Wirecard 2014 - 2025

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neuester Beitrag: 19.04.24 13:39
eröffnet am: 21.03.14 18:17 von: Byblos Anzahl Beiträge: 180908
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07.06.20 10:15
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6 Postings, 1413 Tage LuftpumpenlotharLöschung


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Zeitpunkt: 07.06.20 10:30
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07.06.20 10:16
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901 Postings, 5085 Tage steve87Um auf Metro zurückzukommen

Düsseldorf (Reuters) - Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat ihre Ermittlungen gegen Manager des Handelsriesen Metro wegen des Verdachts von Insiderhandel und Marktmanipulation eingestellt.

Die Verfahren, die sich unter anderem gegen Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann und Metro-Chef Olaf Koch richteten, seien beendet worden, erklärten die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und eine Sprecherin des Konzerns am Donnerstag. Im Falle Kochs und anderer Manager sei dies gegen Geldauflagen geschehen.

Mit Blick auf den Vorwurf der Marktmanipulation sei das "Unrecht sehr gering", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Verfahren seien gegen Geldauflagen zu den Akten gelegt worden, die sich zwischen 5000 und 20.000 Euro bewegten. Das Verfahren gegen Steinemann sei ganz ohne Auflagen eingestellt worden. Metro und die Elektronikhandelsholding Ceconomy hatten die Vorwürfe immer wieder vehement zurückgewiesen. Gegen Ceconomy als Rechtsnachfolgerin des früheren Metro-Konzerns sei eine Geldbuße von 100.000 Euro verhängt worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ging in den 2017 begonnenen Ermittlungen dem Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Aufspaltung des alten Metro-Konzerns nach. Die Vorwürfe der Marktmanipulation richteten sich gegen den ehemaligen fünfköpfigen Metro-Vorstand um Koch. Metro hatte sich 2017 in einen Lebensmittelhändler und die Holding Ceconomy um den Elektronikhändler MediaMarktSaturn aufgeteilt. Im Jahr 2016 waren die Pläne erstmals öffentlich bekannt geworden. Im Visier der Ermittlungen stand auch Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann. Es ging um Aktienkäufe, die Steinemann tätigte, kurz bevor der Konzern Ende März 2016 seine Aufteilungspläne publik machte.
 

07.06.20 10:17

8 Postings, 1413 Tage CC27Löschung


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07.06.20 10:19
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07.06.20 10:20
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6951 Postings, 1446 Tage WireGoldEinfach beruhigend

07.06.20 10:22
1

6951 Postings, 1446 Tage WireGoldalso die ganze Art von Herr Elsaesser

ist beruhigend aber es spricht wirklich wahres.

Es geht in dem Clip nicht direkt um Wirecard aber allgemein würde diese Ruhe beim überlegen was man eigentlich erreichen will und warum man wo investiert einigen hier wirklich sehr gut tun.  

07.06.20 10:22
3

6 Postings, 1413 Tage LuftpumpenlotharLöschung


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07.06.20 10:26

48 Postings, 1508 Tage zedoEs passiert IMMER genau das Gegenteil..

...von dem was Luftpumpenlot sagt..  

07.06.20 10:26
2

225 Postings, 1446 Tage NetcWir werden über 120 gehen nächste woche

07.06.20 10:27

436 Postings, 1698 Tage Bilgi333@rots @ all

Der Metro-AG ist das selbe passiert, nur viel schlimmer. Da hat Steinmann für eine Million Euro Aktien gekauft und ein Monat später kam die Aufspaltungs-Nachricht und ein kurssprung. Nach 4 Jahren im Februar 2020 wurde das Verfahren eingestellt und es wurden Bußgelder in Höhe von 5k bis 20k bezahlt.

Die Freitagssache ist ein Non-Event und es wurde von den Shortsellern wieder dankend genutzt. 1,5 Millionen Aktien wurden in einer Stunde geworfen.

Dafür ging der Kurs aber relativ gering zurück. Vor allem , wenn man bedenkt, dass es auf Tradegate passierte.  

07.06.20 10:27

241 Postings, 1440 Tage amateur22lach......

….klar ist der sonntag auch ohne Luftpumpen und Konsorten schön....besonderst wenn man sich auf eine positive Zukunft freut.....gute zahlen....gute Argumente...gute Manager......jeden tag mehr Vorfreude …..lach....auf die steigenden kurse  

07.06.20 10:29

646 Postings, 2345 Tage ItburnsLuftpumpe

Ich sage nichts mehr zu dir. Das ist mir zu doof, nicht mal den kpmg Bericht lesen, aber hier ein auf dicke Hose machen. Man sollte schon den Unterschied zwischen KPMG, EY, BAFIN, Sonderreport, Jahresabschluss, Bilanzfäschung, Marktmanipulation usw.

 

07.06.20 10:29

457 Postings, 1891 Tage teenbaggerdlg.

"Also: selbst für den unrealisti­schen Fall, dass man in diesem absoluten Wirecard-H­ardcore-Fa­n-Forum es schaffen würde, durch geschickte­ Postings an einem einzigen Tag vllt 10 Anleger „aus der Aktie zu schreiben“­, dann entspräche­n diese Verkäufe ca. 0,03% des Tagesumsat­zes bzw. einer einzigen Order. "

Liest du eigentlich auch an Tagen einer kollektiven Panikattacke mit? Da schreiben locker 50 Verschreckte, Verzweifelte, Verunsicherte. Und wie viele schreiben hier nie und lesen nur mit? 10x soviele?
Die Rechnung mit dem Tagesumsatz stimmt auch nicht. Wenn man das hin und her schieben der LV abzieht, kommt man zu völlig anderen Ergebnissen.
"Ich kann es mir nicht vorstellen und somit habe ich hinlänglich bewiesen, dass es nicht sein kann", ist kein Argument.  

