Also, zunächst habe ich meinen Beitrag eigentlich nicht mit einer Beschimpfung begonnen, denn beschimpfen klingt dann doch etwas anders. Im Übrigen galt diese Kritik nur teilweise Dir und eigentlich mehr dem Verfasser des dann von Dir angeführten Zitats, "Gedanken aus einem anderen Thread " Wenn jemand schreibt " die Lunte ist angezündet, auf den Knall darf tagtäglich gewartet werden " und das dann noch in Verbindung mit radikalen Parteien in Griechenland bringt, dann ist das nach meiner Meinung sehr wohl populistisch und vor allem Panikmache. Ich persönlich sehe derarte und zu bereits zu hunderten abgegebene Statements nicht wirklich eng, anderen und nervöseren Menschen kann so etwas aber durchaus Angst bereiten. Doch zur Substanz der Aussage: Natürlich bekommen Staaten kein Geld zu 1 %, das ist auch überhaupt nicht möglich, denn die EZB sollte in ihrer Eigenschaft und Ausrichtung kein Geld an die einzelnen Staaten verteilen um diese sützen. Sehr wohl kann die EZB aber in Tendern beliebige Geldemengenausweitung betreiben und Geld an Geschäftsbanken verleihen. Den Zins dazu kann sie selbst nach Ermessen festlegen, genauso wie den Zinsfuss für die Einlage- und Refinanzierungsfazilitäten. Und der Witz an den jetzigen 2 x 500 Milliarden 1 % Zinstendern ist der, dass diese von vorne herein auf 3 Jahre begrenzt sind und somit auch bis 11.2014 und 03.2015 an die EZB zurück geführt werden müssen. Das ist volkswirtschaftlich ungefähr die Zeitspanne für ein Intermediate Lag und somit gegenläufig zu einer Inflation platziert. Das sorgt dafür, dass insbesondere die Kurzläufigen Staatsanleihen für die verschuldetetn Staaten auf 3 Jahre auch bezahlbar bleiben und ganz offensichtlich geht die Strategie für den Momant auch auf. Was hat sich seit dem 1ten Dezember geändert ? Eigentlich gar nichts. Doch die Frage müsste eigentlich eher lauten: Was hatte sich seit dem 1ten Juni 2011 geändert ? Also ich hatte gerade Urlaub in New York gemacht und gut gelaunt ein paar Cheesburger gegessen und mir den Central Park angeschaut als von einer auf die andere Minute die Märkte einbrachen und zwar ganz ohne irgendeine Änderung der Sachlage. Was hat den bitte damals einen Sturz im Dax von 7500 o.ä. auf 5500 gerechtfertigt ? Also bei Daimler hatte sich jedenfalls nichts geändert und die Bänder liefen konstant auf Hochtouren. Auch bei BASF, Siemens, Hugo Boss, PRO 7 oder Addidas ist nichts passiert. Und das sollte man sich mal vor Augen führen. Die Unternehmenslage hat das nicht ansatzweise gerechtfertigt. In der Anfangshysterie waren es vor allem mal die Hedgefonds mit gigantischen Summen die gegen Italien und den Euro gewettet haben. Dann, als die Anleiherenditen explodierten, torpedierten die Rating Agenturen gegen alles was eine Fahne vor der Türe hat in dessen Folge plötzlich die Landes - und Privatbanken schwer ins trudeln gekommen sind. Jetzt soll mir bitte mal jemand herleiten warum sich der Börsenwert von Daimler innerhalb zwei Wochen fast halbiert hat, die Erklärung hätte ich gerne auch wenn ich sie nicht bekomme. Wir hatten einen klassischen Crash, das ist die kurze Erklärung für dieses Phänomen. Nach einer Hochphase nach der Lehmann Pleite von mehr als 3500 Punkten im Dax innerhalb zwei Jahren haben clevere Hedgefonds und Großanleger die Zeichen der Zeit genutzt und in gigantischen Maße auf fallende Märkte und Kurse gesetzt und dabei hunderte Milliarden verdient. Und um mal bei Daimler zu bleiben; damals im März 2009 stand der Aktienkurs bei 17,20 und stieg in der Folge dann auf 56 Euro an. Hat damals jemand gefragt was den Anstieg gerechtfertigt hat ? Manche sicher schon, aber die haben genauso wenig eine Antwort bekommen wie Du auf Deine 1000 Punkte Aufwärts Frage oder ich auf meine 2000 Punkte Abwärts Frage. Herrjeh, das ist die Börse und die ist voller Oportunisten. Es geht hoch und dann wieder runter. Was hattest Du erwartet ? Dass der Dax jetzt Ewigkeiten auf 5500 stehen bleibt nur weil Griechenland pleite ist ? Kurse werden von Menschen gemacht und wenn alle durstig genug sind, irgendwo ein Wassertrog zu sehen ist und der erste " Wasser " schreit