Biomasse im Kreuzfeuer Matthias Brake 01.04.2008
Die Energie- und Klimawochenschau: Der Anbau von Biomasse als Energielieferanten erweist sich als unerwartet erfolgreich Eine gesicherte Einspeisevergütung für Strom aus Biomasse im Inland, eine Pflicht-Beimischungsquote für Treibstoffe aus Biomasse und ein immer größeres Angebot an billiger Biomasse aus den Tropen heizen den neuen Markt an. Doch Negativmeldungen über die damit einhergehende Regenwaldrodung, Ausbreitung von Monokulturen, Verdrängung von Kleinbauern durch agroindustrielle Großunternehmen, den Einsatz von Pestiziden, Gentechnik und Treibhausgas emittierendem Kunstdünger sowie nicht zuletzt die schlechte Energie- und CO2-Bilanz einiger Bioenergieträger drohen die Erfolgsmeldungen zu einem ökologischen, sozialen und energetischen Desaster kulminieren zu lassen. Noch mehr Ungemach droht der noch vor kurzem als große Hoffnungsträgerin gepriesenen Bioenergie-Industrie im Zusammenhang mit den vorgesehenen höheren Pflichtbeimischungen von Bio-Ethanol zum fossilen Energieträger Benzin – der sogenannte E10-Treibstoff erweist sich als inkompatibel zu vielen Automodellen. Bedeutung der Bioenergie unter den erneuerbaren Energien (Endenergie) 2006. Grafik: BMU
Negativschlagzeilen in Serie
Hierzulande erntet insbesondere der einseitige Aktivismus der Bundesregierung Kritik. Beispiele sind die aktuellen Programme "Roadmap Biokraftstoffe" und "Bioenergie-Regionen". Im Projekt "Roadmap Biokraftstoffe" soll die Zusammenarbeit von Autoindustrie, Mineralölfirmen und Landwirten eine sukzessive Erhöhung der Biospritbeimischung erbringen. Der gerade angelaufene Bundeswettbewerb Bioenergie-Regionen soll zudem ländliche Kommunen mit Projektförderungen von 400.000 Euro locken, auf die Erzeugung und Nutzung von Bioenergie zu setzten. Die FAZ kritisierte letzte Woche, dass diese Projekte von Seiten der Bundesregierung beworben, aber in keiner Weise einer kritischen Evaluation unterworfen würden. Dabei war eigens der Beraterstab "Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik" vom zuständigen Minister Seehofer berufen worden, um effektive Wege der Biomassenutzung zu benennen und Fehlentwicklungen vermeiden zu helfen.
Das Abschlussdokument der Berater dürfte der Politik nicht ins Konzept gepasst haben. Denn die steckt zur Zeit in einer selbstverursachten Zwangssituation. Die diversen CO2-Mindderungsziele müssen erreicht werden, dazu kommen noch die Energieeinsparungsziele. Ein Verfehlen käme einem peinlichen Scheitern gleich, geriert sich Deutschland doch seit langem als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz. Auf der anderen Seite trommeln die Lobbyisten der Agrar- und Mineralölindustrie, die in garantierten Einspeisevergütungen und Pflichtbeimischungen lukrative und sichere Absatzmärkte erkennen und diese auszubauen suchen.
Zu den Problempunkten des Anbaus und der Energiegewinnung aus Biomasse wird hierzulande von der Politik kaum Stellung genommen. Der Beirat bemängelte, dass die bisher besonders geförderten Biokraftstoffe auf Biogas- und Maisbasis auch besonders hohe Vermeidungskosten pro CO2-Äquivalent von 150 bis über 300 Euro pro Tonne aufweisen. Wenn die deutsche Politik mit Hilfe der Bioenergie Klimaschutzpolitik betreiben wolle, müsse sie sich auf Bioenergieträger konzentrieren, deren Vermeidungskosten unter 50 Euro pro Tonne CO2 lägen. Etwa Biogaserzeugung auf Güllebasis einschließlich Nutzung der Abwärme durch Kraftwärmekopplung (KWK), die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung auf Basis Hackschnitzeln aus Waldrestholz und anfallendem Stroh. KWK bedeutet aber auch verbrauchernahe, dezentrale, kleine Anlagen in der Nähe von Siedlungen und Gewerbegebieten, denn nur dort besteht auch eine Nachfrage für die anfallende Wärme für Heizungs- und Kühlzwecke.