07.06.20 10:29

6 Postings, 1413 Tage LuftpumpenlotharLöschung


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Zeitpunkt: 07.06.20 10:30
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07.06.20 10:30

6951 Postings, 1446 Tage WireGoldSehr geehrter Herr Luftpumpenlot

Wie fühlen sie sich heute an einem Sonntag bei überwiegend schlechtem Wetter in den meisten Teilen von Deutschland?

Haben sie eine wichtige Nachricht für uns Investoren welche sie uns an einem Sonntag früh zur Stunde Gottes mitteilen müssen ?

Was macht sie so verbittert in ihrem Glauben ?

Es gibt mehr Farben und Variationen als die meisten Menschen es sich vorstellen können.

Jedes Ereignis in der Zukunft ist spekulativ , alles kann , nichts muss geschehen.

Die Wiederholung der eigenen Vorstellung über die Zukunft werden diese nicht wahrscheinlicher werden lassen.

Ich wünsche ihnen für sich und anderen ein wenig mehr Ruhe und Gelassenheit.

Der Wunsch richtet sich in dieser Schrift an sie persönlich , darf aber auch gerne von anderen angenommen werden.

 

07.06.20 10:30
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1238 Postings, 5221 Tage Papago65Gastartikel: Und weiter geht's...

... über den Boulevard in den Papierkorb - Eine Fortsetzung des Essays über die Gegenwart und Zukunft der deutschen Finanzpresse
von Stephan Gemke
http://www.intelligent-investieren.net/2019/11/...s-uber-den.html?m=1

Sehr lesenswert....,
den Hinweis zum Artikel wurde hier im Forum heute Morgen schon mal gegeben.
Hier ein Ausschnitt davon:

Übrigens: Was in diversen Börsenforen zu lesen war, deutet auf ein Wegducken der Presse hin. Also das, was sie bei anderen geißeln, beherzigen sie nun selbst. Es wird relativiert, angefangen bei Artikelupdates, deren Verbesserungen aber nicht kenntlich gemacht werden, über ausweichende und allgemeine Antworten auf individuelle Beschwerde-Emails bis hin zu völliger Ignoranz.

Nachdem das Handelsblatt den meiner Meinung nach höchst grotesken Artikel am frühen Abend des 19.11.2019 auf all seinen Kanälen veröffentlichte, sackte der Aktienkurs von Wirecard kurzzeitig im hoch einstelligen Prozentbereich ab. Dass der Kurs überhaupt reagierte, kann ich mir nur durch den hochautomatisierten Börsenhandel erklären. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Kleinanleger die nötige Masse an Aktien, die Handlungsschnelligkeit, das Instrumentarium und jenen Mangel an gesundem Menschenverstand aufweisen, als dass sie für den rasanten Kurssturz verantwortlich wären. Auch Wirecard erachte ich als unschuldig, denn weder für die boulevardeske Berichterstattung, noch für die Handelsaktivitäten ihrer Aktionäre können sie etwas. Wirecard ist nicht verantwortlich für diverse Algorithmen, Stop-Loss-Marken, Wertpapierleihen, Margin Calls, Money Management- und Risikomanagement-Vorgaben o.Ä. Und Wirecard kann auch nichts für die Leerverkaufsquote im anscheinend niedrigen zweistelligen Bereich seines Aktienkapitals. Zu Leerverkäufen später mehr.

Gemessen an früheren Ausschlägen des Wirecardkurses war die Reaktion diesmal sogar gering und kurz. Neu war meiner Meinung nach allerdings der Shitstorm, der vor allem über die verantwortlichen Personen des Handelsblattes hereinbrach. Auf Twitter, Facebook, in den Artikelkommentaren und in Börsenforen wurde heftig über Herrn Holtermann, über Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe und generell über die Medien diskutiert und sich echauffiert.

Warum dieser Shitstorm? Und warum jetzt?
Nun ja, wenn ich mein eigenes Empfinden verallgemeinere, dann, weil Felix Holtermann diesmal mit seinem Wirecard-Artikel die Grenze zur Lächerlichkeit überschritt und massiven Korrekturbedarf aufwies, sofern man dem Handelsblatt und generell der Börsenpresse noch Seriosität unterstellt. So gesehen ist dieser Shitstorm nichts anderes als konstruktiver Journalismus in der Retourkutsche in dreierlei Hinsicht:

Als ein unverkennbares Zeichen zu verstehen, dass die Anleger zu Wirecard stehen,
sich nicht ob des Kursverlaufs und der Kommunikationspolitik Wirecards ängstigen sowie
den boulevardesken Stil des Gros der Wirtschafts- und Börsenpresse in Deutschland leid sind.

Denn was Holtermann in seinem Artikel vermissen lies und damit dem Informationsbedürfnis der Leser zuwider lief, war Ausgewogenheit. Die Betroffenen, wenn man so will, wurden nur mit einem kurzen Statement berücksichtigt. Mehr Platz bekamen vor allem jene Experten, wobei Experte ja ein sehr dehnbarer Begriff ist, die ein deutlicheres Herausstellen des zurückgehaltenen Testats befürworteten. Hierzu zählte die Rechtsanwältin und Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. Daniela Bergdolt, die auf Mandantensuche ist, um etwaigen Schadensersatz von Wirecard einzuklagen (vgl. https://www.ra-bergdolt.de/aktuelles/...z-fuer-aktionaere-moeglich/), obwohl die Fehlbuchungen in der Singapurer Tochterfirma als unwesentlich für die Vermögens- Finanz- und Ertragslage gekennzeichnet wurden (0,1% des Gesamtumsatzes von 2017 musste korrigiert werden) und obwohl ja gegen die Financial Times ein Ermittlungsverfahren läuft, so dass, wenn überhaupt, wohl eher Schadensersatz von der FT einklagbar wäre. Wer als Aktionärsschützerin auftritt, so meine Meinung, täte gut daran, anderen Sachverhalten und Verdachtsmomenten nachzugehen und zu thematisieren, z.B. den Marktmanipulationsverdacht bezüglich Financial Times-Autoren und Hedgefonds-Managern (vgl. https://www.theshortleaks.com). Zumindest aber hätte es ihr gut gestanden, die Gefahr für die Bestandsaktionäre Wirecards zu relativieren, indem sie auf die umfangreichen Prüfungen durch EY und dessen uneingeschränktes Testat für den Gesamtkonzern hingewiesen hätte, statt die Unsicherheit mit zu verursachen bzw. zu verschärfen.

