Die gestrige Diskussion zum Thema KGV zeigt mal wieder, dass nichtmal hier das Salzgeschäft nicht angemessen wertgeschätzt wird. Man muss es endlich für eine faire Bewertung (teilweise) ausgliedern, sonst tut das jemand anders.
Die Argumente gegen eine Ausgliederung sind größtenteils Argumente aus guten Tagen: Klar bringt das keinen operativen Mehrwert und verursacht sogar deutlichen organisatorischen und finanziellen Mehraufwand. Synergieeffekte zum Kaligeschäft müsste man je nach Ausgestaltung nicht einmal zwingend aufgeben - aber selbst wenn man das müsste: Mittlerweile würde ich diese zu Gunsten eines Bewertungsaufschlags sogar "opfern".
Hier wird davon gesprochen, dass eine Übernahme insbesondere deshalb unwahrscheinlich sei, da kein Interessent die finanziellen Möglichkeiten hat: Ich behaupte, die Übernahme finanziert sich am Ende eines lohnenswerten Aufwands fast selbst. Der Interessent bringt das Salzgeschäft an die Börse, verkauft anschließend das Spezialitätengeschäft an z.B. Eurochem und steht am Ende mit Legacy und (bei Bedarf) auch noch mit dem europäischen Vertriebsnetzwerk dar.
Ich habe an Steiners Arbeit sonst nicht viel auszusetzen und ich vertraue ihm sogar, dass er mittelfristig entlang der Ergebnisguideline "liefern" würde. Aber er muss sich so langsam schon etwas einfallen lassen, um auch kurzfristig für steigende Kurse zu sorgen um Begehrlichkeiten abzuwürgen.
Wie günstig K+S zur Zeit geworden ist, sieht man nicht über den Vergleich der Kursperformance mit der Peer Group sondern zum Beispiel am um die Nettoschulden von Legacy bereinigten EV/EBITDA, auch wenn das natürlich beim EBITDA ein Blick zurück ist. Ironischerweise sind es aber doch auch beim Blick nach vorne gerade die Peers, die trotz zum Teil geringerer Produktionskosten einen größeren Kalipreis-Hebel haben (kein Salzgeschäft, keinen Einfluss auf den recht preisstabilen europäischen Kleinmengenmarkt durch hohe Logistikkosten und ein fehlendes Netzwerk, keine Spezialitäten). |