Im Vergleich zur Solarenergie seien die Potenziale der Bioenergie überhaupt auf Dauer relativ gering. Das habe im Wesentlichen drei Gründe.
Bei der Solarenergie können Flächen genutzt werden, die nicht in Konkurrenz zur Erzeugung von Biomasse für den Nahrungsbereich stehen, und auf diesen Flächen können wesentlich höhere Energieerträge je Flächeneinheit erzielt werden als bei der Bioenergie. Die weltweite Knappheit der Ackerflächen führt dazu, dass bei steigenden Erdölpreisen auch die Preise für Bioenergie steigen und infolge dessen auch das gesamte Agrarpreisniveau mit nach oben gezogen wird. Somit steigen auch die Rohstoffkosten für die Bioenergie-Anlagen, während höhere Energiepreise bei der Solarenergie voll rentabilitätswirksam werden. Bei knappen Ackerflächen führt eine großflächige Ausdehnung der Bioenergie zwangsläufig dazu, dass bisher nicht ackerbaulich genutzte Flächen in Kultur genommen werden bzw. die Bewirtschaftung der Flächen intensiviert wird. Das verursacht erhöhte CO2- und N2O-Emissionen mit der Folge, dass die Ausdehnung der Bioenergieerzeugung auf Ackerflächen im Endeffekt sogar kontraproduktiv für den Klimaschutz sein kann.
Schweinemastanlage zur Gewinnung von Biomasse
Stellvertretend für den Einsatz von Biomasse zur Stromerzeugung geriet auch Vorzeige- Ökostromhändler Lichtblick in die Schlagzeilen. Vor einigen Wochen musste Lichtblick schon die Verwendung der frei handelbaren RECS-Stromzertifikate bei der Belieferung von Großkunden eingestehen und zurückrudern, um seinen Ruf als grünes Unternehmen nicht zu ramponieren.
Neben dem Handel mit regenerativ erzeugtem Strom gehört es sich für Ökostrom-Anbieter auch in den Zubau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu investieren. Lichtblick tut dies im Bereich Biogas und über eine Tochterfirma in der Biomass to Liquid BTL-Treibstoffherstellung. Das bisher von Erfolgsmeldungen und Kundenzuwachs verwöhnte Unternehmen bekommt jetzt für das Ausmaß seiner neuen Biogasanlage in Jüterbog, südlich von Berlin, schlechte Presse. Ökologisch gesinnte Stromkunden gehen eigentlich davon aus, dass Biogas aus Abfallstoffen hergestellt wird und so neben der Energieerzeugung auch bei der Müllverwertung hilft. Der Rundfunk Berlin Brandenburg RBB berichtete jetzt über die neue Anlage, die zur ihrer Beschickung neben eigens angebautem Mais auch noch die Gülle von 15.000 Schweinen aus einer neu zu errichtenden Schweinmastanlage vergären soll.
Wohl gemerkt: Lichtblick wird nicht ohnehin anfallende Gülle der Megamast verwenden, sondern die Anlage muss noch extra für die Biogasanlage gebaut werden - als Güllelieferant für "Ökostrom". Diese Zusammenhänge geben Umweltbewegten wie Gegnern der Massentierhaltung zu denken. Absurd auch deshalb, weil durchschnittlich sieben Kilogramm Getreide verfüttert werden, um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen. Vernichtung von Nahrungsmitteln, um Abfallstoffe für die Ökostromproduktion zu erzeugen? So waren die Förderinstrumente sicherlich nicht intendiert.