Auch sonst fehlte es Holtermanns Artikel an Ausgewogenheit. Die Tatsache, dass Wirecards Jahresabschluss als Solches testiert wurde, trotz des vorläufigen Testatfehlens in der Singapurer Tochtergesellschaft, hätte zumindest bei mir das Interesse geweckt, nach der generellen Aussagefähigkeit von Testaten zu fragen, zumindest aber wie Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Testate vergeben. Ich glaube kaum, dass 99% der Handelsblattleser Steuerberater, Buchhalter und Wirtschaftsprüfer sind, so dass nur noch die Frage offen blieb, ob ein klareres Herausstellen fehlender Lokaltestate wünschenswert wäre. Informativ hätte ich es auch gefunden, wenn er die Story der fehlenden Testate ausgeweitet hätte.

Der DAX besteht aus noch 29 weiteren, multinationalen Unternehmen und viele davon sind aufgrund ihrer Verfehlungen schon berühmt-berüchtigt. Auf die Marktmanipulationsermittlungen gegen die Financial Times aufgrund der oben verlinkten Tonbandmitschnitte, über die das Handelsblatt ja ebenfalls exklusiv berichtet (vgl. https://www.handelsblatt.com/finanzen/...ellosen-krimi/24687366.html) wurde ebenfalls verzichtet. Und gemessen daran, dass Wirecard auch Tochtergesellschaften in Malaysia, Vietnam, Indonesien, Myanmar, Thailand, Indien, Philippinen, Türkei, Hong Kong und VAE (Dubai) unterhält, finde ich die Singapurer Gesellschaft sowohl von ihrem Zweck/ihrer Aufgabe, als auch vom Umsatz her (40 Mio. Dollar) in den Medien und im Handelsblatt-Artikel für überhöht.

Ich kann mich des Eindrucks leider nicht erwehren, dass Herr Holtermann so agierte, dass möglichst Wirecard in ein schlechtes Licht gerückt wurde. Als ob Wirecard die Wünsche seiner Aktionäre ignorierte, als ob es etwas zu verbergen hätte und als ob Wirecard das Vertrauen seiner Anleger egal wäre.

Wenn dem so wäre, warum verstärkt Wirecard seine Kommunikations- und Compliance-Abteilung? Warum reagiert sie auf alle Vorwürfe? Warum stellt sich Herr Braun sämtlichen Fragen in Telefonkonferenzen, bei Presseinterviews und diversen Events? Und warum werden teure Extra-Prüfungen mit unterschiedlichen Kanzleien beauftragt?

Da auch in den zurückliegenden Tagen keine weiteren Artikel zu diesem Themenkomplex von Herrn Holtermann kamen, die bspw. die o.g. Fragen aufgriffen, erscheint es mir eindeutig, dass er es absichtlich an Seriosität vermissen ließ. Ihm muss man allerdings zur Gute halte, wenngleich es keine Entlastung oder Entschuldigung für ihn darstellt, dass ich als Außenstehender nicht weiß, wie sehr ihm evtl. von oben Anweisungen gegeben wurden und wie lange er Wirecard Zeit für ein Statement gab. Ich schreibe dies, wie gesagt nicht zur Relativierung, sondern der Versachlichung und Ausgewogenheit wegen. Ich kann ja nicht anderen tendenziöse Berichterstattung vorwerfen und es dann selbst an Reflektion missen lassen.


Eine Frage des Stils?
Einen Absatz möchte ich zudem der Formulierungsweise widmen: Langgliedrige Finger, kurz rasierte Haare, schwachbeleuchtete Theken an Messeständen, dunkle Anzüge, angemietete Büroräume und dass der Sitz der Zentrale in keiner Großstadt liegt, lassen kompetente Leser die Augen verdrehen, ob dieser Nichtigkeiten; bei weniger kompetenten lösen sie unwillkürlich eher negativ besetzte Assoziationen aus. Ich denke da an Begriffe wie Langfinger, Militär, Geldwäsche, Geheimnistuerei, Anrüchigkeit und Provinzialität. Und ich zitiere hier bereits wohlwollend dem Manager-Magazin, der Süddeutschen Zeitung, dem Handelsblatt oder bspw. finanze-szene.de gegenüber! Und das in einer Firma durchaus auch weitere Familienmitglieder ihrer Angestellten arbeiten, dass Privat- und Berufsleben nicht immer strikt getrennt werden können und das für die Aufnahme in den DAX zuvörderst die Free Float-Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz zählen, also die Handelbarkeit/Liquidität der Unternehmensaktien und die Höhe der Unternehmensbewertung, sollte doch Wirtschafts- und Finanzjournalisten nicht unbekannt sein. Der tatsächliche Firmenumsatz spielt hingegen keine Rolle. Man kann, muss aber nicht 50 Mrd. Euro an Umsatz erwirtschaften, um Teil dieses Börsenbarometers zu sein. Übrigens zählt der Free-Float von Wirecard zu den höchsten im DAX, ja, es gibt noch nicht mal Stamm- und Vorzugsaktien, mit der andere Börsenunternehmen die Mehrheit der Stimmrechte beim Gründer bzw. obersten Boss belassen. Und die Vergleiche Wirecards mit Start-ups oder den Firmen des „Neuen Marktes“ sind so dermaßen haarsträubend, dass man jedem Leser kurzrasierte Haare wünschen kann. Und es wäre Journalisten zu wünschen, auch den Privatanleger/Kleinanleger zu Wort kommen zu lassen, statt nur über ihn zu schreiben und ihm Wertverlust, Angst und Wut zuzuschreiben. Ich lese in den Aktienforen das Gegenteil; ebenso, wie ich dort die fundiertesten und spannendsten Analysen und Hintergründe zu Wirecard und zum Handel der Aktie finde.

