ist gekommen. Praxen jeder Art auf dem Land werden wohl dicht machen. Grund: Pendlerpauschale.
Meine Freundin arbeitet in einer Praxis. Die Praxis ist in einem Ort im Großraum München. Dorthin fährt aber weder eine U-Bahn, S-bahn, Bundesbahn. Sie selber wohnt ~18 Kilometer von der Praxis weg. Eine Busverbindung gibt es praktisch nicht. Ein Bus morgens hin einer irgendwann zur ungünstigsten Zeit nachmittags zurück. Fahrtzeiten völlig indiskutabel. Also bleibt nur das Auto um zur Arbeit zu kommen und das ist ohnehin das teuerste Fahrmittel. Es wird aber auch gebraucht für z.B. Hausbesuche.
Der Verdienst ist nicht so hoch, als das sie auf die Steuerersparnis aus der Pendlerpauschale verzichten könnte. Für weniger als den Sozialhilfesatz wird sie auch nicht arbeiten wollen. Was also tun, wenn die Kilometerpauschale nun wegfällt. Ganz einfach, es gibt 3 Möglichkeiten: 1. In Zunkunft das Geld über Harz beziehen. Die Landbevölkerung muß dann halt weiter zu einer Praxis nach München reinfahren. Bettlägerige die auf Hausbesuche angewiesen sind müssen eben ins Krankenhaus nach München oder verzichten gänzlich auf medizinische Betreuung. 2. Die Pauschal-Sätze für Anwendungen werden entsprechend der zusätzlichen Belastungen erhöht. Das bedeutet steigende Lohnnebenkosten und steigende K-Versicherungssätze. 3. Sie kündigt auf dem Land und zieht um in die Stadt um in den Genuß des öffentlichen Nahverkehrs zu kommen. Wirkung auf die Landbevölkerung wie unter 1.
Ich denke bei einem Nettoverdienst von ~1300€ und ~300€ Spritkosten im Monat die vom Nettoverdienst zu zahlen sind, ist ein wegfallen der Kilometerpauschale einfach nicht zu verkraften.
Klar, jetzt kommt gleich wieder der Ruf unserer erzschwarzen Gemeinde, wo den sonst das Geld für den Staat herkommen soll.
Dazu sage ich einfach, SPAREN. Warum wird denn z.B. nach wie vor der unsinnige Umzug des Nachrichtendienstes aus Pullach nach Berlin betrieben. Von vorneherein war klar, das der Umzug ersten nix zusätzlich bringt für die Sicherheit Deutschlands, das der Umzug aber mehrere Milliarden € Steuergeld kosten würde. Aber klar, wenn ein zuständiger Minister scharf darauf ist täglich durch seine Agentenzentrale zu latschen statt an Videokonferenzen teilzunehmen, dann scheut man sich eben nicht die Mehrwertsteuer zu erhöhen und Freibeträge und Pendlerpauschalen abzuschaffen.
Jedenfalls, für mich ist das Ende der medizinischen Versorgung auf dem Lande gekommen. Nun bin ich mal gespannt wie die Blöd-Schmidt darauf reagieren wird.
Pieter |