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In meinen Augen ist die Biogaserzeugung von Lichtblick eine Mogelpackung. Zum einen wirbt das Unternehmen damit auf nicht transparente Weise. Es wird dem Verbraucher etwas anderes suggeriert, nämlich eine nachhaltige Produktion, Biogas eben. Auch hier wird wieder nicht gesagt, welche ökologischen und auch klimarelevanten Auswirkungen die Massentierhaltung hat, mit dem Einsatz von Pestiziden für die Futtermittelherstellung, Gentechnik, Sojaanbau in Südamerika. Andreas Bauer vom Umweltinstitut München
Für das Land Brandenburg sind große Biogas-Anlagen keine Ausnahme, es gibt zur Zeit einen regelrechten Boom. Jens-Uwe Schade vom Umweltministerium Brandenburg berichtet:
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Der Trend ist auch eindeutig - speziell seit 2004, seitdem das Erneuerbare-Energien-Gesetz noch einmal novelliert wurde -, dass zur großen Tierhaltung auch Biogasanlagen kommen. Wir haben landesweit schon zwölf Genehmigungen für große Biogasanlagen, die sich auf dem Gelände von großen Tierhaltungen befinden. Groß heißt hier mehr als 2000 Tiere, also Rinder und Schweine. Zu den zwölf schon bestehenden Biogasanlagen werden demnächst acht neue dazukommen, alle ebenfalls gebunden an Massentierhaltung. Jens-Uwe Schade
In anderen Flächenländern verläuft die Entwicklung ähnlich. In Niedersachsen wird schon jetzt in einigen Regionen auf 50 Prozent der Anbaufläche nur Mais angebaut. Weil Mais den größten Methanertrag und somit den höchsten Gewinn erbringt, wird eben fast nur Mais zur Biogaserzeugung verwendet. Dennoch ist der Flächenbedarf enorm, eine 500 KW-Anlage erfordert bereits 250 Hektar Mais. Zum Vergleich: Schon im Jahr 2003 überschritt bei neu installierten Windkraftanlagen die durchschnittliche Nennleistung die Grenze von 1,5 MW je Anlage.
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Der zunehmende Maisanbau ist ein großer Knackpunkt. Es findet eine dramatische Umnutzung unserer niedersächsischen Landschaft statt, die noch nie so abträglich für Mensch und Natur sowie für Raum und Umwelt war. Uwe Baumert, NABU
Derzeit werden allein in Deutschland über 2 Millionen Hektar mit Mais bebaut - eine Verdreißigfachung in den letzten 50 Jahren.
Beitrag der erneuerbaren Energien (Endenergie) zur Stromerzeugung in Deutschland 1990 bis 2006. Grafik: BMU
Telepolis berichtete, wie mit diesen, an Großmästereien angeschlossenen Biogasanlagen nicht nur "regenerativer" Strom hergestellt, sondern, rein rechnerisch, auch ganze Stadtteile in Potsdam zu "CO2-freien" Gebieten werden können. Soviel Rechenkunst auf Seiten der Anlagenbetreiber und Projektentwickler führt die Grundideen des Klima- und Umweltschutzes ad absurdum. Sollten doch ursprünglich die natürlichen Lebensgrundlagen geschont werden und nicht, wie es jetzt geschieht, die Förderinstrumente genutzt werden, um eine noch intensivere, auf Monokulturen basierende, Agrarindustrie zu fördern.