Besserer Umgang mit Short-Attacken nötig
Und damit möchte ich auf eher generelle Aspekte überleiten, die dieses Essay ebenfalls noch erörtern soll. Die boulevardeske Berichterstattung über Wirecard kann in Abschlussarbeiten von Medien- und Kommunikationsstudenten aufgearbeitet werden, genauso wie die Frage, wie sich ein DAX-Konzern kommunikativ aufzustellen habe. Dringend wissenschaftlich zu untersuchen empfehle ich auch, wie sich die Berichterstattung verhält bzw. inhaltlich gestaltet, sobald ein Börsenunternehmen eine Short-Attacke erleidet.

Ob bei Wirecard, Ströer oder Aurelius, zunächst nutzten die diversen Börsenmedien die Attacke für weitere Panikmache, danach wurden sämtliche Bewegungen der Leerverkäufer-Quote für Clickbait-Titel genutzt und nach Monaten interessierte sich niemand mehr dafür. Eine umfassende Auseinandersetzung mit diesem Vermögen vernichtenden Gebaren blieb leider aus. Selbst die nicht sonderlich auf Quote ausgelegten öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten mit ihren Talkshows und Doku-Magazinen widmeten sich lieber zum x-ten Mal Trump, Altenpflege und Ökologie. Am schlimmsten finde ich, dass solche Leerverkäufer viel zu oft als die Guten angesehen werden. Sie stellen sich als Aufklärer dar, aber in den wenigsten Fällen war an ihren Vorwürfen und Unterstellungen was dran. Warum wohl äußern sich solch neue und anonyme Researchhäuser wie MCA-Mathematik.com (http://mca-mathematik.com) oder Zatarra nur unter einem vorangestellten Disclaimer, der sie von allen Haftungen befreit, benutzen den Konjunktiv, verzichten auf ein vollständiges Impressum und liefern keine Beweise?

Dass Felix Holtermann aufgrund von MCA-Mathematik seinen Testat-Artikel schrieb, halte ich für sehr wahrscheinlich, da es dort das erste Mal publiziert wurde. Oh Moment... zum zweiten Mal publiziert wurde, denn es stand ja im lokalen Unternehmensregister. Diese Shortseller sind einzig und allein an ihrem eigenen Profit durch niedrige Aktienkurse interessiert. D.h., nicht nur, dass die Kurse fallen, sondern möglichst lange unten bleiben und wenn, dann nur gemächlich wieder steigen. Sie haben mit den klassischen Leerverkäufen, die es ja quasi seit Bestehen des Börsenhandels aus nachvollziehbaren Gründen gibt, jedoch nichts zu tun. Damit der Kurs fällt, schauen sie sich in den Veröffentlichungen der Unternehmen um, und ziehen alles in Zweifel und stellen alles negativ dar, was möglich ist. Wirkliche Mängel, Verfehlungen oder falsche Angaben finden sie jedoch nicht, denn die kann es in gesetzestreuen und von integeren Personen geleiteten Unternehmen nur in äußerst seltenen Fällen geben.

Keiner dieser gemeingefährlichen Shortseller deckte z.B. den Abgasbetrug, diverse Kartellabsprachen, Schmiergelder, Produktmängel, Hackerangriffe oder finanzielle Schieflagen auf, die zu Prognoseanpassungen führten. Wie auch? Deutschlands Anforderungen an eine Börsen- und Indexnotierung sowie die regelmäßigen und verschiedenen Zertifizierungen und Prüfungen, die Sorge um ein schlechtes Image, oft auch der Konkurrenzkampf und vieles mehr, sorgen dafür, dass die hiesigen Verhältnisse sich positiv abgrenzen von dem „Wilden Westen“, der in weniger entwickelten Standorten herrscht. Sie finden sicherlich ein eigenes Wort für solch eine Schreib- und damit Verhaltensweise, wie die der Financial Times und ihres Redakteurs Dan McCrums - über eine bereits von Wirecard längst eingeleitete Untersuchung von Buchungsvorgängen in Singapur so zu berichten, dass man im ersten Moment an einen riesen Bilanzskandal, den sie zu vertuschen versuchen, denken muss – so dass ich dieses Kind nicht selbst beim Namen nennen muss.

Daher gilt: Eine negative, boulevardeske und weitestgehend auf die Eigenrecherche verzichtende Finanzpresse passt hervorragend in die Absicht solch perfider Short-Seller. Und die Presse wiederum mag negative Berichte, mag Exklusivstories sowie den Gedanken an renommierte Journalistenpreise. Win-Win, könnte man sagen; jedoch handelt es sich um einen Selbstbetrug, wie man ihn von Verschwörungstheorien und selbst erfüllenden Prophezeiungen her kennt.

Ein Beispiel: Jemanden solange medial in die Pfanne hauen, bis er endlich nachgibt, einen Kommunikationschef einstellt und einen Vorstand für Vertrieb/Marketing einsetzt, der dann das Marketingbudget erhöht. Wie gesagt, dies ist nur ein Beispiel! Für den eigentlichen Unternehmenserfolg wären diese Positionen natürlich entbehrlich, wie das Zahlenwerk, die Neukundenabschlüsse und das Investoreninteresse an Wirecard, u.a. von Softbank und DWS, belegen. Dass Kurs und Fundamentaldaten eine Zeit lang voneinander losgelöst verlaufen, ist ja normal. Und dass die Wirecard-Aktie einen wahren Run in 2017 und 2018 hinlegte, ist für DAX-Neulinge und vor allem durch das Covern hoher Short-Positionen wie im Anschluss an Zatarra ebenfalls völlig normal.

