Interessant zu lesen die Analyse mit einem Überblick und Zukunft des asiatischen PV-Marktes von Reuters:
http://graphics.thomsonreuters.com/gfx/Asiasolar.pdf
Mich hauen zwar die Prognosen, bis 2014 wird ein jährlicher PV-Neuzubau von 7,5 GW in Asien erwartet (so viel wird in diesem Jahr allein in Deutschland verbaut werden) nicht gerade vom Hocker, aber wie die letzten 18 Monate deutlich bewiesen haben, ist der globale PV-Markt so gut wie nicht einzuschätzen. Alle Prognosen, die es noch vor zwei, drei Monaten gab, sind mittlerweile Schall und Rauch. Die PV-Neuzubau dürfte in 2010 wesentlich größer sein wie es von vielen Studien erwartet wurde. Was aber, wie in den letzten beiden Jahren, größtenteils an der enormen Nachfrage in Deutschland liegt. Jedoch ist klar festzustellen, dass die Wachstumsdynamik von PV global deutlich zugelegt hat. Gerade diese Dynamik ist sehr schwer einzuschätzen.
PV wird wachsen, diese Aussage kann wohl nicht wegdiskutiert werden, aber der alles entscheidende Punkt für die Unternehmen wird sein, wie weit und wie schnell werden die Modulpreise fallen. Dass PV nach wie vor immer noch zu teuer ist, ist ja Geheimnis. Interessant wird es jedenfalls erst mal werden wie sich die Preise nach der Senkung der Einspeisegarantien in Deutschland ab Juli entwickeln werden. In 2010 waren die Preise bisher jedenfalls sehr stabil (mit dem hat auch keiner gerechnet) bis auf die chinesischen Anbieter, denn die haben ihre Preise von 1,30 €/W auf durchschnittlich 1,40 €/W nach oben gesetzt. Die Preise der europäischen Hersteller blieben in etwa mit 1,90 €/W auf dem selben Niveau wie zu Jahresanfang 2010. Deshalb darf man sich als Anlger von Solaraktien nicht von der Nachfrage zu sehr blenden lassen, sondern die Modulpreisentwicklung wird der absolute Knackpunkt für die Unternehmen werden.
Gerade in dieser Konsolidierungsfase, die wohl bis zur Grid Party andauern wird (also so bis 2014/2015), in der sich die gesamten PV-Branche befindet, sind nach meiner Meinung die voll vertikal intigrierten PV-Unternehmen eindeutig im Vorteil, denn sie können entlang der komplette Wertschöpfungskette, von der Silziumproduktion über Wafer- und Zellenherstellung bis zur Modulproduktion, ihre Kosten senken und auch die Technolgie weiter entwickeln. Diese Möglichkeiten haben andere PV-Unternehmen nicht.
Leider gibt es in Deutschland nur Solarworld als voll vertikal intigriertes PV-Unternehmen. Daneben sind dann eigentlich nur noch die Chinesen wie Suntech, Yingli oder Trina Solar als große vertikal intigrierte PV-Unternehmen zu nennen.
Darüberhinaus wird neben den Silziumproduzenten auch weiterhin der Dünnschichtproduzent First Solar mit die erste Geige bei PV spielen. Sehr interessant wird sein wie sich die CIS-Dünnschicht entwickeln wird. Spielt aber derzeit bei PV noch ein recht unterentwickelte Rolle, da der Wirkungsgrade und auch die Produktionskosten noch zu hoch sind. Das wird sich aber ganz bestimmt in den nächsten zwei Jahre ändern.
Alles in allem sieht man schon recht gut, dass die PV-Branche sehr spannend ist, aber auch so gut wie nicht einschätzbar ist. Neben den erwähnten Punkten spielt natürlich die Politik mit ihren PV-Subventionen in den nächsten zwei, drei Jahren die Hauptrolle wie sich sich die Nachfarge, aber vor allem die Preise entwickeln werden. Bis es zu Grid Party kommen wird dürfte es noch ein recht langer und sehr steiniger Weg werden. Ist es dann so weit und gibt es dann auch noch günstige Speichermöglichkeiten für PV, dann wird PV ihren Siegesweg erst so richtig beginnen. Die Unternehmen, die bis dahin mit dem Markt mitwachsen können und dann auch noch genügend Substanz haben, die werden dann die ganz großen Gewinner werden. Aber wer das wirklich sein wird, kann derzeit ganz sicher keiner sagen. ----------- Ananas ist meine Lieblingsfrucht |