Entwicklung von Produktion, Absatz und Produktionskapazität bei Biodiesel 1998 – 2006. Grafik: FNR
Importierte Biomasse
Im Mai wird in Bonn die Konferenz der Vereinten Nationen zur Biologischen Vielfalt stattfinden. Schwerpunkt werden diesmal ebenfalls die negativen Auswirkungen der Erzeugung von Biotreibstoffen und dem mit ihrer Erzeugung einhergehendem Einsatz von Pestiziden und Gentechnik sein. Vor dem Großereignis stellte der Konzern Bayer CropScience seine neue Kooperation mit DaimlerChrysler und dem Nahrungsmittel-Konzern Archer Daniels Midlands vor. Gemeinsam wollen sie den Anbau der fast schon als Wunderpflanze gepriesenen tropischen Ölpflanze Jatropha ausdehnen. Wegen seiner Giftigkeit für Mensch und Tier wurde Jatropha in manchen Ländern, so in Japan und Westaustralien, zwar verboten
BAYER bewirbt den Anbau dennoch damit, dass sich Jatropha auf "Grenzertragsböden in tropischen und subtropischen Klimata anbauen lässt, also auf Flächen, die sich nicht für die Produktion von Nahrungsmitteln eignen". Im Prinzip durchaus möglich, angebaut werden soll sie aber auf Standorten, die schon bisher von der lokalen Bevölkerung extensiv genutzt werden, als Weideland und zur Sammlung von Nutzpflanzen. Zwar kann ein Hektar Jatropha unter guten Bedingungen etwa zehn Tankfüllungen pro Jahr liefern - ein Hektar Weide- und Ackerland kann aber "alternativ" auch die Ernährung einer Familie vor Ort sichern. Wahrscheinlich werden Jatropha-Plantagen die Bevölkerung zudem von ihrem gemeinschaftlich genutzten Land vertreiben, mit Armut und Hunger als Folge.
Insgesamt sollen in Indien per Regierungsprogramm 11 Millionen als "wasteland" titulierte Hektar zu Energiepflanzen-Plantagen werden. DaimlerChrysler und Bayer CropScience wollen die Technologie liefern. Bayer arbeitet an Saatgut und Pflanzenschutzmitteln für Jatropha. Wenn auch gentechnische Herbizid-Resistenz zum Einsatz kommt, würden Kleinbauern in die von anderen Gentechnik-Pflanzen bekannte Abhängigkeit geraten. Im Oktober 2007 wurden in Indien bereits 500.000 bis 600.000 Hektar Jatropha angebaut. Die Staatsbank vergab Kredite an Kleinbauern. Saatgut und Kredite liefert dieselbe Firma, die das Produkt zu vorher festgelegten Preisen aufkauft. Die Kleinbauern tragen das Risiko von Ernteschwankungen. Statt des erhofften festen Einkommens führt die Abhängigkeit von einem Abnehmer und einer Frucht häufig zu Verschuldung und Verschuldung.
Das EU-Ziel, bis 2020 den Anteil von Agro-Kraftstoffen auf 10 Prozent des Gesamtkraftstoffverbrauches zu steigern, wird auch den Palmöl-Boom weiter beschleunigen. Greenpeace beziffert den jährlichen Import von Palmöl nach Deutschland aktuell 950.000 Tonnen. Noch gehen große Anteile davon in die Lebensmittel- und Kosmetik-Industrie, doch dürfte sich der Kraftstoffmarkt als zunehmend lukrativer erweisen, mit fatalen Folgen für natürliche Landschaftsräume insbesondere in Indonesien.
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Die EU und die Bundesregierung sind dabei, im Namen des Klimaschutzes einen nie dagewesenen Palmöl-Boom auszulösen, dem die letzten Regenwälder der Erde zur Herstellung von Agrokraftstoffen zum Opfer fallen werden. Damit wäre dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen. Martin Kaiser von Greenpeace
Denn etwa 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen resultieren aus der Zerstörung der Urwälder. Laut FAO-Studie speichern die Primärwälder der Erde noch 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Als Palmöl-Exporteur Nr. 1 ist Indonesien durch seine zunehmende Waldzerstörung - nach China und den USA - bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen. Laut Greenpeace würden pro Jahr zwei Millionen Hektar Torfwälder, die besonders reich an Kohlenstoff sind, in Indonesien abgeholzt – pro Tag rund 51 Quadratkilometer Wald. Selbst wenn der darunter liegende Torf nicht verbrannt wird, setzt ein Hektar entwässerter Torfboden im Jahr rund 100 Tonnen CO2 frei. Der Anbau dürfte sich weiter ausweiten, bis 2020 wird sich die Nachfrage nach Palmöl von jetzt 20,2 Millionen Tonnen auf 40 Millionen Tonnen steigern.