Journalisten und die eigene Filterblase
Normal scheint es leider auch zu sein, dass sich Journalisten bewusst oder unbewusst eine Filterblase kreieren, indem sie

nicht nach ergänzenden Aspekten suchen bzw., wenn diese bekannt sind, ignorieren oder verschweigen,
ihre These(n) ständig wiederholen, selbst wenn sie widerlegt sind,
verkürzen, vereinfachen, übertreiben, ausweichen und unter Bezugnahme des Konjunktivs Andeutungen, Halbwahrheiten und Bedenken vortragen,
Bestätigung einholen, z.B. durch Umfragen oder Expertenmeinungen (zur Erinnerung: Experte ist ein sehr dehnbarer Begriff),
unkonkret bleiben, z.B. lieber weiterhin im Allgemeinen von Vorwürfen schreiben, statt diese konkret zu benennen,
ein Thema nicht zu Ende begleiten und Rezipienten bei der Frage „was wurde eigentlich aus...?“ allein lassen,
sowie stark miteinander und untereinander vernetzt sind, so dass ein- und derselbe Inhalt mehrfach verwertet wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass ich nicht davon ausgehe, dass die Short-Seller die Journalisten deutscher Medien korrumpiert haben. Da spricht zu vieles dagegen, angefangen bei ihrer Berichterstattung. Sondern es ist der Zustand der Medienbranche, den ich im obigen Absatz schon ansprach und unten weiter ausführe, der zu diesem sich selbst verstärkenden und selbst referenziellen Wirecard-Bashing seit knapp einem Jahr führt.

Geht es (nur) ums Geld?
In einem Aktienforum las ich einen Eintrag, der sich mit der finanziellen Situation des Handelsblattes bzw. dessen Verlagsholding, der Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH (DvH Medien), befasste. Anders als in diesem Post angegeben, reduzierte sich die Kapitalrücklage von einst 300 Mio. Euro aufgrund einer buchhalterischen Bewertungsanpassung auf circa 170 Mio. Euro. An der grundsätzlichen Verlustträchtigkeit der DvH Medien ändert dies aber nichts. In keinem Jahr seit Bestehen 2009 erwirtschaftete die DvH Medien einen Jahresüberschuss. Wo genau sich die Verluste ansammeln, ist mir nicht ersichtlich, da die Tochtergesellschaften der DvH Medien von der Veröffentlichung ihrer eigenen Jahresabschlüsse befreit sind. Da die Handelsblatt Media Group (zu der auch die Wirtschaftswoche gehört) mit all ihren Tochtergesellschaften (sog. VHB Teilkonzern) den wohl größten Anteil im Firmenportfolio der DvH Medien ausmacht, liegt die Vermutung nahe, dass sie auch für die größten Verluste sorgt. Ich halte dies zumindest für wahrscheinlicher, als der umgekehrte Fall, dass die Handelsblatt-Gruppe alleine profitabel sei, sie aber die Zeit-Gruppe, den Tagesspiegel und z.B. die Potsdamer Zeitungsverlagsgesellschaft und viele weitere Tochterfirmen querzusubventionieren habe. Darüber, wie ertragreich ihr teilweiser Ausstieg aus der Wikifolio-Betreibergesellschaft war, kann ich ebenfalls nur Vermutungen anstelle. So weit ich mich entsinne, gehörte die VHB bzw. DvH Ventures damals zu den Frühinvestoren und hält auch weiterhin noch einen Minderheitsanteil.

Kurzum: Ich glaube kaum, dass die Handelsblatt-Gruppe mit ihrer momentanen Art wirtschaftlich erfolgreich ist. Ich glaube zudem, dass sie ohne den Status als Börsenpflichtblatt und ihren Firmenkunden bereits insolvent wäre. Dies ist eine These meinerseits, die ich nur allzu gerne widersprochen wüsste, und die man mir bitte nicht falsch auslegt. Denn ich erachte eine schlechte wirtschaftliche Situation als Auslöser für Boulevardismus und diesen wiederum als Beschleuniger schlechter wirtschaftlicher Zustände. Zumindest, wenn man von der seriösen Seite her kommt, statt schon immer boulevardesk gewesen zu sein.

Mit Blick in den Bundesanzeiger zeigt sich übrigens auch ein anderes Bild; und zwar jenes, dass man trotz aller schlechten Rahmenbedingungen auch als Medienunternehmen Gewinne erwirtschaften kann. Der Spiegel-Verlag, zu dem das Manager-Magazin und das Harvard Business Manager-Magazin gehören, sowie die FAZ, die von einer Stiftung getragen wird, beweisen es.

Im Bundesanzeiger findet sich übrigens auch der Hinweis, dass der Mietvertrag des Spiegel-Verlags am 30.8.2026 auslaufen wird und bislang noch nicht verlängert wurde. Würde ich nun die medialen Gepflogenheiten beherzigen, wie sie weitgehend Usus sind, müsste ich schreiben: „Den Spiegel-Redakteuren droht die Obdachlosigkeit. Außenstehende Experten sagen, es wäre wünschenswert, das dies vom Spiegel-Verlag selbst stärker in die Öffentlichkeit getragen worden wäre. Insbesondere vor dem Hintergrund des Wärme- und Sitzbedürfnis’ der Redakteure sei es unverantwortlich, nicht schon jetzt den Mietvertrag verlängert zu haben. Die Glaubwürdigkeit der Verlagsgeschäftsführung sei schwer erschüttert. Wer weiß, welche Mietverträge in guten sechs Jahren ebenfalls noch auslaufen werden? Die Geschäftsführung muss sich in Sachen Facility Management dringend besser aufstellen. Jedes Start-up kann das besser.“

