Mythos von der PArtei des "kleinen Mannes".
Ich hatte von dir erwartet,dass du dich mit der Materie vorher beschäftigt hättest, bevor du einen solchen Unsinn übernimmst und weiter verbreitest.
Deregulierungen des Marktes, Steuergleichmacherei, finanzielle Abstrafung von Alleinerziehenden, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Förderung der Selbstständigkeit und der Schutz des Privateigentums: Das sind die Ziele der AfD. Und sie nutzen vor allem den Eliten und dem Establishment, also genau denen, gegen die die AfD vorgibt vorzugehen.
Der AfD schwebt ein Steuerkonzept à la Paul Kirchhoff vor. Kirchhoff entwarf ein Steuersystem mit nur vier Stufen: Demnach bleiben 10.000 Euro jährlich steuerfrei. Bei einem Einkommen von weniger als 15.000 Euro wird ein Steuersatz von 15 Prozent fällig, bis 20.000 muss ein Satz von 20 Prozent bezahlt werden. Verdienste über 20.000 werden mit 25 Prozent besteuert.
Ganz egal, ob eine einfache Krankenschwester mit einem Jahresgehalt von 25.000 Euro oder ein Top-Manager mit einem Millionen-Einkommen - für beide würde der gleiche Einkommenssteuersatz gelten. Derzeit liegt der Spitzensteuersatz übrigens bei 45 Prozent. Von den Steuersenkungen der AfD würden vor allem die einkommensstarken Schichten profitieren.
Auch ein paar andere Steuergeschenke hat die AfD für die Reichen in petto. Die Erbschaftssteuer wollen sie ersatzlos abschaffen. 200 bis 300 Milliarden Euro werden nach Schätzungen des DIW in Deutschland jährlich vererbt oder verschenkt. Ein Drittel des gesamten Erbschaftsvolumens entfällt dabei auf Vermögen von über 500.000 Euro.
Auch die Gewerbesteuer steht auf der Abschussliste der AfD. Darüber würden sich die Unternehmer freuen, doch die Kommunen würden einer ihrer wichtigsten Einnahmequelle verlieren - und könnten kaum noch etwas für ihre Bürger tun.
Gleichzeitig will die AfD unter allen Umständen Staatsschulden liquidieren. Aber wie soll das gehen, wenn die Steuereinnahmen schrumpfen? Unterm Strich werden Sozialleistungen und Infrastrukturausgaben zurückgefahren werden müssen. Zu spüren bekommen das als erste die, die sowieso schon benachteiligt werden.
Auf Geringverdiener kämen hingegen harte Einschnitte zu. Die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung will die AfD privatisieren. Das heißt: Den Arbeitnehmern bliebe es selbst überlassen, sich gegen Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfälle zu versichern. Je nach Risikogruppe würden die Versicherungen unterschiedliche Beiträge erheben: Die Gefahr, gefeuert zu werden, ist schließlich für eine Verkäuferin bei Karstadt bei weitem höher als für einen Herz-Chirurgen. So würden sich gerade diejenigen keine Arbeitslosenversicherung leisten können, die den besonders risikoreichen Gruppen angehören.
"Der kleine Mann", den die AfD derzeit einlullt, ist in Wahrheit den AfD-Oberen so fern und dient nur als Stimmenvieh, damit die gutbürgerliche Elite in der AfD (Gauland,v.Storch,Meuthen,Höcke,Petry,Maier, etc.) in den Parlamenten ihre Abssicherung erhalten. Nichts anderes als die etablierten Parteien auch machen, nur mit dem Unterschied, dass sie dabei sogar in Kauf nehmen, die Rechten zu legalisieren, deren Parolen
übernehmen und sie salonfähig machen.
Für den kleinen Mann bleibt da nichts. Ein Blick in deren Programm reicht da aus.
Solltest du mal machen.
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"In schlechten Zeiten müsst ihr Schalker sein. In guten haben wir genug davon"
©Charly Neumann