Auch hier sind die sozialen Folgen vor Ort noch nicht abzusehen. Die Organisation Sawit Watch dokumentierte bereits zahlreiche Fälle, in denen Gemeinden von den Palmöl-Firmen um ihr Land gebracht wurden. Greenpeace zieht aus all dem die Schlussfolgerung: Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 einen Anteil von 17 Prozent von Agro-Kraftstoffen am Gesamtkraftstoffverbrauch zu erreichen, müsse zurückgezogen und die Förderung des Ausbaus und der Nutzung von Agro-Kraftstoffen eingestellt werden.
Entwicklung des Anbaus von Rohstoffpflanzen. Grafik: FNR (Bild vergrößern)
Technisches Versagen
Möglich ist aber auch, dass technische Grenzen und wirtschaftliche Regelkreise den politisch erhofften Bio-Boom doch noch ausbremsen können. Das Ziel ab 2009, eine 10 Prozent Bio-Ethanol-Beimischung flächendeckend einzuführen und damit den bisherigen Treibstoff "Super" abzulösen, könnte an der Unverträglichkeit vieler Automodelle mit dem E10-Sprit scheitern. Das beigemischte Bioethanol greift bei ihnen sowohl Aluminium als auch bestimmte Kunststoffe der Kraftstoff führenden Bauteile an. Die Schätzungen wieviele Modelle nicht mit E10 zurechtkommen schwanken. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) geht von 375.000 Fahrzeugen aus, der ADAC dagegen von 3,12 Millionen Fahrzeugen, irgendwo dazwischen dürfte die Wahrheit liegen. Zudem ist zu bezweifeln, dass Klimaschutz durch Biosprit-Verbrennung auf deutschen Autobahnen bei weiterhin kaum vermindertem Spritverbrauch und womöglich noch Tempo 150 überhaupt möglich ist.
Wirtschaftliche Regelkreise scheinen jetzt auch schon bremsende Wirkung auf den Biosprit-Boom zu zeigen. Von Katzenjammer bei den Biosprit-Herstellern berichtet etwa Focus. Nach Angaben des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) stünden Anlagen still. Wegen gestiegener Getreidepreises und hoher Energiekosten lohne sich die Produktion nicht mehr. Auch die sehr moderate Besteuerung von 6 Cent ab 2006 und seit Anfang 2008 auf 15 Prozent pro Liter Biodiesel dämpfte die hohen Gewinnerwartungen der Branche so sehr, dass einzelne Betriebe nicht mehr produzieren, trotz einer garantierten Beimischung von fünf Prozent bei Diesel und drei Prozent Biosprit bei Benzin.
Was die Politik aus eigener Kraft vielleicht nicht mehr vermag – eine kritische Überprüfung der eigenen Ziele und Maßnahmen und eine Korrektur von Auswüchsen - könnten so markteigene Prozesse einleiten. Unterstützt werden müssen sie aber durch strenge Vorgaben in Bezug auf die Zertifizierung von importierter Biomasse, den Entzug der Förderung für eigens angebaute Energiepflanzen (und Tiere) und strenge Anforderung auch an Biomasse in Bezug auf Schadstoffemissionen bei Erzeugung und energetischer Nutzung. Letztendlich läuft aber die zunehmende Bereitstellung jedweder Art regenerativer Energien in Leere und wird nicht zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit führen, wenn nicht der Energieverbrauch insgesamt sinkt. |