Apropos Start-up: Ich erachte die Medienbranche in finanzieller Hinsicht vergleichbar mit der Gründerszene. Vereinzelt gibt es profitable und respektable Medienhäuser, aber das Gros kämpft mehr oder weniger ums Überleben, von der auch die rege In- und Devestmentaktivität zeugt: Es wird sich an zahlreichen Start-ups beteiligt, manchmal auch in Gänze gekauft und regelmäßig weiterverkauft, jeweils getrieben von der Hoffnung auf finanzielle Besserung. Entweder durch den Zukauf von Umsatz und idealerweise auch Gewinn, durch Veräußerungsgewinne oder durch die Beendigung von Verlustgeschäften. Schauen Sie sich den Werdegang von z.B. Gamigo, The European oder Wikifolio, die Transformationen von Axel Springer und Pro7Sat1 zu Gemischtwarenläden oder die Portfolios von DvH Ventures, HV Ventures und z.B. Ippen Digital an. Ich erwähne dies völlig neutral. Interessanterweise beschränken sich die oben erwähnten Verlage des Spiegels und der FAZ auf ihre rein journalistische Tätigkeit. Auch dies erwähne ich völlig wertfrei.

Auch gab es in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Start-ups, die für journalistisch tätige Personen, also auch für Blogger, Einnahmen generieren wollten abseits von Werbeerlösen. Von Erfolg gekrönt waren diese Start-ups nicht, insbesondere weil es eine Zeit gab, in der sämtliche Versuche, Geld für die diversen Medieninhalte zu verlangen, zum Scheitern verurteilt waren. Seien es Streamingdienste, Digitalkioske oder IPTV-Plattformen. Dies ändert sich glücklicherweise allmählich. Im Bundesanzeiger geben die Verlage vereinzelt Aufschluss darüber, wie ihre Digitalangebote angenommen werden. Ich persönlich kann nur hoffen, dass es noch besser wird.

Denn ich bin für eine Positivauslese und das Mittel dazu ist Geld. Denn mit unserem Geld haben wir die Macht, die Spreu vom Weizen zu trennen.

(Finanzielle) Anerkennung fördert auch die Qualität
Es gibt den schönen Spruch „Vom Danke sagen hat man nichts.“ Und ich möchte ergänzen: „Vom Geld geben hat man noch mehr“. Es ist zwar richtig, Medienschaffende für gute Arbeit zu loben; ihnen aber auch Geld zu geben, wäre noch besser. Denn kein Lob kann die Kosten für die Domain, die Serverkapazitäten, das Content Management System, die Zugänge zu Datenbanken wie z.B. von Bloomberg oder Ebsco, die Büromiete, die diversen Softwarelizenzen, ja, noch nicht einmal den Notizblock, den Kulli und die Kaffeetasse bezahlen.

Unterstützen Sie bitte die Publikationen, die Ihnen etwas wert sind. Sei es durch den Kauf des Print-Exemplars, oder durch Premium-Mitgliedschaften, einer Jahresgebühr wie bei Krautreporter oder „Spenden“, wie bei Tichys Einblick und der TAZ. Jeder, der die Kostenlos-Mentalität beherzigt, ist ein Mittäter des Copy & Paste-Zustands der Medien, als dessen Opfer er sich ja sieht. Bitte bedenken Sie auch, dass so, wie es für Konsumartikelhersteller am günstigsten ist, wenn jeder mit dem gleichen Auto fährt, die gleiche Jacke trägt und das gleiche Fertighaus baut, sich auch im Medienbereich am meisten sparen lässt, wenn man Redaktionen zusammenschließt und jeder denselben Mantelteil, idealerweise, immer und überall das gleiche liest. Das spart Zeit, Aufwand, Geld.

Doch nichts läuft Ihrem und meinem Informationsbedürfnis so diametral entgegen, wie der Einheitsbrei aus Agentur-Meldungen, Zentralredaktionen und Redaktionsnetzwerken. Dies ist, ich betone, auch gültig im Fall einer Positiv-Berichterstattung. Copy & Paste bedeutet nämlich leider auch, dass zumeist immer in eine bestimmte Stimmungsrichtung veröffentlicht wird und ein auf Repeat eingestelltes himmelhochjauchzendes Loblied auf Wirecard sollte es ebenfalls nicht geben. Nichts ist schlimmer, als übertriebene Unausgewogenheit.

Es ist nämlich auch ein Selbstbetrug, diesmal auf Seiten der Rezipienten und Internetznutzer, hauptberuflichen Journalisten den Lohn zu versagen, um dann selbst als notwendiges Korrektiv journalistisch tätig zu sein – und zwar ebenfalls unter schlechten finanziellen Bedingungen. Lassen Sie sich trotz der Masse an Börsenbrief-Verfasser, Buchautoren, Bloggern und Youtubern nicht blenden; sonderlich ertragreich ist deren Engagement nicht.

Glücklicherweise, möchte ich hinzufügen, da es sich zumeist um wenig hilfreiche 08/15-Einschätzungen und auf Affiliate-Links und auf Derivatscheine hin optimierte Artikel handelt. Natürlich gibt es noch andere Gründe, selbst publizistisch tätig zu sein - schon allein, weil auch hauptberufliche Redakteure sich nicht jedem Thema und dann noch in vollständiger Tiefe und Breite widmen können - aber wurde das Geld, das den Medien verloren ging tatsächlich auf all die Macher User-generated Contents umverteilt? Eindeutig nicht! Ist es nicht auch so, dass viele Blogger und Youtuber ihren Enthusiasmus verlieren, da sich ihr Aufwand weder in Reichweite, Aufmerksamkeit, Lob oder Geld rechnet? Beziehungsweise, dass sie die Balance zwischen ihrem Hauptberuf, ihrem Privatleben und ihrem Blog nicht halten können? So etwas wie dieser Blog, intelligent-investieren.net, ist eher selten. Von seiner bisherigen Lebensdauer, seinem Inhalt, seinem Bekanntheitsgrad und vom Engagement und der Disziplin seines Autors her.

