es ist sicher gut, wie Fuzzi erstmal zu schweigen, bis man mehr weiß (halte mich auch gleich daran). Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich das Management so bis zur Bilanzpressekonferenz nach Ostern verschanzen kann. Das Problem ist m.E., daß sie es selber nicht wissen. Unabhängige Bankenanalysten wie Dieter Hein haben betont, daß viele Banken ihre Risiken nicht mehr kennen. Sie können bestenfalls sagen: wenn a passiert, dann wird es in der Höhe von b sein; wenn c, dann wäre es die Größenordnung d usw. Gut möglich allerdings, daß man sich bei der HRE schon ziemlich klar über weiteren, allerdings gemäßigten Abschreibungsbedarf geworden ist (bei der Dresdner Bank konnte man vor ein paar Wochen schon Aussagen in dieser Richtung auf Ende Januar-Basis treffen), der zusammenfällt mit einem etwas schwächer als erhofftem Neugeschäft. So lese ich den Brief Funkes an die Mitarbeiter. Vergleiche mit Japan in den 90ern halte ich (noch) für stark übertrieben: zum einen werden überall harte Schnitte inkl. massiver Abschreibungen gemacht, während man sich damals, nicht untypisch für die japanische Kultur, zum kollektiven Aussitzen entschloß. Zum anderen war das Ausmaß der Bewertungsverwerfungen in einer ganz anderen Dimension: übertrieben gesagt, kostete damals in Tokio der Platz, auf dem ein Mülleimer stand, schon 25 Mio USD. Übernahmephantasien wegen günstiger Marktkapitalisierung? Meiner Meinung nach todsicher nicht. Die HRE ist keine Postbank. Außerdem kommen Bankenfusionen in der Regel nur aus einer Position der Stärke heraus; in Krisen, wenn überhaupt, dann frühestens ganz gegen deren Ende. Bin sehr auf die nächsten Tage gespannt, viele Grüße, LeoF |