hat bislang richtig viel falsch gemacht, scheint jetzt aber in die Spur gefunden zu haben. Aber warum?
nach Röckenhaus von der Süddeutschen haben sie ihn bekniet endlich endlich den Offensivkader so einzusetzen, wie er es verdient. Also nicht ständig mit idiotischer Vierkette und defensiver Doppel 6 aufzustellen.
Favre, der defintiv mit dem Rücken zur Wand stand, hat darauf gehört. Er lässt jetzt mit Dreierkette spielen, die ganze Ausrichtung ist klar offensiver. Ich habe mir das Spiel in Berlin bei der Hertha angeschaut, war im Stadion. Die offensive Ausrichtung war Klasse und das hat er in den Spielen danach fortgesetzt.
Aber
erstens hat er in den bisherigen Spielen viel zu viele Punkte durch klare Trainer Fehlentscheidungen versemmelt, ob die Pkt am Ende für die Meisterschaft fehlen werden, wird man sehen und zweitens ist sein ganz grundsätzliches Problem bei weitem nicht behoben.
Das Spiel gg den direkten Konkurrenten Leipzig war eigentlich sehr gut. Aber was macht Favre beim Stand von 3:2????
Er wechselt für den angeschlagenen Spieler Sancho ausgerechnet Pische ein. Er hätte genauso gut Alcacer einsetzen können und Reus auf die Außen umstellen können. Es gab genügend Varianten, um am offensiven System festzuhalten, aber nein, er wechselt defensiv und gibt der Mannschaft damit wieder einmal zu verstehen, das 3:2 festzuhalten, anstatt im letzten Heimspiel weiter mutig nach vorn zu spielen.
völlig behämmert
Daß die Mannschaft nicht in der Lage ist, defensiv kompakt zu stehen, daß der Kader eine gewisse Unwucht hat, das ist JEDEM bekannt, natürlich vor allen Dingen Favre muss das bekannt sein. Gefühlt tausende Spiele, wenn BVB sich hinten reinstellt, ist eine gewisse Gefahr riesengroß.
Guereiro ist offensiv total Klasse, defensiv aber eben nicht. Das ist seit Jahren, schon lange vor Favre, bekannt. Daß Guerreiro auch mal einen spielentscheidenen Fehler im Defensivverhalten machen kann, weiß man einfach. Warum er trotzdem spielt, hat den simplen Grund, daß es einfach defensiv keinen besseren gibt und er offensiv richtig gut ist. Schulz ist als teuerster Linksverteidiger der Bundesligageschichte bisher ein Fehlkauf, er ist sowohl defensiv als auch offensiv nicht gut genug. Folglich gibt es mit diesem Kader die besten Möglichkeiten, wenn man 90 Min lang nur offensiv denkt, aufstellt und spielt, unabhängig davon ob man gerade führt oder eben nicht. Wenn man also an dem offensiven System auch bei eigener Führung bedingungslos festhält.
Wenn BVB auch nach 70 Min und 3:2 Führung weiter offensiv aufgestellt hätte, dann hätte die Sache anders ausgehen können, natürlich nicht müssen. Aber natürlich wird jeder, wirklich jeder, beurteilen dürfen, was die Wechsel von Favre und Nagelsmann letztlich gebracht hatten. Nagelsmann hat Schick eingewechselt, der den Ausgleich erzielte und Favre hat sinnloserweise defensiv gewechselt.
Richtig bitter wurde es dann, als Favre in der 84. Min. auch noch Schulz eingewechselt hatte. Dann ging es wohl nur noch um das allseits bekannte Favre Sicherheitsmuster, lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Er hat in diesem sehr wichtigem Heimspiel eben nicht bedingungslos auf Sieg gespielt, sondern wollte mindestens das Unentschieden halten und so ist es dann auch gekommen.
Ich sach mal so: wenn BVB verloren hätte, weil man alles auf eine Karte gesetzt hätte, dann hätte es am Ende hochwahrscheinlich dennoch für eine CL Qualifikation gereicht. Wenn aber gg den direkten Meisterschaftskonkurrenten gewonnen worden wäre, dann hätte man auch höhere Ziele anvisieren können, also Meisterschaft.
Eine Meisterschaft ist zwar nicht ausgeschlossen, die Wahrscheinlichkeit hat sich dafür aber nicht verbessern können, Five Thirty Eight sieht für eine Meisterschaft eine Wahrscheinlichkeit von gerade mal 6%:
https://projects.fivethirtyeight.com/soccer-predictions/bundesliga/
In der Rückrunde hat BVB Auswärtsspiele bei Gladbach, Leipzig und Leverkusen. Ob man da auch 7 Pkt holen kann, werden wir sehen. Zu Hause gg Leipzig zu spielen, war ein echter Vorteil, der nicht genutzt werden konnte.
BVB ist mit dem klaren Anspruch in die Saison gegangen, den Titel zu gewinnen. Nach den deutlichen Nettoinvestitionen ist so ein Anspruch keineswegs vermessen. Aber Favre ist für mich kein Meistertrainer, das ist der Punkt.
Und wie sagte Röckenhaus im Süddeutsche Artikel? Daß Favre sich überreden ließ, wäre nur ein Zwischenstand, eine Rückkehr zu alten Denkmustern wäre jederzeit denkbar.
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