Es ist daher meiner Meinung nach dringend erforderlich, sowohl für die hauptberuflichen Redakteure, als auch für publizistisch tätige Privatpersonen im Nebenberuf, dass guter Inhalt etwas kosten darf.

Denselben Betrag, den Spotify-Premium kostet, kann man doch wohl auch für News ausgeben. Netflix und Amazon Prime, schön und gut, aber reich und gebildet wird man dadurch nicht unbedingt. Durch so manche Aktienanalyse aber schon. 1,15 Euro pro Woche, also 60 Euro im Jahr ist doch für eine Jahresgebühr oder eine Spende nicht zu viel. Da gibt man mehr Trinkgeld aus, wenn man ab und zu in Cafés und Kneipen geht. Und haben Sie schon mal einem Kellner das Trinkgeld verweigert, selbst bei anständiger Arbeit? Bei Journalisten tun Sie dies aber regelmäßig! Sie müssen ja keine dutzende News-Portale unterstützen, sondern nur eins, zwei oder drei. Ich, als Medienkonsument und als Börsenanleger, wünsche mir nichts sehnlicher, als informativem Mehrwert. Dafür zahle ich auch gerne einen Preis. Denn unter prekären Arbeitsbedingungen lässt sich nunmal schlecht etwas Gutes herstellen. Probieren Sie Paid-Content wenigstens einmal aus, schließlich sollte man alles im Leben einmal gemacht haben. Da die Abos meistens monatlich kündbar sind, riskieren Sie auch wenig. Testen Sie einen Monat, ob die Premiumartikel wirklich ihr Geld wert sind. Dann sehen Sie weiter.

Oder wollen Sie etwa den jetzigen beklagenswerten Zustand beibehalten? Wäre es nicht schön, wenn das Manager-Magazin seinen Jahresüberschuss in 2017 aufgrund von Umsatzsteigerungen, statt aufgrund von Einsparungen und „niedrigerer redaktioneller Honorare“ erzielt hätte? Man wird es an den noch zu veröffentlichen Zahlen für 2018 und 2019 sehen können, ob das Manager-Magazin seinen Umsatz durch Effekthascherei und Boulevardismus steigern konnte. Ich hoffe nicht, denn dann gäbe es einen weiteren Grund dafür, dass das Manager-Magazin ruhig mal den umgekehrten Weg probieren sollte. Des Weiteren beherzigen die hier genannten Verlagshäuser, sofern sie denn profitabel waren, eine Ausschüttungspolitik, wie sie die wenigsten Börsenfirmen selbst in guten Zeiten beherzigen, nämlich: den Jahresüberschuss zum überwiegenden Teil, mitunter in Gänze, auszuschütten. Nichts mit Gewinnthesaurierung! Und auch die Mitarbeiter verdienen über gewinnabhängige Bezüge mit, nicht nur die Eigentümer. An welchen genauen Renditezielen und sonstigen Zielen sich die variablen Gehaltsbestandteile messen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Was sich sicherlich keiner wünscht, sind Zustände wie auf den verschiedenen Börsenportalen. Wer diese Communities ohne Adblocker betritt, ist direkt mit bis zu 10 Werbeeinblendungen pro Seite konfrontiert. Noch deutlicher als dort, dass Sie als User Ware und nicht Kunde sind, erfahren Sie diese Tatsache nirgends. Oder möchten Sie vielleicht als weitere Option weitere Zwangsabgaben leisten? Ich bin zwar ein Verfechter des öffentlich-rechtlichen TVs, da die privaten Sender meinem Informationsanspruch nicht genügen, aber eine sonderliche Freude ist es mir nicht, an immer mehr Ecken, wenn auch indirekt, zwangsweise einen Obolus zu entrichten, wie z.B. durch die 645-Mio. Euro-Subvention für Zeitungsverlage (https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/...siv-unterstuetzen/).

Wir sind uns doch wohl alle einig, dass uns auch die Lesedauer, die vielen Artikeln vorangestellt wird, z.B. bei der Welt, völlig egal ist, sofern der Erkenntnisgewinn des Artikels hoch wäre. Qualität sticht wie überall sonst auch die Quantität. Sollten Verlagsverantwortliche dies hier lesen, dürfen sie sich ermuntert fühlen, von vielen, kurzen Meldungen Abstand zu nehmen und stattdessen längere Artikel mit tatsächlichem Neuigkeitswert anzubieten. Dies geht vor allem an die Börsenpresse.

Und es ist ja nicht so, dass sich niemand für Wirtschaft, Finanzen und die Börse interessieren würde. Es wäre einen eigenen Essay wert, daher zum Abschluss nur die Hinweise darauf, dass das geringe Wirtschafts- Finanzverständnis in der Gesellschaft noch genügend Raum für informative Publikationen hergibt. Zudem braucht die deutsche Gesellschaft ihrer selbst wegen eine ausgeprägtere Aktienkultur und muss mehr Shareholder-Value wagen, weil sich meiner Meinung nach insbesondere Immobilien und Versicherungsprodukte überlebt haben, so dass gerade der Wirtschafts- und Börsenjournalismus potentialreich erscheinen.

Lange Rede, kurzer Sinn
Erstens ist das Unternehmen Wirecard bei weitem nicht so schlecht, wie es gemacht wird. Und zweitens machen Sie sich die Medien am ehesten für Sie vorteilhaft, wenn diese von Ihnen auch am ehesten profitieren.

