30.03.2012, Spritkosten auf Rekordniveau Bundesrat will den Benzinpreis bremsen Wie lassen sich überzogene Preissteigerungen an den Zapfsäule verhindern? Thüringen hat eine Bundesratsinitiative eingebracht und will den Tankstellenbetreibern verbieten, die Preise öfter als einmal am Tag zu erhöhen. Außerdem sollen Verbraucher über eine Datenbank im Internet jederzeit sehen können, wie viel Super oder Diesel jeweils kostet. Die Chancen, dass der Vorschlag im Bundesrat durchkommt, stehen gut. Diesel 1,54 Euro, Super E10 1,67 Euro, Super 1,70 Euro - der Blick auf die Tankanzeige dürfte bei Autofahrern dieser Tage schlechte Laune verursachen. In zahlreichen Bundesländern beginnen an diesem Freitag die Osterferien - und es ist jedes Mal die gleiche Diskussion: Nutzen die Mineralölkonzerne den Ferienbeginn und den stärkeren Reiseverkehr für zusätzliche Preiserhöhungen? Zwar liegt der Rohölpreis mit etwa 125 Dollar pro Barrel für die Sorte Brent derzeit sehr hoch, doch Experten sehen die derzeitigen Rekordpreise nur zum Teil dadurch gerechtfertigt. Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag der Grünen hatte gezeigt, dass die aktuellen Preiserhöhungen nur zu einem kleinen Teil durch die Entwicklung an den Rohölmärkten gedeckt sind. Demnach ist der Preis etwa für Superbenzin um 4,7 Cent pro Liter zu hoch. Auch der ADAC wettert seit Jahren gegen die Preispolitik der Konzerne. Jüngst hatte der Autoklub bei Stichproben an 33 Tankstellen in elf Städten kräftige Preisschwankungen an den Zapfsäulen gemessen. Demnach kostet ein Liter Super E10 im Schnitt abends 2,6 Cent weniger als am Morgen. Diesel sei abends im Schnitt 3,3 Cent je Liter günstiger. Extreme Preisaufschläge gebe es nachts - den größten in München mit zwölf Cent. Die häufigen Sprünge sind nach Einschätzung des ADAC Teil einer Verwirrungstaktik und sollen den Autofahrern das Vergleichen der Preise unmöglich machen. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...enzinpreis-bremsen-1.1322181 |