Die US-Regierung hat die angeschlagene Opel-Mutter General Motors einem Zeitungsbericht zufolge angewiesen, einen Insolvenzantrag vorzubereiten. Das Gerüst dafür müsse stehen, damit ein solcher Antrag bei Bedarf zum 1. Juni gestellt werden könnte, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf mit den Konzernplänen vertraute Personen am Sonntag. Die Vorbereitungen sollten sicherstellen, dass der Insolvenzantrag unmittelbar gestellt werden könne, falls GM sich mit seinen Anleihe-Besitzern nicht über den Tausch von Schulden in Firmenanteile und auch mit den Gewerkschaften nicht über noch offene Fragen einigen könne. Ziel sei dann ein "chirurgischer" Bankrott, bei dem GM in einen "guten" und einen schlechten Teil gespalten werde. Letzterer würde unverkäufliche Marken und Fabriken enthalten und könne über mehrere Jahre abgewickelt werden.
GM und das US-Finanzministerium wollten sich der Zeitung zufolge nicht zu dem Bericht äußern. Die Regierung hatte die Restrukturierungspläne von GM mitsamt der Bitte um weitere Staatshilfen jüngst als unzureichend zurückgewiesen und GM bis Ende Mai Zeit für ein neues Sanierungskonzept gegeben.
Seit Tagen gibt es Spekulationen, dass sich der einst weltgrößte Autobauer auf seine Insolvenz vorbereitet. Dazu hieß es in Kreisen bereits, ein Plan zur GM-Aufspaltung in ein "neues Unternehmen" bestehend aus den erfolgreicheren Sparten und ein "altes Unternehmen" mit den weniger zukunftsträchtigen Geschäftsbereichen gewinne an Fahrt. GM-Chef Fritz Henderson zufolge bevorzugt der Konzern zwar einen außergerichtlichen Umbau, schließt aber im Notfall auch eine Insolvenz nicht aus.
Die deutsche GM-Tochter Opel mit ihren rund 25.000 Beschäftigten sucht dringend einen Investor, um sich von GM lösen zu können. Ein Opel-Sprecher hatte jüngst gesagt, eine GM-Insolvenz würde nicht automatisch auch eine Opel-Insolvenz nach sich ziehen, da beide Firmen rechtlich eigenständige Einheiten seien.
de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDELD37940220090413