Ihr Stephan Gemke

P.S.: Ja, ich weiß, dass dieses Essay ebenfalls als konstruktiver Journalismus verstanden werden kann. Jedoch mit der Einschränkung, dass ich für eine Abkehr boulevardesker Unternehmensberichterstattung und für Bezahlinhalte in deutlich sachlicher, berechtigter und plausibler Weise schreibe. ;-)



 

07.06.20 10:31
4

979 Postings, 1589 Tage Funatic@teenbagger Warum?

Darüber habe ich mir gestern auch Gedanken gemacht. Man könnte dieses Verhalten der Kritiker wohl durch Confirmation Bias erklären - ein psychischer Effekt, den man unbedingt gut Verstehen sollte. Doch ich habe den Eindruck, dass das schon stark in Richtung Propaganda geht. Siehe dazu Ad_nauseam ("Als ad nauseam bezeichnet man auch den Argumentationsfehler, nachdem eine Behauptung solange – auch von verschiedenen Leuten – wiederholt wird, bis sie als wahr akzeptiert wird, ohne dass jedoch ein Beweis geführt wurde, der die Behauptung bestätigen würde. Zur Warnung vor einem „Beweis durch Wiederholung“ wird oft das Joseph Goebbels (wahrscheinlich falsch)[4] zugeschriebene Zitat herangezogen: „Eine Lüge, die oft genug erzählt wird, wird irgendwann zur Wahrheit.")

 

07.06.20 10:31

225 Postings, 1446 Tage NetcForum für shortseller und basher

wir können einen getrenntes forum machen wo sie können alle bullshit eintragen.. luftpenispumpe aktienbitch und alle andere retards?  

07.06.20 10:32
1

2439 Postings, 1836 Tage Aktien_NeulingWetter ist Kacke,

von daher Forum!

Vielleicht... Könnte...Hätte...  

Fakt ist:    Sobald sich der Kurs wieder etwas erholt hat. Zwischen 90 - 95,
                   kommt wieder so eine Nachricht wie:  

                   "BETRUG !  Markus Braun hat einen Furz gelassen"
                   Und zack werfen die Ängstlichen wieder, die LV saugen sich voll
                   und die Hilfsschüler der Schmierblätter geben den Rest.

Hatte hier im Forum morgens noch geschrieben, dass wir uns nicht zu laut freuen sollten, denn all zu oft kam danach die unverhoffte Attacke und die Stimmung kippte binnen Minuten.
Gebracht hat es trotzdem nichts...  

07.06.20 10:49
3

48 Postings, 1508 Tage zedoDie Wirecard-Aktie könnte aus 10.000 Euro 100.000

07.06.20 10:51
6

1933 Postings, 1823 Tage Newbiest75Hat Euer Handy ne Schnur

oder warum könnt Ihr nicht draußen schreiben? ;-)

Sitze in eine Wolldecke gemummelt mit Latte Macchiato auf dem Balkon in der Sonne und schaue meinem Gemüse beim Wachsen zu.

Ich bin entspannt. Immer noch. Sollen doch alle toben und schreien. Am Ende müssen sie trotzdem 30
Mio Aktien zurückkaufen.  

07.06.20 10:51

1968 Postings, 2050 Tage 4ACNSWAN

"Gebracht hat es trotzdem nichts... "
Was wolltest du denn erreichen?  

07.06.20 10:53
6

6951 Postings, 1446 Tage WireGoldAktien Neuling

Ganz genau das wollen sie Leerverkäufer auch bewirken.

Es muss der Mythos geschaffen werden das diese Aktie nicht investierbar ist

Es müssen mehr Zocker als langzeit investierte hier sein welche am besten noch Derivate kaufen anstelle der normalen Aktien.

Dann hat man es denkbar einfach mit ein paar Tausend Stück den Kurs sehr schön zu beeinflussen.

Wenn jeder in sich gehen würde , nachdenken würde was er in ein paar Jahren sieht bei Wirecard und dementsprechend handeln würde , wäre das sehr schlecht für die Shortseller.

Da aber überweigend das schnelle Geld im Vordergrund steht sehen wir genau das was wir sehen.

Nervösität geepart mit Gier

Ich werde weiter Ausschau halten um mein Depot nun zu Diversifizieren da ich hier mit gerade 100 % Prozent meiner Aktien die ich besitze Investiert bin.

Werde davon sicher wenn es über 150 geht einen kleinen Teil verkaufen aber einen großen Stamm behalten um im Jahre 2025 ein größeres Haus zu kaufen.  Man darf einfach nie vergessen welche enorme Rolle die Zeit spielt.

in 5 Jahren kann viel passieren , die Vision 2025 ist recht ambitiniert wenn man sie von ausen betrachtet . wenn man aber als Insider die Vision anschaut ist sie mehr als realistisch da Wirecard und ebenso die PEER Group enorme Wachstumswerte haben.   Aus 10.000 € können locker 100.000 € werden in 5 Jahren .   Es muss nur was geschehen bei Wirecard , doch so wie es aussieht tut sich ja wirklich was . man schaut nicht weg sondern handelt , Aufsichtsrat wird vergrößert , Complience Chef kommt , Elastic Engine wurde impelmentiert. Es tut sich also was . Staarsinn sieht anders aus  

07.06.20 10:54

1204 Postings, 1442 Tage Bond1996Noch Zweifel, hier gehts lang.

07.06.20 10:56
2

457 Postings, 1891 Tage teenbaggerFunatic

Ja, man könnte versuchen es über psychische Effekte zu erklären.
Man könnte es aber auch an handfesten Tatsachen festmachen. Ich bin einigermaßen fleissig, was die Pflege meiner Igno-Liste betrifft.
So gibt es ruhige Tage, es ist nichts besonderes los...und ich denke mir beim Lesen irgendwas ist heute anders...
Ein Tag später wird wieder irgendein Unsinn verbreitet, der nun wirklich glasklar und diesmal endgültig den Untergang von WDI besiegelt...
Und siehe da:
Nach jedem halbwegs brauchbaren Kommentar hier steht:
"Beitrag von ...... ausgeblendet."
Teilweise mehr Ausgeblendete, als lesbare.
Aber eben nur an diesen gewissen Tagen.
Zufall? Gezielte Propaganda? Merkwürdiges Phänomen?
Kann sich ja jeder selbst beantworten...  

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