Das Holz für den Winter ...

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neuester Beitrag: 21.12.00 21:11
eröffnet am: 21.12.00 20:13 von: SirSedrik Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 21.12.00 21:11 von: SirSedrik Leser gesamt: 1062
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21.12.00 20:13

20 Postings, 8780 Tage SirSedrikDas Holz für den Winter ...

Ein einsamer Trapper bereitet sich auf den Winter vor
und hackt Holz vor seiner Hütte.
Bald darauf kommt ihn ein befreundeter Indianer besuchen. Sie unterhalten sich ein wenig. Schließlich fragt der Trapper den Indianer,
wie denn der Winter dieses Jahr ausfallen würde.
Der Indianer gibt ihm daraufhin zu vestehen, daß es ein strenger Winter werden würde.
Am nächsten Tag macht der Trapper noch wesentlich mehr Holz,
schließlich hat er ja keine Lust sich im Winter den Hintern abzufrieren.
Der Indianer kommt auch an diesem Tag wieder vorbei und wird abermals nach
seiner Einschätzung bezüglich diesjährigen Winter gefragt. Sein Antwort diesmal: "Es wird einen sehr strengen Winter geben".
Am darauffolgenden Tag legt sich der Trapper mächtig ins Zeug, hackt alles Holz was er findet. Der Indianer kommt abermals, wieder befragt ihn der Trapper - seine Antwort: "Es wird einen sehr sehr strengen Winter geben, einen Winter wie er schon lange nicht mehr da war".
Der Trapper frägt ihn daraufhin, woher er denn das so genau wisse.
Der Indianer darauf: "Weisser Mann haben noch niemals soviel Holz geschlagen".

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Nun. So oder so ähnlich stelle ich mir das Wechselspiel zwischen Wirtschaftsexperten und Börse vor. Das sagt einer der momentane Boom wird eventuell vielleicht irgendwann mal ein wenig abklingen. Batsch, Börse im Eimer. Der nächste kommt und sagt, das Wachstum könnte sich verlangsamen.
Batsch, Börse noch weiter runter. And so on, and so on, and so on ...

Frohes Fest

SirSedrik
 

21.12.00 20:27

10725 Postings, 9077 Tage GruenspanDie Geschichte ist noch nicht zu Ende!

Als der Winter dann gekommen war, und überhaupt nicht kalt wurde, merkte der Trapper, daß es ein Fehler war, dem Indianer Glauben geschenkt zu haben. Natürlich wollte er das nicht zugeben, wie hätte er dann dagestanden im Grenzland. Also heizte er seine Hütte Tag und Nacht, und auch im Stall und sogar im Garten zündete er Feuer an. Und erzählte allen, die er traf, wie kalt es doch wäre und daß er ständig nur fröre.
Und die Moral: wer einer falschen Analyse auf den Leim ging, wird es meist nicht zugeben, und wenn es ihn sein gesamtes Feuerholz kostet.

           Gr. Gr.  

21.12.00 21:11

20 Postings, 8780 Tage SirSedrikGute Fortsetzung ...

So ähnlich hätte ich die Geschichte auch weiter geschrieben.

Die Schuld liegt hier natürlich weder beim Trapper, noch beim Indianer allein. Jeder der beider ist ein Analyst und analysiert den anderen.
Der Indianer hat vermutlich vor seinem Wigwam auch stetig mehr Holz gehackt, Decken gehäckelt oder Bärenfelle gegerbt (oder was Indianer halt sonst noch so machen, wenns frostig wird).

Also: Jeder der beiden ist Täter und Opfer zugleich.

Die Geschichte geht natürlich im Frühjahr und im Sommer noch weiter.

Vielleicht bauen sie dann irrsinnig lange Wasserleitungen, um gut durch die Hitze und Dürre zu kommen, hacken dafür alles Holz was sie finden, um im nächsten Winter elendlich erfrieren zu müssen ...

So long

SirSedrik  

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