und losläuft, dann laufen die anderen automatisch hinterher aus Angst nichts mehr zu saufen zu bekommen. Letztes Jahr im Sommer hatten wir das gleiche Phänomen, nur mit dem Unterschied das da jemand "Feuer Feuer" gerufen hat und alle aus Panik zu verbrennen aus dem Haus "Börse" gerannt sind wie die Schwachsinnigen ohne sich zu fragen, wo brennts eigentlich wirklich ? Nicht die Griechen oder die Italiener haben die Kurse ruiniert, sondern die Jünger von Warren Buffet und Co. die wissen wie man mit Riesigen Geldmengen Märkte nach unten manipuliert. Und jetzt läuft es eben wieder andersrum und diametral zu Untergangsszenarien der Eurozone werden wieder Aktien gekauft weil jetzt wieder alle ins Haus reinrennen anstatt raus und der Trog heißt jetzt EZB und 1 % Geld in unbegrenzter Menge. Das mag nicht gerade ethisch oder moralisch einwandfrei sein, es ist aber dennoch so. Und genauso sicher wie ein Dax über 7000 ist, so sicher ist irgendwann ein neuer Crash zu einem anderen Thema.......ganz normaler Vorgang. Es gibt gar keinen Zweifel daran, dass die total geknechteten Griechen den man noch das letzte Hemd nehmen wird, zu nächsten Wahl die Parteien wählen werden die den Bürgern das größte Wohl versprechen. Auch wir würden das tun und haben das schon einmal getan vor langer Zeit, ungeachtet wie radikal diese Kräfte waren. Hungrige Bäuche sind leicht zu füttern, mit allem. Aber das ist am Beispiel Griechenland eigentlich uniteressant, denn ich kann nur nochmals wiederholen, keiner hat einen Zweifel am langfristigen oder kurzfristigen Austritts der Griechen aus dem EURO. Das Spargrogramm der Griechen kann gar nicht funktionieren, zumindest nicht in der derzeitigen Realwirtschaft dort und schon gar nicht mit dieser Mentalität. Ohne Verwaltung und Steuer- und Staatstreue wird das Land unter dem Euro komplett zusammenbrechen. Über die heutige Existenz von Instrumenten und Mechanismen zur Ausgliederung eines Staates raus aus dem Euro und der Zone lässt sich vortrefflich streiten. Die Einen sagen Ja, die Anderen sagen Nein. Durch die EU Verfassung und Verträge sind derart viele Dinge geregelt, dass sich das nicht so ohne weiteres beantworten lässt was welche Konsequenzen hat. Länder, Banken und Unternehmen haben auf vorliegen von Voraussetzungen in solche Länder investiert und Verträge geschlossen. Das alles muss rückabgewickelt werden, nur keiner weiß wo anfangen. Da zieht man nicht mal eben den Stecker raus. Alleine die Einführung einer neuen Währung dauert mindestens 6 Monate und dann ist noch nicht das Risiko einer Kapitalflucht gebannt. Und was wird aus Unternehmensbeteiligungen ? Wie werden die dann bewertet, weiter in Euro oder dann in Drachme ? Also ganz so einfach und schnell geht das halt nicht sonst hätten die EU Länder Griechenland schon längst einen Arschtritt verpasst. Es sind insgesant knapp 250 Milliarden aus zwei Hilfspaketen und nicht nur 130 Milliarden jetzt die die Geberländer und somit auch Deutschland abschreiben kann. Wir werden keinen Cent davon jemals wiedersehen, wie auch ? Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen. Allerdings wird das die Zukunft der nächsten Generation wohl nicht wesentlich mehr belasten, nur die Schuldenuhr. In der Tat, vor dem Hintergrund der Kreditausfallversicherer gibt eine Unbekannte in dieser Gleichung oder viel mehr in der Hilfsrechnung. Die privaten Gläubiger und ihre Freiwilligkeit. Also von Freiwilligkeit kann man hier ohnehin nicht sprechen, eher von Sach- und Situationszwang. Doch auch hier wird es so sein, was die Gläubiger nicht bringen wird die EU stemmen, denn das ist am Ende die Last die eine " Solidarität " um den Preis eines Chaos mit sich bringt. Noch was zu Daimler: Das erste Quartal war bereits im Dezember ausverkauft. Seit ca. einer Woche ist auch die gesamte Kapazität des Q2 komplett vergeben, quer durch alle Baureihen. Unsere Zulieferer sind teilweise gar nicht mehr in der Lage die Spitzen abzudecken und rechtzeitig an die Bänder zu liefern. Die Q1 Zahlen die jetzt schon fest stehen, werden genau das bestätigen was die Jahreszahlen als Rückblick gegeben haben. |