Donnerstag, 16. April 2009
Wetten gehen immer
Bwin will zulegen
Der Internetsportwettenanbieter bwin.com Interactive Entertainment hat dank der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr seinen Gewinn gesteigert und zeigt sich auch für 2009 äußerst optimistisch. Vorstandschef Norbert Teufelberger peilt für dieses Jahr eine Verdreifachung des Gewinns an und erwägt die Zahlung einer Dividende.
"Wir werden unter dem Strich um die 50 Mio. Euro Gewinn haben, in dieser Größenordnung, vielleicht ein wenig mehr", sagte Teufelberger. Mit dem Online-Geschäft mit vergleichsweise geringen Einsätzen sollen in diesem Jahr Bruttospielerträge von 430 bis 445 Mio. Euro erlöst werden. Die Höhe einer möglichen Dividendenzahlung für 2009 machte Teufelberger unter anderem von eventuellen Zukäufen abhängig. Nähere Details will er nach dem ersten Quartal bekannt geben.
Das erste Quartal ist laut Teufelberger gut angelaufen. Die täglichen Bruttospielerträge - also die Einsätze abzüglich der ausbezahlten Gewinne - sind um zwölf Prozent gestiegen. Ein Trend, den auch die Konkurrenten PartyGaming und Sportingbet sehen. Trotz Wirtschaftskrise knausern die Kunden bisher noch nicht bei Sportwetten und Internetpokerspielen.
Chance für Zukäufe
Im vergangenen Jahr profitierte der kontinentaleuropäische Marktführer bei Sportwetten im Internet mit Sitz in Wien von der Euphorie rund um die Fußball-Europameisterschaft. Der Bruttospielertrag stieg um ein Fünftel auf 420,9 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente Bwin 15,1 Mio. Euro, nach 10,2 Mio. Euro 2007. Bwin generiert 55 Prozent der Bruttoerträge mit Sportwetten. Etwa 1,7 Mio. aktive Spieler schlossen 2008 an die 281 Mio. Einzelwetten. Gerade einmal zehn Euro werden pro Sportwette eingesetzt. Ein Vergnügen, das sich viele Menschen auch in der Krise weiter leisten werden, sagte Teufelberger. Noch einmal 1,3 Mio. Menschen spielen Poker und andere Spiele online auf den Plattformen von Bwin.
Die Wirtschaftskrise bietet für Teufelberger eine Chance für Zukäufe, da Mitbewerber teilweise weniger gut finanziert seien. Es gebe sehr viele Gespräche und Kontakte über Zukäufe, aber derzeit keine konkreten Projekte, sagte der Manager. "Zurzeit spricht jeder mit jedem. Das Schöne ist, wir haben alle Optionen. Wir müssen nicht, aber wir können, wenn wir wollen."
An der Börse notierten die Bwin-Aktien zuletzt mit 22,32 Euro. Seit Jahresbeginn legte die Titel 66 Prozent zu.
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