Die amerikanischen Börsen schließen den heutigen Handelstag mit leichten Kursgewinnen ab. Am Vorabend eines Krieges im Irak konnten die Börsen damit wie auch schon gestern zulegen. Die Hoffnung auf einen schnellen Angriff und damit auf ein baldiges Ende eines Krieges scheint von Marktteilnehmern positiv aufgenommen werden. Der Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 8.181 Punkte, die NASDAQ kletterte 0,2 Prozent auf 1.396 Punkte. Vor Börsenbeginn gab es u.a. die neuesten Daten bezüglich der Veränderung der US-Wohnbaubeginne für Februar 2003. Demnach ging die aufs Jahr hochgerechnete Zahl um 11,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Im Januar verringerte sich die Zahl der Wohnbaubeginne um revidiert 0,1 Prozent auf 1,822 Mio. Beginne. Vorläufig war hingegen ein Zuwachs von 0,2 Prozent veröffentlicht worden. Ökonomen hatten für den Berichtsmonat durchschnittlich nur mit einem Rückgang auf 1,723 Mio. Einheiten gerechnet.
Die amerikanische Notenbank hat mitgeteilt, dass der Leitzins unverändert bei 1,25 Prozent belassen wird. Damit liegt der Zinssatz weiterhin auf einem 41-Jahrestief. In der Begründung hieß es, man wolle zunächst abwarten, bis die Folgen eines Irak-Kriegs etwas klarer erkennbar sein werden.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat gegen vier ehemalige Senior-Vorstände der Investmentbank Merrill Lynch Klagen eingereicht, in denen den Personen vorgeworfen wird, dem Energiekonzern Enron bei der Bilanzfälschung geholfen und Investoren mit zwei komplexen Transaktionen getäuscht zu haben. Gleichzeitig hat die SEC einer Einigung zugestimmt, nach der Merrill Lynch zur Beilegung der Vorwürfe 80 Mio. Dollar zahlt. Die vier ehemaligen Senior-Vorstände des Unternehmens legen derzeit Widerspruch gegen die Beschuldigungen der SEC ein.
ChevronTexaco, der zweitgrößte Ölkonzern in den USA, wird Pressestimmen zufolge seine Öl- und Gas-Assets in Papua Neu Guinea veräußern. Analysten schätzen den Wert des Portfolios auf bis zu 500 Mio. A-Dollar. Der US-Konzern, der letzte Woche einen neuen Leiter für seine Australien-Aktivitäten bestellt hat, folgt mit diesem Schritt einigen großen internationalen Energie- und Rohstoffunternehmen.
Die Tenet Healthcare Corp., die zweitgrößte Krankenhauskette in den USA, meldete, dass sie beabsichtigt, 14 Krankenhäuser zu verkaufen oder zu konsolidieren und die Kosten um mindestens 100 Mio. Dollar zu senken. Mit den Maßnahmen will das Unternehmen seine Gewinnmargen erhöhen und sein Aktienrückkauf-Programm beschleunigen. Der Konzern, der momentan wegen Verdacht auf falsche Verrechnungen bei Medicare untersucht wird, teilte bereits Anfang des Monats mit, dass er seine operative Struktur neu organisieren wird. Der Betreiber von insgesamt 114 Krankenhäusern wird zudem damit beginnen, im Rahmen seiner Transparenzsteigerung Aktienoptionen wie Ausgaben zu behandeln.
Der US-Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. beschloss ein drastisches Kostensenkungsprogramm, das Werksschließungen und den Abbau von 2.000 Beschäftigte bis zum Ende des zweiten Quartals zur Folge hat. Damit trennt sich der Chipausrüster von 14 Prozent seiner Belegschaft. CEO James C. Morgan begründet diesen Schritt mit den veränderten Marktbedingungen und dem Kostendruck in der IT-Branche. Er will nun bei unverändertem Umsatz die Profite des Unternehmens steigern. Durch die Entlassungen und Schließungen entstehen zunächst außerordentliche Kosten in Höhe von rund 425 Mio. Dollar. Bis Januar 2004 sollen jedoch 100 Mio. Dollar eingespart werden. Das Unternehmen hat bereits im November 1.750 Arbeitsplätze abgebaut. Damit schrumpft die Belegschaft insgesamt um 23 Prozent.
Die Williams-Sonoma Inc., ein Einzelhändler für Haushaltswaren, meldete am Dienstag, dass sie ihren Gewinn im vierten Quartal um 15 Prozent steigern konnte, was das Ergebnis geringer Kosten und eines anhaltend starken Heimeinrichtungs-Marktes ist. Der Nettogewinn lag bei 79,8 Mio. Dollar bzw. 67 Cents pro Aktie nach 69,4 Mio. Dollar bzw. 59 Cents pro Aktie im Vorjahr. Das Unternehmen hatte zuletzt mit einem Gewinn von 64-65 Cents pro Aktie gerechnet, während Analysten 66 Cents pro Aktie prognostizierten. Der Nettoumsatz stieg um 10 Prozent auf 859 Mio. Dollar und lag damit leicht über den Planungen. Für 2003 geht das Unternehmen von einem EPS-Ergebnis von 1,20-1,24 Dollar aus, während Analysten 1,23 Dollar pro Aktie erwarten. Für das erste Quartal rechnet Williams-Sonoma mit einem Gewinn von 7-8 Cents pro Aktie.
Heute nach US-Börsenschluss wird Oracle, der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern, die Zahlen für das vergangene Quartal bekannt geben. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 10 Cents je Aktie bei Erlösen von 2,3 Mrd. Dollar. Im Vorjahreszeitraum erzielte das Unternehmen aus Kalifornien einen Gewinn von 9 Cents je Aktie und einen Umsatz in Höhe von 2,2 Mrd. Dollar. Wie sich die Aktie in den kommenden Wochen entwickeln wird, hängt allerdings stark vom Ausblick ab. |