noch machen...der Preis bleibt ja mindestens gleich während andere Pflanzen einen Preisverfall erlitten haben. Immer wieder erstaunlich wie man auf diese Bauernschläue hereinfallen kann. ----------------- "ich jedenfalls werde auch weiterhin von einem invest absehen, solange die erforderlichen Maßnahmen nicht ersichtlich sind"
Bleibt jedem selbst überlassen. Das ungute an ersichtlichen Maßnahmen an der Börse ist, dass sie jeder sieht. Das gute im Moment ist, dass die riesige Chance für Südzucker ab 2018 noch nicht ansatzweise jeder begriffen hat. |