Eine Erfolgsmeldung liess heute den Aktienkurs der UBS explodieren. Die genannten Zahlen zeigen, dass die Grossbank selbst dort wieder erfolgreich ist, wo sie am ärgsten Federn lassen musste. Um mehr als 5 Prozent ist heute Morgen der Aktienkurs der UBS in die Höhe geschnellt. Grund war eine Meldung der Nachrichtenagentur «Bloomberg», die von guten Zahlen der UBS-Einheit «Fixed Income, Currencies and Commodities» FICC berichtete. Laut der Nachrichtenagentur soll die UBS in dieser Einheit, die zur Investmentbank der UBS gehört, Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar erzielt haben. Bloomberg bezieht sich dabei auf anonyme Quellen aus der Bank.
Ein wieder erstarken dieses Geschäftsbereichs wäre für die UBS ein grosser Erfolg. Im FICC, das die Geschäfte mit Obligationen, Währungen und Rohstoffen abdeckt, waren im letzten Jahr viele der weltweit führenden Banken äusserst erfolgreich - nicht so die UBS. Denn dieser Bereich war es, der der Schweizer Grossbank in den Vorjahren die Verluste beschert hat, die wohl ihren Untergang bedeutet hätten, wäre sie nicht durch den Staat gerettet worden. Das lag am übermässigen Engagement in komplexen Derivaten auf den US-Immobilienmarkt, die heute nur noch als Schrottpapiere oder als toxisch bezeichnet werden.
Neu aufgebautes FICC
Die Grossbank hat den FICC-Bereich praktisch neu aufgebaut und in den letzten zwölf Monaten etwa 350 Leute dafür engagiert. Wegen den Börsenvorschriften zur «Ad-hoc-Publizität» hat die UBS zur Meldung von Bloomberg Stellung genommen. Sie schreibt, die 2,3 Milliarden Umsatz seien «leicht» höher, als was die Bank selber prognostiziere. Immerhin sei das Quartal auch noch nicht abgeschlossen.
Negativ ins Gewicht fallen könnte ausserdem ein weiterer buchhalterischer Verlust durch eine höhere Bewertung der eigenen Schulden. Im letzten Jahr hat dieser Effekt das Ergebnis der Investmentbank bereits regelmässig stark belastet, für das gesamte Jahr 2009 um mehr als 2 Milliarden Franken. Doch der Verlust hat keine monetäre Bedeutung für die Bank und hat erst noch eine positive Ursache: Er muss ausgewiesen werden, weil die Bank wieder als sicherer beurteilt wird und ihr Fremdkapital daher einen höheren Wert ausweist.
Gutes Signal für die Zukunft
Trotz diesen Relativierungen bestätigt die Meldung der Bank den von «Bloomberg» gemeldeten Erfolgskurs des FICC. Der Erfolg der Einheit geht laut der Nachrichtenagentur hauptsächlich auf das so genannte «Credit»-Geschäft zurück. Eine Milliarde an Erlösen soll alleine dort generiert worden sein. Hier werden vor allem Kredite verbrieft, auf den Markt gebracht sowie gehandelt.
Dass die Investmentbank so schnell wieder hohe Umsätze erzielt, verheisst auch Gutes für den weiteren Geschäftserfolg der UBS. Laut Analysten kann eine Bank in diesem Geschäftsbereich nur nachhaltig Geld verdienen, wenn sie zu den Marktführern zählt. Die neusten Zahlen zeigen, dass die UBS gute Chancen hat, in dieser Liga wieder mitzuspielen.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz) |